First Responder

Mahlzeit!

Habe mal eine Interessensfrage, wer von euch ist First Responder und wie läuft das bei euch ab? Was habt ihr für eine Ausrüstung? (Die die ihr zur Verfügung gestellt bekommen habt oder habt ihr da was eigenes?) Wie siehts mit dem Fahrzeug aus? (Habt ihr orange Warnleuchten? irgendwelche besonderen Zusatz Sachen verbaut?) Und wie gut funktioniert das System bei euch?
In der Steiermark haben wir ja seit letzten Jahr die App „Local Response“ womit man alarmiert werden kann. Ausrüstung bekommt man als „MobSanR“ meines wissens nach nur ein Verbandsset (KFZ) Warnweste und Nackenband für den Dienstausweis. (Gibt ja noch nen FR bei uns der auch nen „großen“ Rucksack bekommt mit teilweise Defi mit dabei (wird aber meines wissens nach nicht mit der App alarmiert). Kennzeichungsschild weiß ich gar ned ob man das bei uns bekommt.
Wie läufts bei euch ab?

In Nö ist das von der Dienststelle abhängig, jedenfalls spielt sich das aber auf dem Level Verbandskasten + Beatmungsbeutel ab, es gibt durchaus Dienststellen die FR mit einem RTW Rucksack, Defi, O2 und Medikamenten ausstatten. Kommt halt auch auf die Ausbildung an.

Persönlich halte ich für RS ein erweitertes Verbandsset und einen Beatmungsbeutel mit Larynxtuben für sinnvoll (wenn der sitzt kann zb auch ein Passant beatmen, Beutel halten und zamdrücken bringen die meisten zam, Beutel/Maske beatmen sicher nicht).

Von Schildern, Gelblichtern oder ähnlichem halte ich gar nichts. Zumindest in NÖ werden FR nicht an „unsichere“ Orte wie Autobahnen alarmiert und im Ortsgebiet reicht auch die Warnblinkanlage. Wenn jemand übermotiviert ist kann er sich ja was kaufen, aber eigentlich braucht mans nicht.

Fürs Abstellen der Autos ist sicher auch ein laminierter A4 Zettel „First Responder im Einsatz“ mit ner Kontaktnummer ausreichend, dann bekommt man in den paar Minuten die der PKW da steht (bis der Rest vom Schützenfest da ist) zumindest keinen Strafzettel.

da wär ich mir nicht so sicher … schau dir mal die Alarmierungen rund ums Industrieviertel an … da hat sich in letzter Zeit einiges getan. Es gab scheinbar mal die Anweisung keine FR mehr zu VU’s zu alarmieren … da dürften einige auf die Barrikarden gestiegen sein und jetzt werdens wieder alarmiert …

First Responder in NÖ fahren nicht auf Autobahnen und Schnellstraßen, zu anderen VUs sehrwohl…

Richtig und eine Kurvenreiche Freilandstraße ist nicht so ungefährlich.
Unsre FR werden mit der NotNö144 App alarmiert. Ausgestattet mit San-Rucksack inkl. Sauerstoff und Defi.

Orange Drehlichter zum Absichern finde ich ganz gut.

Bin zwar kein fr, kenne aber einen.
Der hat mit: Rucksack mit sanizeugs, O2 und larynxtuben.
Ich glaub viel mehr braucht man nicht für die erste grobe Diagnostik bzw Therapie

Defi wäre nett, die Frage is ob sich das kostentechnisch ausgeht im Verhältnis zu Zeit bis Eintreffen des rtw, tatsächliche Reanimationen und ob die fr dann auch tatsächlich hinfahren

Bei uns im Bezirk gibts 3 Arten, wie FR zum Einsatz kommen:

  1. Wir haben eine 1-SEW-Dienststelle im tiefsten Hinterland. Dieser SEW fährt ca. 5 Einsätze pro Woche, ist dann aber für 3-4h unterwegs und hinterlässt ein sehr großflächiges Einsatzgebiet unbesetzt. Die nächste DS ist 20min entfernt und ebenfalls nur mit einem SEW (plus einem ATW) besetz. Sollte in diesem Zeitraum sich ein Notfall ereignen, werden alle RS übers Infocall alarmiert, sausen zur DS und rücken mit dem EaR Caddy aus. Dieser ist mit einem Standard Notfallrucksack und einem Laiendefi ausgestattet.
  2. In der Mitte unseres Bezirks gibts einen großen weisen Fleck ohne DS (nächstgelegene 20-30min entfernt). Dort wurde Anfang des Jahres eine FR-Gruppe gegründet und jeder RS hat einen Notfallrucksack zu Hause (oder im Auto). Die Ausstattung umfast alles, was wir auch in den SEW-Rucksäcken mitführen.
    3.Unsere ATW fahren unter Tags zahlreiche FR Einsätze, insbesondere da unsere SEW viel zu oft ALLE mit Krankentransporten beschäftigt sind und daher im Notfall nicht (schnell genug) Verfügbar sind. Die ATW´s sind mit den selben Notfall+Trauma-Rucksäcken ausgestattet wie die SEW´s und führen einen LP-CR+ mit.

RK Bgld:

  • Personal: Aktive Sanis
  • Ausrüstung: AED + Rucksack mit klassischer RS-Ausrüstung inkl Sauerstoff, Warnweste
  • Alarmierung: SMS (Bezirksweit, unter Tags) oder Direktanruf (eigene/Nachbarortschaft, in der Nacht), es gibt keine Dienstzeiten, jeder ist immer im Dienst (wenn erreichbar)
  • Anfahrt: mit Privatauto unter Einhaltung der StVO ohne irgendwelche gelben, grünen oder sonstigen Lichter. Zum Parken gibt’s einen laminierten Zettel
  • keine Einsätze auf Autobahnen

Das System gibt es im Bgld seit knapp 15 Jahren(!), funktioniert sehr gut, der durchschnittliche FR hat wohl so 1-2 FR-Einsätze/Monat

In Wien werden bei Einsätzen bei denen ein Kreislaufstillstand oder eine totale Atemwegsverlegung angenommen wird zusätzlich zu RTW+NEF+FISU (Lehrsanitäter/Qualitätsmanagment der Rettungsakademie) das First-Responder-Netz aktiviert:

  1. Es werden sämtliche privaten Rettungs-Organisationen (RK+ASB+JUH+SMD+GK) informiert die falls sich ein freier KTW in der Nähe befindet als First-Responder entsandt.
  2. Die Polizei wird informiert und entsendet nahe gelegene Streifen/Sektor-Wagen, selbige sind mit AEDs ausgestattet und die Beamten in HLW geschult.
  3. Über die Lebensretter-App wird alarmiert, falls sich Mitarbeiter (aller Wiener Rettungsorganisationen, sofern sie sich freiwillig für diese App registriert haben) im nahen Umkreis befindet erhalten Sie die Alarmierung.
  4. Neuerdings ist auch die Feuerwehr eingebunden, welche beginnt nun ihre Hilfeleistungs-Löschfahrzeuge mit AEDs auszustatten und die Mitarbeiter entsprechend zu schulen. Sollte sich ein entsprechendes Fahrzeug in der Nähe des Einsatzortes befinden wird dies ebenso entsandt.

Aus der Praxis: Die Polizei kommt so gut wie immer und das meist mit deutlichem Zeitvorteil. KTWs kommen auch häufig aber meist nicht viel schneller oder erst nach dem RTW/NEF. Auch Lebensretter sieht man immer wieder, hier würde ich sagen gefühlsmäßig etwa 50/50 vor RTW/NEF in den anderen Fällen gleichzeitig/nachher.

Find ich echt leiwand, aber gestattest du mir eine blöde (nicht ganz ernst gemeinte) frage?
Steht ihr schon mal zu sechzehnt am BO?

Naja RTW+NEF+FISU sind mal 2bis3 + 2 + 1 also 5-6 Leute, ein Streifenwagen 2, ein KTW 2-3, 1-2 Lebensretter, …naja theoretisch schon möglich wäre das schon, kommt aber nicht wirklich vor. Aber so rund 10-12 Leute sind durchaus immer wieder, aber gerade wenn es dann vielleicht aus dem 6ten Stock ohne Lift runter gehen muss ist man über jede Hand froh. Lebensretter sind normalerweise eh gleich wieder weg sobald der RD da ist. Die Polizei bleibt sowieso bis zum Abrücken des des RDs da sie ja alles dokumentieren muss, der KTW bleibt oder auch nicht - je nachdem ob sie aus Sicht des NEF benötigt werden oder nicht.

mir ist es lustigerweise schon passiert das es 15 personen am bo waren. Ich bin zu dritt NKTW als TL gefahren und wir wurden zum 31A1 (Bewusstlosigkeit, ansprechbar) alamiert. Wie ich dann dort war, war die patienntin reanimationspflichtig (-> rtw plus nef nachgefordert). Anscheinend hat wer anderer nochmal angerufen und es sind zwei first responder ktws vom rk und noch ein rtw eingetroffen. Meine these zur doppelberufung ist das einer der anrufer die gasse ums eck angegeben hat und deswegen alles doppelt gekommen ist

Ich habs mit den Einsatzcodes immer noch nicht so, aber für mich als Wald-und-Wiesen-Sani ist ein ansprechbarer Bewusstloser ein Widerspruch in sich :question:

Die Kategorie 31 ist die Kategorie für Hauptbeschwerde: Bewusstseinsstörung/Bewusstlosigkeit
31A1 ist einmaliger oder beinahe Kollaps, der momentan wieder wach und ansprechbar mit normaler Atmung, normaler Hautfarbe und ohne Schmerzen.

Bewusstlos mit normaler Atmung ist ein 31D irgendwas.

Wenn es wirklich zu einer Reanimation kommt, kann man fast nicht zu viele sein. Eine ganze löschbereitschaft ist sicher zu viel aber ein 2 Auto schadet nicht weil eine cpr körperlich sehr anstrengend ist und da ist abwechseln immer gut.

ja schleissig von meiner seite :wink:

stellt in DE, dort wo der RD von der Feuerwehr betrieben wird kein Problem dar.
Ich würd mir für Sani’s auch einen Fitnesscheck wünschen. Für HA Personal sogar regelmäßig wiederkehrende.

Ich bin jetzt mal ganz frech und wärm den Thread nochmal auf und komm dabei nochmal auf das ursprüngliche Thema zurück.
Mich würde interessieren, wie das die Kollegen handhaben bezüglich der Ausrüstung im Privat-PKW.

Ich bin selbst FR inklusive Notfallrucksack (ohne O2). Was aber immer wieder Probleme macht ist das BZ-Messgerät. Wenns nämlich
zu kalt ist, kann man das getrost im Rucksack lassen, weils dann eh nicht funktioniert bzw. die Batterien regelmäßig leer sind.
Beim Pulsoxy z.B. hab ich das Problem witzigerweise nicht wirklich.

Wie handhabt ihr das? Kanns leider nicht vermeiden, dass der Rucksack immer wieder mal im draußen stehenden Auto liegt.

Ist mir letztens auch erst aufgefallen als ich es gebraucht habe, ich hab dann kurzfristig die Batterie rausgenommen und etwa eine Minute mit der Hand gewärmt dann ging es, ideal ist es natürlich nicht.

Heizlüfter wie im RTW ist halt schwierig, da bräuchte ich auch eine Zweite Batterie. Von daher ist das glaube ich die einzige Möglichkeit.

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ist aber ganz logisch, da der Hersteller der Geräte (zumindest jene die im RK verwendet werden) kalte Umgebung als negativ ansieht. Ebenso kommen falsche Werte zusammen wenn zb. die Packung mit den Messstreifen über längeren Zeitpunkg (so 15min +) offen steht… und es ist ohnedies bekannt das z.b. bei zwei verschiedenen Geräten nebeneinander, zwei teils deutlich verschiedene BZ Werte angezeigt werden … da kommt es auf viele Parameter drauf an …