Dokumentationshilfe

Nachdem wir ja alle mit Leodok und Ipad beglückt sind, wollte ich fragen ob ihr rein mit dem Ipad dokumentiert oder euch Alternativen oder Hilfsmittel wie Bluetooth-Tastaturen oder ähnliches zugelegt habt?
Ich finde Leodok jetzt mittlerweile gar nicht mal so schlecht, aber zumindest innovativ. Aber eine brauchbare (ausführliche) Dokumentation auf einer Ipad Touch Tastatur finde ich doch bisl … bescheiden.
Wie gehts euch dabei?

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naja, wenn ich ausführliche dinge dokumentieren muss, mach ich es am stützpunkt… dort melde ich mich über die webansicht an und mach das auf herkömmliche weise.
das bedeutet während der fahrt nur die werte usw und den rest „zu hause“ auf der dienststelle

Hatte zeitweise ein Tastatur mit, mittlerweile wenn ausführliche Doku dann auf der Dienststelle am PC, Kurzdoku am Ipad

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Hab mir in den letzten Jahren einige RD-Dokumentations Systeme angesehen und muss sagen: ein Toughbook mit Medea ist kaum zu übertreffen (y)

Kurzfassung am ipad, die ergänzenden Texte auf der Diensstelle am PC.

Eine vollständige Doku sollte bei der Übergabe im KH im Regelfall schon vorhanden sein. Das KH Personal erwartet sich nachlesen zu können, was man bringt, und ned erst Stunden später wenn der Pat eventuell schon wieder weg is. Wenn keine Zeit war, dann mach ich das im KH nach einer Mündlichen Übergabe. Aber die Doku erst auf der Dienststelle finde ich höchst fragwürdig.

Es steht dir frei die Arbeitsweise anderer Sanitäter höchst fragwürdig zu finden, ich behalte es mir vor die Entscheidung wie ich arbeite im Konsens mit den Leuten, die es betrifft, zu treffen, ich mache das w.o. geschildert seit es LeoDok gibt und nachdem ich rund 50 Dienste p.a. mache rede ich auch ziemlich regelmäßig mit den Leuten in den Zielkrankenhäusern, bis dato hat noch niemand etwas an dieser Vorgehensweise auszusetzen gehabt, daher -auch wenn du es für höchst fragwürdig hältst- werde ich es weiterhin so machen wie bisher (ich meine nämlich recht gut abschätzen zu können welche Infos fürs KH relevant sind und was dort niemand interessiert, ich mach das nicht erst seit gestern).

Bei uns wissen die KHs nicht mal dass sie das können.

An sich sollte die Doku bei Übergabe vollständig sein. Dort wo die Doku der Sanis eh keine Sau interessiert mag es vielleicht anders üblich sein, da macht man das wohl primär für sich selbst (was gut ist).

Aus meiner Erfahrung muss ich sagen, dass es nach der Übergabe wirklich niemanden mehr interessiert. Die Entscheidungen muss man sofort treffen wenns ein kritischer Patient ist.

Das Toughbook ist schon ein gutes Teil. Das Medea finde ich hingegen etwas Überarbeitungsbedürftig.
Das Medea ist halt nun mal in erster Linie der digitalisierte AMPAS-Schein, dieser ist einige Jahrzehnte alt und entspricht halt nicht mehr unbedingt den heutigen Standards einer Anamnese. Ja es hat den Pluspunkt des üppigen Freitextes, wo man all das schreiben kann - aber…
Ich denke es wäre halt wünschenswert ABCDE/SAMPLER/OPQRST/FAST/etc. in das Protokoll zu integrieren und zum ankreuzen zu machen… Das würde einiges an Zeit und Aufwand bei der Dokumentation ersparen und würde auch im Sinne der Statistik einiges verbessern.

Ich denke eine ordentliche vollständige Doku inkl. richtiger Übergabe im KH wäre wichtig, v.a. um die professionalität zu erhöhen. Am Land hast halt leider immer noch genug Sanis die Load and Go machen und im KH dann mehr oder weniger „da habts“ praktizieren.
Weiss nicht obs nur bei meinen Spitälern so ist aber viele Ärte/DGKP treten Sanis nicht immer mit viel Respekt gegenüber, ich denke das ist genau der Grund dafür. Wenn Leute qualifiziertere Übergaben/Dokus machen würden würd sich das mit der Zeit sicher bessern. Und ein Ipad wo ich den Text auf einer Touch Tastatur eingeben soll ist nicht gerade einladend für eine professionelle Doku…

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Mittlerweile kenn ich sowohl Medea als auch leodok sehr gut und muss sagen, dass leodok in jeder Hinsicht gewinnt, außer in der Hardware…
Vor allem ein viel schlüssigeres Gesamtkonzept mMn

Und ja, natürlich steht es jedem frei, so zu dokumentieren, wie er das möchte, man steht ja auch selbst dafür gerade.
Für mich persönlich geht es allerdings gar nicht, auf der Dienststelle zu dokumentieren, vor allem nicht aus Bequemlichkeit. Ein Zeitproblem kann es nicht sein, außer der Berufungsort ist gleich ums Eck vom KH. Aber sonst ist es noch jedesmal ausgegangen, den Patienten während der Fahrt zu dokumentieren.

Dokumentation hat zeitnahe zu erfolgen und das ist wohl auf der Dienststelle nicht der Fall. Mich wundert, dass der Dienstgeber dies nicht untersagt.

Um es zu untersagen müsste er wieder Geld in Form von Tastaturen in die Hand nehmen, was bei x Autos pro Stützpunkt doch ziemlich ins Geld gehen kann!!!

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Das erreiche ich aber vorrangig mit einer anständigen(!) Übergabe in der ich dem Personal die WICHTIGEN Erkenntnisse mitteile.
Das Protokoll kann noch so gut sein, wenn ich dem Arzt einen 10 minütigen Vortrag halte und es nicht schaffe heraus zu filtern was wohl relevant ist und was nicht, ist das alles andere als professionell.
Im Protokoll bin ich normal recht kleinlich und schreibe im Freitext einiges hinein, das dem Arzt im KH komplett egal sein wird, aber meiner Absicherung dient.

Wir haben ein AmbulancePad, welches sich automatisch mit dem Corpuls verbindet und die Werte (EKG, RR, SpO2) und deren Verlauf ins Protokoll übernimmt. Und selbst mit dieser Erleichterung bin ich fast nie mit dem Protokoll fertig bis ich im KH bin, weil ich mich um einen Pat. zu kümmern habe. Das Protokoll kann ich nach Fertigstellung an den Drucker der zuständigen Ambulanz schicken (für deren Doku).

Es gibt am Pad die Möglichkeit den Pat. „anzukündigen“. Da sind dann nur die Versicherungsdaten drauf und eine Kategorisierung wie dringend der Fall ist. Der Rest passiert dann mündlich bei Übergabe. Wenns eine Bagatelle ist, gibts meist nicht viel zu erzählen zum Pat. und wenns kritisch ist, hab ich eh keine Zeit das Protkoll zu machen…

Zu behaupten „diese Arbeitsweise seie fragwürdig“ lässt für mich nur den Schluss zu, dass da dann wohl ein Sani im RTW sitzt der schnell schnell ein Protokoll hinfetzt und dadurch auch keine Zeit hat sich um den Pat. zu kümmern… Wie zuträglich solche Protokolle der „Professionalität“ sind, ist da wohl eher fragwürdig.

Der 10minütige Vortrag ist aber genau das was sämtliche SOPs/Handlungsanweisungen/Empfehlungen/Protokolle/etc. aller Organisationen zu dem Thema vorgeben: Vollständige Übergabe von Berufungsgrund&Umstände am Einsatzort/ABCDE/OPQRST/SAMPLER/sämtliche erhobenen Vitalwerte/ggf. FAST/usw.
Hört sich eh kein Arzt bzw. DGKP an. - Klar, ist zu 95% auch völliger irrelevant, weshalb diese organisationsinternen Vorgaben leider auch völlig für die Rundablage sind.
Sinnvoll wäre es zum Patientenzustand relevanten Erkenntnisse mitzuteilen, sprich Auffälligkeiten bei den oben genannten Dingen.

Ich will nicht sagen, dass eine gute Übergabe ein vollständiges Protokoll beinhaltet. Aber ich denk in 90% der Fälle wirds kein Problem geben während der Fahrt eine qualitative Doku einzugeben.

Übergabe im KH braucht bei guter Kommunikation kein Protokoll, aber es hilft.
Und ein gutes Protokoll ersetzt natürlich nicht die qualitative Übergabe im KH, aber es hilft :wink:

Und mein Ansatz ist, wenn bei der Übergabe beides bestens funktioniert, dann wäre das eine Übergabe auf kooperativer Augenhöhe. Ist ja auch das, was wir uns für unser Berufsbild wünschen. Und ein Ipad mit Touch Tastatur macht die Doku nicht grad attraktiver.

Bin nur echt kein Fan von der Hardware. Wobei die App tatsächlich ganz brauchbar ist. Finds nur ein bisschen in die Länge gezogen, und pro Protokollseite die scrollerei machts auch nicht besser…

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Ziemlich guter Punkt. Sehe ich auch so.

Sollte ich die Zeit und Ressourcen (3. Mann) haben, versuche ich nebenbei bei der Anamnese zu dokumentieren (Da hilft der Aufbau der Doku ungemein).

Es bremst einen halt sehr aus, wenn ich weiterhin zum Portier/Anmeldung laufen muss um die Ecard zu stecken, obwohl es viel einfacher wäre sie übernehmen die Daten aus der Voranmeldung in der AVN.
Ich formulier das meist mit „XXj m/w - kurze Beschreibung des Pat und Hergang“

Man merkt das Thema Dokumentation wird in der Ausbildung stark vernachlässigt.

Ebenfalls merkt man dass noch nie was passiert ist.

Spätestens wenn im Krankenhaus ein Fehler passiert, weil was übersehen wurde etc., wird es sofort heißen das wurde bei der Übergabe ja nicht kommuniziert. Und wie willst du dass dann beweisen ohne schriftlicher Doku?

Doku im Nachhinein ist zwar nett, aber zum Zeitpunkt der Übergabe war es eben nicht Dokumentiert und somit wurde es nicht übergeben.

Dem muss ich zustimmen.

Für die NÖ-RK Leute, gab ja bei der Pflichtfortbildung E-learning Schlaganfall + Leodok ja einen eigenen Teil für die Übergabe im KH fallt mir gerade ein. Gabs da was neues für euch das ihr noch nicht so praktiziert habt? Weiss jemand noch ob da bzgl Doku auch was behandelt wurde?

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Quatsch… wer beweist denn, dass ich es NICHT übergeben habe?

Die Dokumentation ist NICHT für nachbehandelnde Stellen sondern zur Dokumentation des Einsatzes und zu Verrechnungszwecken. Und sonst für gar nichts. Es gibt standardisierte Übergabeprozesse und die sind (zumindest bei uns) alle nur mündlich.

Unsere Protokolle werden nicht standardmässig ans KH übermittelt.