Warum ist Ehrenamt und Zivildienst das A und O in Diskussion

Gut es ist Anfang des Jahres und auch beim Militär heißen die jetztigen Einrücktermine abwertend die drei M. Termine. Maurer, Maler… Nur das ÖRK beklagt sich das zuviele männliche junge Erwachsene ihrer staatsbürgerlichen Pflicht nachkommen und nicht Wehrersatzdienst leisten.
http://www.krone.at/1639876
Liebes ÖRK der Wehrersatzdienst wurde aus Gewissens und nicht aus gewissen Gründen geschaffen und eine Bewerbung des Wehrersatzdienstes stellt strenggenommen eine Anleitung zur Heerlist dar. Keine Sorge die ist nur für den Durchführenden strafbar, also den der ohne Gewissensproblemen den Dienst an der Waffe verweigert, allerdings keine Sorge das wird ja nicht wirklich geprüft.
Aber zurück zur Fragestellung wäre es da nicht angebracht einmal Klartext zu reden und die Kalkulation mit 100% Hauptamtlichen aufzumachen, statt darüber nachzudenken, wie man mehr Zivis und Ehrenamtliche bekommen kann. Ziel eines Rettungsdienstes muss es ja wohl sein die bestmögliche (und klarerweise auch noch finanzierbare) Versorgung der Bürger*innen sicher zu stellen und nicht „Spiel und Spass“ für Ehrenamtliche zu erhalten oder Dienstmöglichkeiten für jetzt halt sich weniger meldende Zivis.
Dies heißt nicht das ich etwas gegen Ehrenamtliche habe, die Ehrenamtlichen welche die gleiche Ausbildung wie die Hauptamtlichen haben und nicht umgekehrt, sollen gerne weiter tätig sein, nur wird sich dies durch die Anforderungen an Umfang und Dauer der Ausbildung relativieren. Wenn ich aber als erstes Lese in jeder Diskussion ach ne das Kostet, ach ne das haben wir schon immer so gemacht, ach ne warum sollen wir das ändern, dann muss ich sagen mit ach ne in den Stillstand und Rückschritt.
Statt das man mal Nägel mit Köpfen macht und die Goldrandlösung mit Diamanten auf Platin vorlegt, zusammenstreichen wird es die Politik immer noch. Nur was machen unsere „Führungskräfte“ sie legen Minimalstforderungen vor und haben selbst da noch den Rückwärtsgang eingelegt. So z.B. mit der Diskussion bezüglich des Sanitätshelfers, statt zu sagen wir bauen nach oben fährt man nach unten.Frei nach dem Motto wenn ich nicht genug qualifiziertes Personal habe, muss ich halt die Anforderungen reduzieren, statt mittels Anreizen qualifiziertes Personal zu gewinnen und zu binden.

Also hier verlangst du wieder eine bessere Ausbildung der ehrenamtlichen MitarbeiterInnen, während du dich im Thread zum RS-C noch lautstark beschwert hast, dass diese Zusatzausbildung die einheitliche Qualifikation der RS hierzulande stört. Was willst du denn jetzt wirklich? Und sei mir nicht bös, aber die Einstellung, mit der du hier über Zivildienstleistende sprichst erinnert mich sehr an das tiefste erzkonservative Hinterland von vor 30 Jahren, wo wahrscheinlich auch noch über Hexenverbrennungen nachgedacht wurde… :unamused:

Ich sehe hier jetzt auch nicht wirklich eine Intention deinerseits, eine konstruktive Diskussion zu starten, viel mehr liest sich das wieder wie einer deiner unzähligen Beiträge in dem du deinem Unmut über das Ehrenamt freien Lauf lässt. Ich finde es einfach recht kurzsichtig, dass du einfach alle Ehrenamtlichen in einen Topf haust und sie als klassische RS darstellst, die gerade genug Fortbildungen besuchen, um die Tätigkeitsberechtigung aufrechtzuerhalten, aber ja nicht zu viel neues zu lernen. Dass es allerdings sehr viele KollegInnen gibt, die eben sehr wohl motiviert bei der Sache sind, sich laufend weiterbilden und eventuell auch höhere Ausbildungsstände als den RS haben, ignorierst du selbstverständlich wieder einmal komplett. Hauptberuf hui, Ehrenamt pfui - ich glaub wir haben deine Sichtweise langsam verstanden…

Ich glaube sie sind auch nur selektiv lesend unterwegs, da ich ja schrieb:

Sondern es geht mir Primär um eine Verbesserung der Ausbildung für alle im Rettungsdienst tätigen Personen, daher auch meine Gegnerschaft gegen den RS - C. Ich habe nichts gegen ihn, wenn der Gesetzgeber ihn vorschreibt, aber nicht weil drei Hansel bei einem Verein meinen er sei notwendig. Die Notwendigkeit sehe ich zwar ein, auch wenn das nur die drei Hansel meinen, aber wenn wir den Rettungssanitäter als einen durch ein Gesetz normierten Tätigkeitsbereich bzw. Beruf ansehen, dann kann es in der Grundausbildung keine Unterschiede geben, weil dies würde eben die Beruflichkeit adabsurdum führen und das sieht man derzeit ja schon in Medienberichten. In einem wird von 130h Theorie gesprochen, im anderen von 100h Theorie usw. Ja wir können den Journalisten den schwarzen Peter zu schieben, dass sie nicht richtig gesucht und berichtet haben. Doch seien wir ehrlich, wenn eine Vereinsführungskraft von 120h spricht, dann wird das so geschrieben und der Journalist wird nicht im SanG und der SanAV nachlesen.
Bezüglich der Ehrenamtlichen sind mir ausreichend Ehrenamtliche bekannt, welche sich gerne weiterbilden wöllten, wo der Verein dies aber nicht wünscht. Wenn ich also den Vereinen die Ehrenamtlichen als schnell ausgebildete Versatzmasse entziehe, müssen sie wenn sie die Ehrenamtlichen haben wollen sich stärker um deren Bindung bemühen. Weil eine Ausbildung allein unter Ansatz des deutschen Rettungssanitäters mit 520h würde eine Erhöhung der Kosten für die Vereine und eine Verlängerung der Ausbildung bedeuten, so dass die Führungskräfte mit der Ressource der Ehrenamtlichen schonender umgehen würden.
Bezüglich des ersten Punktes des Zivildienst habe ich nichts gegen den Zivildienst an sich, doch wenn mir einige Zivis sagen sie haben den Zivildienst gemacht, weil es mehr Kohle gibt und das war jetzt nicht nur einer. Gut es sind auch nicht alle, aber man sollte halt sowohl das Gute, als auch das Schlechte im Menschen bedenken und daher habe ich etwas karikiert beschrieben.
Zu den Ehrenamtlichen ist halt zusagen, ich sehe das Problem darin, dass sie in die Kalkulation eingepreist werden. Was bedeutet, dass die Vereine ihre Preise nicht realistisch stellen, sondern durch das Ehrenamt reduziert. Also wenn die Erbringung der Leistung normal als Beispiel 5 Mio € kosten würde, da aber 45 % ehrenamtlich erbracht werden, man ein Angebot über 2,75 Mio € schreibt verpflichtet man sich auch beständig 45 % ehrenamtlich abzubilden, weil es sonst defizitär wird.
Was mache ich aber wenn die Ehrenamtlichen aussteigen? Derzeit halt in Kursen nachbilden. Dies würde sich auch nicht ändern, nur durch die Dauer müssten die Führungskräfte halt genauer planen und der verlust von 5 oder 10 Ehrenamtlichen könnte nicht einmal eben in zwei Monaten mittels Arbeitssuchender denen man möglicherweise eine Anstellung verspricht kompensiert werden.
Wie sie also sehen geht es nicht um Hauptamt Hui - Ehrenamt pfui, sondern um eine gesamtheitliche Sicht mit dem Ziel der allgemeinen Verbesserung der Ausbildung, da wie Dr. Halmich schon meinte entweder es steigt ein Sanitäter oder ein Notarzt aus, was anderes gibt es nicht. Ja das ist etwas pointiert, doch im Endeffekt weiss ich wenn es X nicht normierte Zusatzausbildungen habe was kann und darf mein Gegenüber und das ist für den Sanitäter ein Problem, weil er sich ständig erklären muss und für alle anderen Berufe im Gesundheitswesen, weil sie nicht wissen womit hab ich es denn jetzt zu tun.
Daher rührt mein Gegenschaft zu Insellösungen, nicht gegen die Inhalte, sondern gegen die Insel, weil Österreich ist schon klein genug, dass es da nicht noch 30 verschiedene Modelle an Zusatzqualifikationen geben muss. Wäre es soviel verlangt aus den 30 Modellen eines zu machen, was der Gesetzgeber in ganz Österreich verbindlich vorschreibt und was regelmäßig an den Stand der Wissenschaften angepasst wird und ob dies jetzt ein Ehrenamtlicher oder eine Hauptberufliche erbringt ist dann egal. Nur derzeit ist ja die Argumentation in den Vereinen, ja ein mehr an Ausbildung würden die Ehrenamtlichen nicht leisten wollen und können.
Wie beschrieben sind mir da genug bekannt, die das anders sehen, doch wenn sie die Ausbildungen jetzt nicht nur in Zeit, sondern auch Geld bezahlen sollen sieht es anders aus, weil da wollen sie dann doch auch finanziell etwas sehen, weil 2.500 € oder mehr schüttelt man jetzt nicht mal für sein Hobby aus dem Ärmel ohne finanzielle Hintergedanken im Besonderen, wenn damit dann jemand anders noch Geld verdient.
Das nur zum Nachdenken.

Aktuell wird in Printmedien und in TV Beiträgen „unterschwellig“ Werbung für den Zivildienst gemacht und auf offene Stellen verwiesen. Diese Beiträge sind nicht als Werbung gekennzeichnet! Schon gesehen?