E-Fahrzeuge im Rettungsdienst

Ich bin gespannt wie sich E-Mobilität in Rettungsdienst umsetzen lässt, in DE sind die ersten Fahrzeuge bereits im realen Betrieb.

KTW
auto-motor-und-sport.de/tec … transport/

RTW
auto-motor-und-sport.de/ele … -hannover/

Gibt es in AT bereits irgendwelche Überlegungen in diese Richtung?

Elektroantriebe werden vermutlich immer mehr in den Vordergrund rücken, wobei ich Hybridfahrzeuge eher im Einsatz sehe und einen Nutzen mit diesen abwägen kann (siehe das neue Rosenbauer Feuerwehrfahrzeug)
120km für einen KTW oder 200km für einen RTW sind in meinen Augen ziemlich wenig, wenn man sich gewisse Einsatzgebiete ansieht. In Vorarlberg ist es doch relativ schnell passiert, dass ein KTW innerhalb weniger Stunden die gesamte Reichweite „aufbraucht“ und nicht in die Abteilung einrücken kann um aufzuladen. Hingegen Großstädte davon sicher profitieren.

Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, aber entweder das RK Stmk od. Bgld. haben ein Elektrofahrzeug im KTR (sitzende Pat.) als Pilotversuch am laufen. Soweit ich mich erinnere glaub ich so ein Nissan Nutzfahrzeug, wie auch z.B. von der Post verwendet wird mit einem Tragstuhl oder so.

An einer größeren Bezirksstelle im südl. NÖ war bis vor kurzem ein BKTW auf Basis eGolf im Einsatz. Der darf aber angeblich jetzt nur mehr für Dienstfahrten verwendet werden. Für Patiententransporte ist er nicht mehr freigegeben (lt NNÖ oder LV) - weil es ein Elektrofahrzeug ist…

Grundsätzlich ist es ein gutes Fahrzeug für das Stadtgebiet und das nähere Umfeld; alles was weiter ist, kann man vergessen. Dringende Probentransporte mit SoSi würde icu nicht damit fahren.

Stau dich im Winter bei Schneefall durch Wien. Dann behaupte nochmal E-Fahrzeuge sind etwas für das Stadtgebiet.

Also ich glaub dass ich beim RK Bruck an der Mur mal so einen gesehen hab, ist auf Basis von einem Nissan NV200 soweit ich weiß. Aber der sah im Heck doch recht eng aus, und mit nur einem Tragsessel ist er natürlich auch den VW T6 mit 2 TS unterlegen.

Korrekt…

Das RK Bruck hat den BKTW-R auf Basis eines Nissan. Sehr häufig haben in der Steiermark auch BKTW (PKW) ein E-Fahrzeug Grundgerüst (Siehe Bad Radkersburg mit dem Renault Zoey)

Sehr häufig? Im KT kenne ich außer Radkersburg und Bruck keine weiteren E Fahrzeuge. Die paar LV Fahrzeuge werden imho nur für Dienstfahrten genutzt.

smd.at/de/ueber-uns/blog/year/2015

der SMD hat auch seit 2015 einen E-Golf in Betrieb

In der Stadt eventuell machbar aber im ländlichen Bereich sehe ich da aktuell wenig Einsatzmöglichkeiten für E-Fahrzeuge im Rettungsdienst.

Das Problem mit Elektro(Rettungs-)Autos ist immer noch das Problem mit dem schnellen „tanken“.
Hier mal eine Milchmädchenrechnung aus meiner Branche:
Diesel hat einen Brennwert von 45 MJ/kg.
Eine normale PKW Zapfsäule fördert etwa 0,6 l/s also etwa 0,5 kg/s Kraftstoff.
Das bedeutet ich pumpe eine chemische Leistung von etwa 22 MW in mein Auto.
Zum Vergleich: unsere Donaukraftwerke haben Nennleistungen von 100-400 MW.

Wenn ich mit meinem privat-PKW morgens in die Arbeit und am Abend wieder heim fahr, ist mir die Ladegeschwindigkeit relativ egal, da das Auto viel Zeit hat, um mit geringer Leistung zu Laden.

Wenn ich jetzt an einen Großstadt-RTW/KTW denke der die meiste Zeit auf der Straße ist, wird es schwierig, ausreichend Zeit an der Steckdose zu verbringen.

Das Geheimnis wäre überall bei Stand und Wartezeiten den Stecker einzustecken, dann wäre es möglich.

Obs Sinnvoll ist den RKT jetzt Krampfhaft auf E Antrieb umzustellen wage ich zu bezweifeln, lieber noch ein paar Jahre warten was sich noch tut.

Ich glaube nicht, dass es sinnvoll möglich ist im Rettungsdienst elektrisch zu fahren (eventuell noch auf Stützpunkten mit extrem geringer Auslastung, aber bei so wenigen Kilometern wird man den CO2-Nachteil des E-Autos kaum einholen). Was anderes ist der Krankentransport, da kann man kalkulieren und in passenden Fällen (bei guter Organisation) auch auskommen, etwa bei hauptsächlich innerstädtischen Transporten.

Letztlich stellt sich auch eine andere Frage, nämlich die Ausfallsicherheit. Ich habe jetzt keine große Angst vor dem Blackout, aber es ist einfacher für den Kat-Fall einen Dieseltank zu haben (bzw. gibts diese Infrastruktor sowieso) als Generatoren betreiben zu müssen die dann ewig die Auto laden. Auf die Hoffnung, dass im Kat-Fall immer die Sonne scheint und daher Sonnenstrom am Dach der Dienststelle nutzbar wäre würde ich nicht vertrauen ^^

Bis auf ein paar spezielle Sonderfälle sind E-Fahrzeuge momentan noch nicht wirklich für den breiten Einsatz im Rettungsdienst geeignet.
Dies liegt an zu wenigen entsprechend geeigneten Fahrzeugmodellen, zu langen Ladezeiten, zu geringen Reichweiten, einem fehlenden Konzept für den KAT-Fall, etc.

Aber es als generellen Unsinn und als „wird sicher nie kommen“ abzutun halte ich für völlig falsch. Es ist ein sehr dynamischer Bereich wo sich schon in den letzten Jahren viel getan hat und wohl auch noch in den nächsten Jahren viel tun wird.

Genau, aber es hängt auch massiv viel an der Infrastruktur. Beispielsweise kommt mit dem neuen Hyundai Ioniq im Sommer ein E-Auto mit 500km Reichweite, dass dank 800V Batteriespannung in 20min von 0 auf 80% laden kann (also quasi 400km Reichweite). Das wäre bei fast jedem Supermarkt-Einkauf erledigt, nur braucht es dazu eine 350kw Ladesäule - und die gibts an a paar Autobahnraststätten, aber sicher ned beim Billa ums Eck.

Is irgendwo auch ein Henne-Ei Problem!

Elektromobilität wird nicht die Zukunft sein. Alleine die Edelmetalle die man für die Akkus benötigt und wie diese abgebaut werden, sind mit dem Gedanken des Umweltschutzes absolut nicht vereinbar.

Seh ich anders, da man diese ja im Gegensatz zu Erdöl durchaus Recyclen kann. Außerdem tut sich sehr viel in der Batterietechnologie, vor allem was neue Speichermethoden angeht, Wasserstoff ist da noch nicht so weit.

Sry aber das kann ich echt schon nicht mehr lesen. :unamused:
Vor ein paar Jahrzehnten hieß es auch Computer für den Privathaushalt sind komplett sinnlos und wird es nie geben. Kurz darauf hieß es, das Internet sei nur eine vorübergehende Modeerscheinung die sich nicht durchsetzen würde… - Heute hat fast jeder einen Computer und Internet… :unamused:

Grundsätzlich ist es natürlich richtig, dass der Lithium-Ionen-Akku aufgrund einiger Nachteile (Lebensdauer und Kapazität sinkt bei Schnellladen bzw. Betrieb unter 40% und über 90% deutlich, leicht entzündbar und schwer zu löschen, …) bestimmt nicht der Weisheit letzter Schluss ist. Ja natürlich ist es auch richtig, dass dafür (mittlerweile sehr geringe Mengen) an seltenen Rohstoffen benötigt werden, die teilweise in dritte Welt-Ländern unter ökologisch&arbeitssicherheitstechnischer Sicht katastrophalen Bedingungen abgebaut werden (so wie viele andere Rohstoffe in diesen Ländern auch… - das ist ein SYSTEMPROBLEM!).
Gerne vergessen wird aber auch, dass derzeit der Einsatz von Lithium-Ionen-Akkus in E-Autos nur einen kleinen Bruchteil der gesamten Akku-Produktion ausmacht. Denn Lithium-Ionen-Akkus sind überall verbaut, im Handy, im Laptop, in Smartwatches, in kabellosen Kopfhörern, in vielen USV-Anlagen, in Schnurlostelefonen, in kabellosen Tastaturen/Mäusen, aber auch oft anstatt von Batterien in Fernbedienungen/Uhren/Beleuchtungen/etc., auch viele Taschenlampen sind damit ausgerüstet, aber auch in vielen Diesel/Benzin-Fahrzeugen werden sie als Zusatzbatterien genutzt (etwa im Campingbereich, aber teilweise auch in Rettungswagen, etc.), im tragbaren Monitor/Defi/Beatmungsgerät/Perfusor, uvm. .
Ja die Frage nach dem Energiespeicher für die E-Mobilität ist letzten Endes noch ein offener, denn die aktuelle Akku-Technologie ist dafür wohl nicht die beste. Auch der große Hoffnungsträger Wasserstoff wird wohl nicht die Lösung sein, da die Massenproduktion desselben sehr aufwendig ist.
Vergessen sollte man auch nicht, dass Lithium-Ionen-Akkus zu 97% recycelbar sind (was allerdings noch zu wenig genutzt wird!).

Aber zu diesen Themen beschäftigen sich zahlreiche Unternehmen und es gibt zahlreiche vielversprechende Ansätze - bis jetzt hat es aber noch kein Projekt zur Serienreife gebracht, allerdings wird dies wohl nur ein Frage der Zeit sein.

Das Problem ist momentan wirklich, dass es kein passendes Model gibt. Die Reichweite sollte ausreichen, wenn man überall anstecken kann. Es würden schon 50kw Lader locker ausreichen. Glaube kaum das ein RTW irgendwo derart lange Strecken (> 300km) dauernd fährt. Hochfrequenzstützpunkte sind oft städtisch, wo man durch die geringere Geschwindigkeit mehr Reichweite hat und auch weniger KM fährt.

btw.
Aus welchen Ländern (mit welchen Arbeitsbedingungen) kommt unser Sprit? Mit was wird schnell nochmal Sprit entschwefelt und mit welchen Metallen Katalysatoren gebaut? usw…
Akkus kann man mittlerweile zu einem sehr hohen grad Recyceln, Sprit nicht.

Mercedes baut schon länger d eSprinter für Amazon als Lieferfahrzeug. Der sollte schon mal ein guter Anfang sein.