bandana hat geschrieben:Ich möchte mich zwischendurch bei allen KollegInnen für diese tolle, interessante und sehr sachliche Diskussion bedanken! Auch vielen Dank an alle, die hier Einblicke in ihre persönlichen Erfahrungen und "pain points" geben - großartig!

Dem möchte ich mich anschließen - ein toller Thread. Nicht Verzweifeln über die Zustände draußen, sondern praktischer Erfahrungsaustausch. Voi klass.
So, jetzt zu meiner Venenpunktionserfahrung.
Ich habe auch eher wenige Venenpunktionen, was an meiner Dienstfrequenz als Ehrenamtlicher und meinem Einsatzgebiet mich nicht allzu vielen Einsätzen liegt. Trotzdem komme ich immer wieder dazu - was an der Arbeitsumgebung liegt. Am NEF lässt der Notarzt selbstverständlich NKV den Vortritt, wenn es halbwegs leicht möglich ist und selbstverständlich lege ich am RTW einen Zugang, wenn es der Patient braucht oder brauchen wird, wenn das NEF da ist. Ich habe draußen auch noch nie Kritik gehört an einer eher breiten Auslegung des SanG in dieser Hinsicht. Im Gegenteil: ich finde, dass sich der Notarzt auf das Medizinische konzentrieren soll, und unser Job als Sanis ist es, alles drumherum so zu machen, dass diese Konzentration möglich ist. Und da gehört das Herstellen des Zuganges genauso dazu, wie das Monitieren.
So, jetzt zu meiner persönlichen Meinung bzw. meinen Tipps. Ich finde, die Venenpunktion ist gar nicht so schwer,
wenn man versteht, was man tut und sich jedes Mal optimale Bedingungen schafft.
Das ist ganz, ganz, ganz wichtig. Ich erlebe regelmäßig, dass andere Personen im Gesundheitswesen zwar viel routinierter sind, aber viel mehr "aus Gefühl" machen als geplant.
Wenn du als unroutinierter NKV sorgfältig und geplant arbeitest und dein Wissen nutzt, dann bist du sicher nicht schlechter als viele andere.
Zumindest in meinem NKV-Kurs in NÖ ist das alles genau so erklärt worden und es wurde sehr genau eingegangen auf die Anatomie (es gibt immer Venen, sie sind nur vielleicht schwer zu finden), auf die "Anatomie des Venflons" (was passiert vorne, wenn hinten Blut erscheint), und auf die Vorbereitung (Stauen mit Blutdruckmanschette, Tieflagerung, lang genug Stauen...).
Also ich finde, auch wenn man wenig zum Stechen kommt - auf die NKV verzichten deswegen ist jetzt auch nicht im Sinne unserer Patienten... so schwierig ist das Venenpunktieren jetzt auch nicht.