"N-SEW" - Was fehlt an der Ausstattung?

Hi Forum!

Bekanntlicher weise tut sich ja überdurchschnittlich viel in OÖ derzeit!

Ich will hier jetzt auch keine grundsatz Diskussionen und gehate, es ist beinahe ohne hin jeder der selben Meinung, also sparen wir uns das (y)

Zu meiner Fragestellung:
Wenn wir das Fahrzeug ansich ausklammern, was würde unbedingt in die derzeitigen SEW gehören um diesen mit NFS als halbwegs vernünftigen „RTW“ betreiben zu können?

Freu mich auf konstruktive Antworten :sunglasses:

En 1789 Typ B

ein echter NFS (kein oö. Notarzt Assistent, jemand mit fundierter Ausbildung und Erfahrung) mit sinnvollen Regel- und Notfallkompetenzen.

die entsprechende Disposition.

Vollständige apparative Diagnostik.

wenn du beantwortet haben willst, was aktuell „schnell“ umsetzbar ist…
Single responder als Zwischenstufe zwischen KTW und Notarzt.

Alternativ ein behutsames Verteilen der vorhandenen erfahrenen NFS-NKV auf die Fläche und entsprechende Anzahl von Monitoren die entsprechend disponiert werden (evtl. auch dual)

Ja, ist die bekannte Kosmetik vom LV. Man verucht halt was zu machen um dann sagen zu können „Seht her! Wir haben eh was gemacht!“

Ein „SEW“ kann nicht als RTW eingesetzt werden. Zu wenig Platz.
Was Ihr braucht ist in jedem Fall ein Spineboard, da es viel schneller und effektiver als die Schaufeltrage einsetzbar ist.
Weiters ein ordentliches Monitoring und einen Medumat oder andere Beatmungseinheit fürs NIVen.
Ein Volles Ampullarium mit voller bundesweiter AML1 und AML2.

Und dann noch… NFS, die auch RTW können, die EKG lesen können, die Medikamente verabreichen KÖNNEN und DÜRFEN ohne den NA immer nachholen zu müssen…
Und, eine AUSRÜCKEORDNUNG, welche das Fahrzeug entsprechend disponiert.
Und Notärzte, die mit den Sanis auf AUGENHÖHE arbeiten und nicht jeden Einsatz mit Ihrer Arroganz und nicht vorhandenen Sanitätstechnischem Wissen ins Klo gehen lassen. Dies betrifft nicht alle NA, aber einige spezielle. Der NEF2 Linz und NEF EF sei in diesem Zuge erwähnt. Was da immer noch abgeht ist fast Patientenschädigend. Auch die NEF Sanis sind hier teilweise vollkommen überfordert.

My2Cents.

P.S. Ich bin 5 Jahre lang in OOE gefahren. Ich kenne das System und die Leute. Die aktuell ausgebildeten NFS die ich kenne sind nicht fähig auf einem RTW wie in Wien Dienst zu tun, da hier fundamentales Basiswissen fehlt. Die NFS Ausbildung in OÖ ist neben Salzburg und der Steiermark eine der schwächsten in ganz Österreich, da man sich nur auf die NA-Assistenz konzentriert hat und den Leuten ganz bewusst keine eigenverantwortlichen Tätigkeiten anvertraut. - Die meisten können beispielsweise keine EKGs lesen.
Wenige verstehen warum Medikamente wie wirken und viele langgediente NFS haben seit Jahren keinen Venflon mehr gesetzt. - Leider hat man es auch verabsäumt in die Schulung von Internationalen Formaten zu investieren sowie ist CRM ein Fremdwort. Hier müsste massiv ausgebildet werden, was der LV nicht machen wird, weils halt Geld kostet.

In OOE wird von einem NFS einmal im Monat eine Notkompetenz angewandt. - In Wien mache ich das 2-4x pro Tag. Das sagt eigentlich schon alles aus. Ohne Schulung sind die neuen Kompetenzen und der N-SEW mehr eine Gefahr als Fortschritt.

Ne. Sorry. Der einzige Punkt bei dem das Spineboard der Schaufeltrage überlegen ist, ist die Immobilisierung mittels Headblocks und Spinne (Was sich aber mit einem Zeitlimit von 30 Minuten auf dem Teil für den Patienten für mich komplett relativiert). Alles andere kann ich mit der Schaufeltrage gleich gut bzw. besser, schneller und mit weniger Personal.

Einen liegenden Patienten vom Boden auf das Spineboard zu bringen ist deutlichst weniger schonend als mit der Schaufeltrage und braucht zu viel personelle Ressourcen. Und das ist das was ich zu 90% brauche.

Wenn ich mich zwischen beiden entscheiden müsste, würde ich immer die Schaufeltrage nehmen.

Ja, kannst Du machen. Beim Polytrauma gehts halt um Geschwindigkeit. Und da ist der Patient nach spätestens 2 Minuten abfahrtbereit und komplett immobilisiert. Das ist Mit Schaufeltrage / Vakuummatratze nicht machbar.

Das Fesstzurren mit der Spinne dauert auch seine Zeit, wenn mans ordentlich macht. Ich denke nicht dass der zeitliche Vorteil da noch signifikant ist.

Und wenn ich mal nur zu Zweit bin am RTW muss ich den Pat. auf der Strasse liegen lassen bis ein weiteres Auto da ist. Die Techniken um einen Pat. auf das Bkard zu bringen vom Boden die uns gezeigt wurden benötigen alle mindestens drei Personen.

Materialtechnisch seh ich wenig Probleme, ein gscheiter Monitor mit 12 Kanal EKG gehört halt auf einen RTW. Den großen Unterschied macht die Ausbildung des Personals. Wenn man jedem NFS auf PHTLS + AMLS Standard bringt wär viel getan. Vor allem die strukturierte Untersuchung in den beiden Kursformaten geht mmn. sehr ab.

Schaufeltrage heisst nicht zwangsläufig Vakuummatratze. Eine Immobilisation direkt auf der Schaufeltrage ist je nach Hersteller vorgesehen, damit ist auch die Umlagerung im Krankenhaus deutlich einfacher.

Wie qualifizierst/quantifizierst du das?

Ok, erstmal danke für eure Antworten!

Wie befürchtet ist allerdings nicht viel hilfreiches dabei (besonderen Dank also für die paar Hilfreichen Absätze :laughing: ) , meine Fragestellung war denke ich sehr eindeutig, speziell die schon 1000x diskutierten Themen die ich uns ersparen wollte sind wieder mal dabei, danke also dafür (y)
Es ging mir primär um die technische Ausrüstung am Fahrzeug. Nicht ums Fahrzeug, nicht ums Personal & auch nicht um die NA, etc…

Rom erbaute sich auch nicht an einem Tag, so wird sich auch das Rettungswesen in OÖ nicht von Heute auf Morgen um 180Grad drehen können…
Man könnte hierbei aber auch mal positiv bewerten das die Richtung stimmt in die es geht, und es sich (hoffentlich ja doch) hoffentlich früher wie später an funktionierende Systeme annähert (y)

Ich glaub wir können den Thread gerne wieder schließen :wink:

NSEW würde meiner Meinung nach zumindest einen Monitor und die Medikamente, welche laut AML freigegeben sind, benötigen.

Aber warum den holprigen Weg mit einem NSEW gehen? ITF umbenennen zu RTW und ein paar mehr größere Autos anschaffen. Das wichtigste in OÖ ist aber meiner Meinung nach eine unabhängige Leistelle wie in NÖ. Nur so kann garantiert werden, dass die Qualität einigermaßen nach oben geht.

„Die NFS Ausbildung in OÖ ist neben Salzburg und der Steiermark eine der schwächsten in ganz Österreich,“ hmm, komisch… Ein Kollege von mir aus OÖ hat vor einigen Monaten in Wien als beruflicher NFS begonnen. Wird wohl nicht so schlecht gewesen sein, wenn er das Assessment-Center geschafft hat :wink:

Finde die Aussage auch nicht korrekt. Kenne einige NFS aus Sbg die Top-Leistung abliefern. Klar ist es eine andere Ausbildung bei der MA70.

finde nix falsches an sieser Aussage, klar gibt es gute NFS aber die werden sich selber weitergebildet haben
sei es mit büchern oder mit kursen! es geht ja bei der Aussage um denn Kues per se! wenn ich mich mit meinen Kollegen in der Stmk. unterhalte verstehe ich warum die stmk eines der letzten bundesländer mit würde nicht sagen schlechter ausbildung aber mit minimaler Ausbildung was das Gesetz verlangt!
deswegen haben wir ja nichts in unserer AZML 1+2 weil der Cheffarzt die ausbildung kennt und seinen NFS nichts zutraut!

2Argumente für und gegen „schwache Bundesländersanis“:
Das SangG verlangt sogar dezidiert, dass sich jeder (RS+ alle anderen auch) weiterbilden.

Ich bin nur der Meinung, die NFS waren auch nie für einen NA Ersatz gedacht.
Fein dass NFS Kollegen engagiert und Eigenverantwortlich an die Lückenfüllung herangehen.

Wenn wie in vorposter beschreiben, es wird pro Schicht 4x die Notkompetenz angewendet dann ist das eher eine Regelkompetenz. Oder?
Bitte für die paar Kröten die ein HA bekommt und die generell kurze Ausbildezeit. Nein danke!

Ich brauche auch, wie ein Kollege geschrieben hat mit 3 Sanis gefühlte 30 min mit dem Spineboard. Gibt’s ein youtube Video wo Mann es schneller dirchgeführt sehen kann ?

Wenn es der Kollege aus dem Salzkammergut ist, dann ist das ein Adiuvare NFS. Und als solcher sollte er das Assessment schon schaffen. Das Assessment bei der MA70 ist inzwischen auch relativ „Basic“, also wenn man weiss wie man ein vernünftiges ABC macht und ein wenig was von Reanimation versteht, dann gelingt einem das.

De jure ist es eine Notkompetenz. In der Realität ist es eine Regelkompetenz. Wir machen das halt, weil es Sinn macht und weil wir es können.
Bezüglich Spineboard, in Wien arbeitest Du am RTW halt fast nur damit. Die Schaufeltrage samt Vakuummatratze wird nur bei einigen Verletzungsmustern angewandt.
Man kann das üben. Und das machen wir auch. In einem PHTLS Kurs kannst Du das üben. - Es geht einfach ruck-zuck, jemandem mit Spineboard aus dem Auto zu bergen und dann gleich zu verpacken. Das geht wirklich enorm schnell.

Ich denke für das System wird nicht entscheidend sein ob Spineboard oder Schaufeltrage :laughing:

Vermutlich wären für ein Übergangs-System folgende Dinge unbedingt notwendig:
Vernünftiges EKG, Ampullarien AML1+2 (wobei dies ist ja bereits vorhanden), mind. 1x NFS m. Kompetenzen, vernünftige Disposition dieses EM, Anpassung der Regularien (speziell bzgl. Nachforderungen NA bei jeder angewendeten NK)

Ich denke die Routine im Bezug auf i.V.-Zugang usw. wird sich schnell verbessern. Durch mehr Einsätze (da weniger gleichwertiger EM → mehr Einsatz-Frequenz) wird dies auch öfter notwendig sein. Das ergibt sich denk ich von selbst.

Bzgl. PHTLS Kursen usw. gibt es bereits heuer Kurse im LV OÖ. Hier wird es sicher in den kommenden Jahren mehr Angebot geben.

Eine Immobilisation auf der Schaufeltrage ist mit den in Österreich verwendeten Schaufeltragen und auch jeder anderen Schaufeltrage, die ich bisher in anderen Ländern gesehen habe NICHT möglich. Und bezüglich Spineboard und KH, der Patient geht im Schockraum DIREKT mit dem Spineboard ins CT. Nur die Headblocks werden vorher entfernt.

Und eine größere Rettungsorganisation in OÖ ist mit seinen „Fortbildungen“ direkt für den Zustand der „schwachen Bundesländersanis“ verantwortlich. In NÖ sind die Curricula für den RS zeitgemäß und ständig im Wandel. In OÖ lernen wir zum gefühlt 12ten Mal „Stryker-Trage“ und „Immobilisation Bein“ in der „Praxisstraße“. Gleichzeitig hat man sich aus Tirol noch ein paar CRM-Videos ausgeborgt fürs E-Learning. Na, eh.

Es gibt genau einen (1) PHTLS und einen (1) AMLS Kurs beim RK OÖ. Dieser ist Inhouse, also für 25 Teilnehmer. Und der Kurs ist für RKOOE Verhältnisse sehr teuer. Einen zweiten oder dritten wirds nicht geben, da die Faculty schlicht das Personal nicht hat und es auch andere HIORGs gibt.
Also… nur so … 25 pro Jahr.

Ja in OÖ wird immer noch das Curriculum 2010 gelehrt. Man hat nix anderes und man will auch nix anderes. Und CRM… gibts nicht. Weder beim NEF noch im RD. Das gibts einfach gar nicht. - Und wie gesagt, man will das auch nicht.

Lässt Euch bitte nicht blenden. Ein führender Mitarbeiter im LV hat schon intern sehr eindeutig gesagt, dass man jetzt was machen muss, damit die Politik ruhe gibt. Das ist aber nur Kosmetik. Im Realbetrieb ändert sich nichts. -

Die Änderungen kommen übrigends ohne jegliche Evidenz und ohne Schulung (den Moodle Kurs nehm ich nicht ernst). Das RK OOE hat keine Ahnung ob Sie einen guten oder schlechten Job machen. Sie scheuen Vergleiche und machen Bundesweit nirgends mit und geben auch keine Daten raus. - Es ist eben ein System aus der Steinzeit mit Dinosauriern an der Spitze. Man muss erst abwarten bis diese „aussterben“. Dann wird sich was ändern.