Farbe der Fahrzeuge

Vor inzwischen mehr als 10 Jahren gab es einen Vorschlag der EU das rettungsfahrzeuge in RAL 1016 (Schwefelgelb) als Grundfarbe ausgeführt werden sollten.
Meine Frage ist dazu jetzt ob jemand weis wieso das in Österreich eigentlich alle ignorieren?

Wieso in Österreich - ignoriert so gut wie ganz Europa :slight_smile:

In welchem Dokument der EU wäre das denn enthalten gewesen?

rettungsdienst.de/fahrzeuge … wagen-3367

10 Jahre alt - eine Empfehlung ist halt nur eine Empfehlung…

Es ist eine unverbindliche Empfehlung. - Keine Richtlinie oder Verordnung.

Die Mitgliedsstaaten ignorieren ja am laufenden Band Gesetze, Verträge, Richtlinien und Verordnungen, man hat das Gefühl die „Gemeinschaft“ geht nur soweit wie jeder seinen persönlichen Vorteil herausholen kann. Warum sollten sie sich dann gerade an unverbindliche Empfehlungen halten?

Die Farbe fällt halt auf.
Geht es bei rettungsfahrzeugen nicht darum aufzufallen?

Die einzigen von denen ich es weis das sie sich daran halten ist die deutsche Bundeswehr.

Die hatten die Farbe aber auch schon vor >10 Jahren :wink:

Ich habe eine Frage zu dem Thema Farbe der Fahrzeuge:

Findet ihr tatsächlich auch, dass diese tagesleuchtgelben Streifen besser sichtbar wären als bspw. „signalrot“ auf weiß?
Bin ich wirklich der einzige, der draußen am Tag jeden weiß/roten XTW besser und schneller registriert als die „neuen“, die bereits gelbe Streifen (= weniger Fläche der roten Streifen) drauf haben?
Auch wenn die Fahrzeuge nebeneinander stehen, fallen mir die weiß/roten deutlich mehr auf als die weiß/gelben oder weiß/silbernen Varianten.

Ich weiß, dass es Studien etc. dazu gibt und will die auch gar nicht in Zweifel ziehen.
Ich bin nur offensichtlich eine Ausnahme, die das wirklich weniger auffällig findet als die rot/weißen Elemente. Geht es hier noch jemandem so? :question:

Also bei der neuen Lackierung bleibt die rote Fläche, unabhängig der Farbwahl gelb oder silber, gleich - meinst Du ev. die bisherige Beklebung?

Ich für meinen Teil, finde die neue besser sichtbar als die alte - und wir hatten bei der alten bereits tagesleuchtrot.

Perfekt wäre tagesleuchtrot und die gelbe Segmente gewesen - aber man kann ja nicht alles haben :wink:

Ich seh das auch so, dass die lackierung maximal das i-tüpfelchen ist.
Der strassenverkehr ist schon so ablenkend, da merkt man nur licht und horn

Die Farbe des Fahrzeuges ist auch nur ein passives sicherheitsmerkmal.
Genau so wie die Beklebung.
Dabei geht es darum das die Fahrzeuge gesehen werden auch wenn sie nicht im Einsatz sind bzw. Wo ohne Licht und Horn stehen.
Darum denke ich das ein Schwefelgelb auffälliger wäre als Grundfarbe mit der neuen üblichen rot/gelb Beklebung.

Hat wer ahnung, gibts da eigentlich daten dazu?

als zb Ländervergleich GB, D, Ö als unterschiedliche Fahrzeug grundfarben und beklebungen und der Unfallstatistik von einsatzfahrzeugen? :question:

Ich glaube nicht, dass die Daten zu Unfallzahlen in versch. Ländern so einfach auszuwerten wären.

Denk nur mal dran wie sich die Autofahrer in Italien auf der Strasse verhalten. Die Unfallzahlen rein auf die Farbe der Wagen herunterzubrechen wird da schwer werden.

Der ASBÖ Kärnten hat ja eh auch gelbe Fahrzeuge ^^

samariterbund.net/fileadmin … 7ad18e.jpg

Du schneidest mit dieser Frage ein eigentlich sehr interessantes Thema an, das eigentlich kaum beachtet wird. Eine hohe Wahrnehmbarkeit bzw. Auffälligkeit wird langläufig mit hoher Fluoreszenz bzw. Helligkeit gleichgesetzt, das ist aber ein Trugschluss:

  1. Tagesleuchtfarben wandeln den blauen und nahen UV-Bereich des Tageslichtes in Licht größerer Wellenlänge um. Gelb und Rot wird vom Auge bei gleicher Lichtstärke wesentlich heller wahrgenommen, dadurch wird besonders bei trübem Wetter und in der Dämmerung (höherer Blauanteil im Tageslicht) eine wesentliche Kontraststeigerung erreicht.

Daraus ergibt sich, dass eine entsprechende Lichtsituation vorherrschen muss, damit Tagesleuchtfarbe einen Effekt hat, und dieser ist eben Kontraststeigerung durch Helligkeitsunterschied (bzw. durch das menschliche Auge differierende Helligkeitswahrnehmung).

In vielen Situationen ist dies aber nicht gegeben. Das klassische Beispiel ist die Beleuchtung mit Natrium-Dampflampen, also der „orangenen Straßenbeleuchtung“, die an sich ja schon ein warmes Licht abgeben. Da kann dieser Mechanismus natürlich nicht funktionieren, weswegen eine per se kontrastreiche Kleidung, auch ohne Tagesleuchtfarbe, z.B. mit normal-rotem Muster, vorteilhaft ist. Wiederum anders verhält es sich mit LED-Beleuchtung, die einen hohen Blauanteil hat. Hier spielt die Tagesleuchtfarbe eher ihre Vorzüge aus.

Und dann gibt es noch Situationen, wo es weniger auf Helligkeits- als auf Farbkontraste ankommt, z. B. im Nebel: Hier ist gelbe Tagesleuchtfarbe einer z. B. leuchtroten definitv unterlegen.

  1. Hat man einmal das Thema der Sichtbarkeit an sich gelöst, stellt sich noch immer die Frage, ob Sichtbarkeit alleine genügt, oder ob es vielleicht auch noch um Auffälligkeit geht. Das ist natürlich situationsabhängig und kann nicht generell beantwortet werden. Als Denkanstoss sei aber z. B. eine Beobachtung von Kollegen im Rahmen einer Großveranstaltung erwähnt. Hiernach waren Kollegen, welche mit der neuen, fast komplett gelben ASB-Uniform ausgestattet waren, auf die Entfernung kaum vom Sicherheitspersonal bzw. den Stewards zu unterscheiden.
    Gleich verhält es sich mit der Kennzeichnung von Führungspersonal. Wenn alle leuchtgelbe Uniformen tragen ist plötzlich ein rein-weißer Latz auffällig. Tragen alle weiße Polos, dann wohl nicht.

Die beiden Beispiele sollen vergegenwärtigen, dass es nicht damit getan ist, die Quadratzentimeter der Tagesleuchtfarbe zu messen, sondern dass hinsichtlich Sichtbarkeit und Auffälligkeit viele Variablen hineinspielen. Leider berücksichtigen z.B. die für Bekleidung einschlägigen Normen das kaum.

Dazu kommen dann noch kognitive Mechanismen der Wahrnehmung und Verarbeitung, die z.B. zu selektiver Wahrnehmung führen bzw. Reizfilterung führen.

Mit diesen Überlegungen ist es eigentlich klar, warum in vielen Situationen Fahrzeuge nach dem neuen RK-Design weniger auffällig sind als Fahrzeuge nach dem alten Schema (ich beziehe mich hier exemplarisch auf das vorige weiß-rot-weiße Schema in Niederösterreich. Das alte Schema war sehr gut für Tageslicht geeignet, da es großflächige Farb- und Helligkeitskontraste gab, und zusätzlich eine solche „patriotische-Zebra-Bemalung“ für andere Fahrzeuge praktisch nicht gebräuchlich ist. Das neue Design (ich beziehe mich hier auf die gelbe Variante) hat nur kleinflächige Farb- und Helligkeitskontraste, zusätzlich ist zwischen dem weißen Untergrund und den leuchtgelben Arealen kaum Kontrast vorhanden. Dafür ist bei düsteren Lichtverhältnissen etwas Wirkung von der Tagesleuchtfarbe vorhanden, allerdings durch die relativ geringe Fläche entsprechend begrenzt.

Fahrzeuge, die zusätzlich zur roten Bemalung leuchtgelbe Konturmarkierungen angebracht haben (altes RK-Vorarlberg-Schema, neues ASB-Schema), bieten meiner Meinung nach einen besseren Kompromiss, da sie einerseits bei trüben Wetter ein bisschen Gewinn durch die Tagesleuchtfarbe herausholen, aber andererseits nicht auf die Helligkeits- und Farbkontraste der normal-roten Flächen verzichten (und wenn diese noch als Reflektorfolie ausgeführt sind, behält man damit auch diese Funktion).

Muster wie z.B. das Battenburg/Battenberg-Muster, welches es in verschiedenen Ausführungen und Farben gibt, bieten meiner Meinung nach die besten Möglichkeiten um alle diese Herausforderungen unter einen Hut zu bekommen, aber das ist in Österreich leider nirgendwo ein Thema.

Also nein, Du bist nicht die Ausnahme … :slight_smile:

(y) Danke grissu für das ausführliche Post
(man darf ja auch loben)

Das heißt jetzt das welche Farbkombinationen am besten sind was die Auffälligkeit angeht?
Ich frag nur nach weil wir für 2020 einmal die Pkw Flotte erneuern wollen und die Pkw unterliegen nicht aktiv dem cd.