Mobbing im Rettungsdienst

Hallo sehr geschätzte Kollegen .
Aus gegebenem Anlass schwirren mir einige Dinge durch den Kopf die ich nun niederschreiben muss ,ich würde mich freuen wenn ihr euch auch dazu äußert vielleicht geht bzw es ja eine Problemlösung .

Ich bin seit 3 Jahren im Rettungsdienst, den ich aus freien Stücken und persönlicher Überzeugung als zweiten Berufsweg gewählt habe.
Zuvor war ich im Wirtschaftsbereich einer grossen Firma tätig und habe eine leitende Position gehabt.
Da die Work Life Balance mit Ende 20 nun doch wichtiger wurde habe ich mich für den Rettungsdienst entschieden .

Anfänglich war auch alles super und alle Kollegen waren sehr freundlich bei der rettungsorganisation der Kurs war eine Leichtigkeit und alles war einfach toll jedoch konnte ich mich dann nach 2 Jahren immer noch nicht weiterentwickeln da der NFS Kurs nur für freiwillige angeboten wurde . Ich grundelte ein 3/4 Jahre am ktw rum und war dann am nktw, wollte jedoch mehr Verantwortung übernehmen also wechselte ich Organisation.
Nach Einstellungsgespräch und Aufklärung dass ich anfangs ktw fahren müsste da die Hierarchie nunmal so sei. Ausgemacht waren ein paar Monate die sich zu einem halben Jahr ausdehnen NFS Ausbildung auch nicht möglich da die Arbeitskraft benötigt wird etc.ein Monat dann für die ma70dann wieder ktw . Jedes Quartal zittern um seinen Job wie alle anderen auch da Kündigungen angedroht würden auf Grund von gewinneinbußen.
Das anfangs gut funktionierende Arbeitsklima wurde immer getrübter es wurden plötzlich intern Unwahrheiten verbreitet und einzelne Mitarbeiter als persona non grata abgestempelt ja sogar beleidigt pausenlos verarscht und gemobbt .
Darunter auch ich der nun in dieser Situation steht .
Es ist wie eine Art Grüppchenbildung wie ein MOB der ohne Anlass Unwahrheiten verbreitet um dann weiter andere zu zerstören und besser dazustehen um in der Hierarchie weiter nach oben zu kommen und nicht auf die Abschussliste des cheffes zu kommen.
Was soll man da tun ? Habt ihr Erfahrung mit so etwas? Ich liebe meinen Job ich verrichte trotz dieser coronapandemie die unseren Job nicht leichter macht meinen Dienst mit Freude und helfe gerne Menschen . Im Team am Fahrzeug ist alles in Ordnung und es läuft reibungslos . Jedoch bin ich sehr belastet durch diese Situation und weiss trotz meines überdurchschnittlich en Alters (30+) nicht wie ich damit umgehen soll
LG JB

Die von dir geschilderte Situation ist sicher sehr herausfordernd. Gut, dass du aktiv nach Lösungen suchst.
Solche schwierigen Dynamiken lassen sich besonders gut im Rahmen von Supervision und Psychotherapie bearbeiten.

Die Firma wechseln, einige HIORGs treiben ein böses Spiel mit ihrem Mitarbeitern. Bei uns ist auch nicht alles top, aber du hast zumindest ein gutes Gehalt und einen sicheren Arbeitsplatz am RTW. Also bewirb dich doch!
Ansonsten such dir außerhalb von Wien ein nettes Plätzchen. NEF Kutscher iwo in Salzburg, Tirol oder auch näher an Wien, is sicher auch gemütlich. Ich persönlich würde wahrscheinlich in die Pflege abwandern wenn ich nicht bei der Ma70 wäre.

Würde an deiner Stelle auch in die Pflege gehen. Weitaus besseres Gehalt und gegen solche Situationen kann man da auch besser vorgehen. Da bist du im RD leider oft der der durch die Finger schaut (auch aus eigener Erfahrung). Gar nicht mit solchen Idioten abgeben und auf das Niveau ablassen, einfach weg von dort und gut ist. Freiwillig kannst du ja noch weiterfahren, wenn es Spaß macht.

Wenn du aus einer leitenden Position in der Wirtschaft kommst bin ich natürlich gleich geneigt das so zu interpretieren, dass du evtl. die Dynamiken die dort so laufen missinterpretierst. So leid es mir tut, dass es in Österreich immer noch so ist. Sanitäter ist einer der am einfachsten zu erlangenden Berufe, die Einstiegshürde sehr niedrig. Viele sind nicht Sanitäter weil alles in ihrem Leben gut gelaufen ist, es ist oft eine Notlösung mit der man in diesen Berufen lebt. Wenige sind wirklich mit Leib und Seele Sanitäter, und die wenigen tummeln sich in Wien hauptsächlich bei den 70ern. Mit der Zeit frustrieren viele in dem Beruf, und wenn es die dann noch an Machtpositionen schaffen ist das doppelt unvorteilhaft.

Ist übrigens auch in der Pflege so, wer glaubt, dass es dort viel besser ist irrt. Der Zickenkrieg ist noch viel schlimmer, genauso sind die Führungskräfte meist nicht nach Führungskompetenz ausgewählt. Und auch hier verhindert die Ärztekammer den Fortschritt.

Dran bleiben! Würde mich an deiner Stelle bei der ma70 bewerben. Gutes Gehalt, sicherer Job, eigene Rettungsakademie und vor allem ein Dienstgeber der interessiert daran ist dass Mitarbeiter gut aus-bzw fortgebildet werden.
Intrigen bzw Mobbing gibt es wohl überall wo es Menschen gibt. Gab’s vermutlich schon in der Steinzeit.
Cool bleiben, nichts persönlich nehmen aber trotzdem Kanten zeigen, du brauchst dir sicher nicht alles gefallen lassen.

Lass dich nicht unterkriegen