Erfahrung NKV-Prüfung Korneuburg

Wie sind denn eure Erfahrungen mit der NKV - Prüfung in Korneuburg? Man hört immer wieder, dass dort bestimmte Prüfer sehr subjektiv bewerten und reihenweise die Leute beim ersten Mal durchfallen lassen.

Also ich bin letzten Herbst selbst beim ersten Mal durchgefallen.
War aber berechtigt… Mein Kollege hat eine wirklich miese HDM durchgeführt, mir ist es aufgefallen und ich hab ihn nicht darauf hingewiesen,
weil ich mir gedacht hab, ich will ihn in nix reinreiten… Naja. Hätts tun sollen :wink:

War also nicht unberechtigt. Beim zweiten Mal schon im Vorfeld im Team die Kritikpunkte von letzten Mal besprochen und alles war gut.
Also ich könnte nix wirklich negatives über die Prüfungsteams (waren unterschiedliche) berichten.

Was aber leider bei beiden Antritten ein Problem war: die beiden Prüfer dürften sich im Vorfeld nie Gedanken über die Rollenverteilung gemacht haben.
Es war also ein bissl ein Chaos, wer von den beiden Beobachtern die Leitstelle, wer den Patienten oder die Angehörigen und den Notarzt gespielt hat.
Dann war auf einmal Prüfer 1 „Leo“ und 5 Minuten später wars der andere und Prüfer 1 dafür der Angehörige :wink:

Bei meiner NKV Prüfung (22.07.2022, Korneuburg) hatte ich zwei Prüfer, die sehr Organisiert wirkten. Sie hatten eine klare Rollenverteilung 1.(Leitstelle, Simpad, Beurteilung) 2.(Patient, Angehöriger).

Nach den Prüfungen aller Teilnehmer im Team, gab es eine sehr genaue Nachbesprechung (Was ist gut gelaufen was eher nicht so) und bei einer Negativen Beurteilung (Wie es leider einem Kollegen erging) auch aufbauende Worte und Tipps für Übungen.

Im großen und ganzen fand ich die Prüfung in Ordnung

Lg

Habe sowohl NKA als auch NKV Prüfung heuer in Korneuburg abgelegt.
Kann ebenfalls nichts schlechtes berichten. Prüfer waren bei mir immer recht fair, ubd sind auch auf meine Nervosität eingegangen und haben beruhigend gewirkt.
War 3 mal dort, und hatte jedesmal andere Prüfer. Nur einmal hatte ich, dass die Prüfer es negativ bewertet haben, wenn wir uns gegenseitig geholfen haben, auf Fehler aufmerksam gemacht haben etc, das habe ich bisl blöd gefunden. Die Bewertung an sich war aber trotzdem sehr fair.

Was ich auch blöd gefunden habe war, dass sie bei der NKV Prüfung sachen gefordert haben, die davor nicht klar deklariert wurden, und man nur aus den Erfahrungswerten von anderen weiß (zB pulsen während der Analyse)

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Na da haben die Prüfer CRM ja vollinhaltlich verstanden…

Bitte was ist „pulsen“ während der Analyse? :question:

Das Tasten des potenziell vorhandenen Pulses, falls bei der Analyse ein Rhythmus vorliegt, der mit einem Auswurf einhergegehen kann. „Pulsen“ kannte ich aber auch noch nicht dafür. :wink:

Es ist schon wirklich schräg. Da lese ich wie die NKV Prüfung in Korneuburg so abgeht und habe gerade die RK OOE NKV Prüfung vor meinem inneren Auge…

Da war nix mit „pulsen“. OOE RKler pulsen nicht. Es ist schon eine schräge Welt. Da haben wir dasselbe Gesetz, die SAN-AV und doch sind die Ausbildungen so extrem krass unterschiedlich.

aus der anderen Sicht: kurzes Helfen, wenn es einmalig wo ein kleines Problem gibt… wird niemand etwas sagen…
was nicht toleriert werden kann (da es die „Prüfung“ verunmöglicht): Kandidat/in A „zieht“ Kandidat/in B durch… und es bleibt nicht genug Leistung zum bewerten übrig… und da verschwimmen die Ansichten, ab wann das der Fall ist gerne einmal :wink:

Als jemand, der selbst solche Kurse prüft und ein großer Fan von CRM ist muss ich da sagen: Da machst es dir ein bissl einfach, den Prüfern einfach mangelndes Verständnis unterzuschieben.

Ich/wir machen es nämlich bei den Prüfungen genau so. Klar sollte eine Prüfung möglichst praxisnah sein, allerdings muss man bei den Prüfungen Einzelleistungen beurteilen, gibt ja auch zum Schluss kein Sammelzeugnis fürs Team sondern halt auch für jede einzelne Person eines.
Es wird halt mit dem gegenseitigen Helfen extrem schwer ebendiese Einzelleistungen zu beurteilen. Also kann man es dann entweder so auslegen, dass alles was eingesagt wurde als nicht gewusst zu beurteilen ist oder man lässt es zu und lässt dann Pfeifen auf Notfallpatient:innen los, die nur vom restlichen Team durch die Prüfung getragen wurden. Ich weiß nicht wie du das siehst, aber zweiteres ist für mich keine Option!
Und da dann automatisch Diskussionen entstehen wie „Ich hab das eh gewusst und wollte das in dem Moment, wo ich drauf hingewiesen wurde eh sagen“ und diese schwierig sind, entscheidet man sich in Prüfungssituationen halt dazu, die Grenze früh zu ziehen.
Das hat allerdings nichts mit mangelndem Verständnis für CRM zu tun sondern ist, wie erläutert, eine bewusste Entscheidung für die Patient:innensicherheit, auf die man meiner Meinung nach nicht verzichten kann.

Schließe mich auch eklass Meinung an.

Allerdings wenn ich Prüfer bin, kommuniziere ich genau solche Sachen vor der Prüfung den Prüflingen und frage aber auch als Geprüfter vorher nach was erlaubt ist und was nicht.
Hängt nämlich immer von der Situation ab (Abschlussprüfung SAN Kurs wird da sicher weniger erlaubt sein als bei der Rezertifizieren).

off topic aber: „Patienten nicht berühren“, Zitat C3 :confused:

Da gehts un das grobe Manipulieren am Pat. bzw. den Kabeln, was Artefakte erzeugen könnte. Beim einfachen Pulse tasten machst aber keine.

Die analyse kann sogar durch starke elektromagnetische Felder in der Umgebung beeinflusst werden, somit auch durch kontakt und damit einhergehende „signale“ von dir. Wir wissen dass ein EKG empfindlich und der unterschied zwischen Flimmern und Asystolie klein sein kann.

Ne. Die Geräte werden auf EMV konzipiert, entwickelt und getestet. Du kannst da nichts „induzieren“ das das Gerät messen könnte.

Jedes Handy strahlt mehr elektromagnetische Felder ab als dein Körper ???

Solange du den Patienten nicht grob anfasst und schüttelst beim Pulsen ist das absolut kein Thema.

Sorry für die das lostreten einer OT-Diskussion, aber es freut mich das „pulsen“ nun etabliert ist :wink:
Was ich ausdrücken wollte war, dass es mich gestört hat, dass nicht alle Erfordernisse vor der Prüfung klar ersichtlich waren.

Ad CRM: versteh ich vollkommen, dass mans da als Prüfer schwer hat. Aber ich denke im Großteil der Fälle merkt man, ob einer der Prüflinge jetzt von den anderen durchgeboxt wird, oder man ein eingespieltes Team ist, dass auch ohne Kommando des Teamleaders teile der Arbeit selbstständig übernimmt. Aber genau aus dem Grund muss bei der Prüfung jeder vom Team bei einem Szenario ja Teamleader sein und klar und deutlich Anweisungen geben. Komplette Nulltoleranz für „kurzes Aushelfen“ in einer komplexen Reanimationssituation würde ich jetzt aber schon als nicht ganz fair sehen. Ist ja in der Praxis auch nicht so (auch NA´s sind oft keine CRM Profis), und dann gibts halt ne 2 statt ner 3.

Ad pulsen: Ich glaube wir sind uns einig, dass EKG´s sensibel sind, aber das extrazelluläre Aktionspotential im Thorax durch ein tasten der Carotis mit „Gummihandschuhen“ bewegt sich im homöopathischen Bereich. Und ja, elektromagnetische Felder können auch Störungen verursachen. Aber dafür gibts jede Menge Gegenmaßnahmen auf Hardware und Softwareseite.

CRM bei der Prüfung: naja genau deswegen wird das auch vor der Prüfung den ganzen Kurs lang kommuniziert und trainiert. Die Kandidat:innen werden da nicht in kaltes Wasser gestoßen.
Und freilich kann man schon erkennen ob jemand durch die Prüfung gezogen wurde oder nicht. Wenn man allerdings das Gefühl hat, dass dem so ist und deswegen jemanden durchfallen lässt, dann gehen halt eben die Diskussionen los mit „ich hätte es eh gewusst, ich wollt’s grad sagen, jetzt hat mich mein Teammitglied ernsthaft die Prüfung gekostet usw.“
Und dann wird es für alle Beteiligten unangenehm.
Für den Prüfenden weil man ja eine möglichst faire Prüfung möchte
Für den Teamlead weil man sich betrogen fühlt und die Selbstwahrnehmung oft eine andere ist als die Fremdwahrnehmung
Für die Teammitglieder:innen weil sie ein schlechtes Gewissen bekommen

Ich war in allen drei Situationen schon, keine davon ist schön. Deswegen haben wir das so festgelegt und alle, die zur Prüfung antreten wissen das auch. Es ist natürlich nicht ideal aber irgendwo halt best practice.

Ad Pulsen: Freilich gibt es Interferenzen undundund. Deswegen wird bei einem Diagnostik-EKG sogar der Fahrzeugmotoren abgedreht. Aber Rhythmusänderungen ergeben sich weder dadurch noch durchs bloße berühren nicht.

Man kann ja gerne ein Exempel statuieren und beim nächsten EKG anlegen zusätzlich pulsen und schauen ob dann spontan ein Kammerflimmern auftritt.
(Spoiler alert: selbst beim drehen oder mobilisieren von Überwachten kommt das nicht vor :wink:)

Mal ganz davon abgesehen, dass wir weder bei Kammerflimmern noch Asystolie pulsen. Nur bei Rhythmen die potentiell mit Auswurf einhergehen können. Da wäre ein „Flimmern“ dazwischen sowiso egal.