JUH Wien NKI

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Ist jemand hier der beschreiben kann wie der Einstiegstest für die NKI Ausbildung bei den Johannitern in Wien abläuft? Nächste Woche ist es soweit und es soll einen ganzen Tag dauern. Mich interessiert worauf genau geachtet wird, ob es aus Theorie und Praxis besteht, wie viele Leute sich bewerben und wie viele aufgenommen werden. Gibt es eine maximale Anzahl an „Externen“ die aufgenommen werden?
Ich wäre dankbar wenn jemand der die Ausbildung vor kurzem gemacht hat sich hier meldet.

Vielen Dank und liebe Grüße

Eine NKV Reanimation wie es in aktuellen NKV/NFS Kursen des RK unterrichtet wird.

Edit: RK NÖ, sorry

Jein. Eine NKV Reanimation wie es DEIN LV unterrichtet.
Ich habs letztes Jahr erst gemacht. Es wird einem richtig schnell klar, dass Österreich ein ziemlicher Sauhaufen ist was die „Lehrmeinung“ betrifft.
Weder Leute der gleichen Organisation (unterschiedlicher Bundesländer) noch Leute vom gleichen Bundesland (unterschiedlicher Orgas) arbeiten gleich.
Was beim einen ein absolutes MUSS ist, ist beim anderen ein totales NO-GO. Das wird einem bei so einem Format erst richtig deutlich.

Du musst also nach deinen Richtlinien arbeiten und im Anschluss wird es nachbesprochen.
An separate „Prüfungsfragen“ könnte ich mich jetzt nicht erinnern.

Dass es den ganzen Tag dauert liegt wohl an daran, dass alle Teilnehmer nacheinander ran müssen. Deine „Prüfung“ geht recht schnell. Man geht zu dritt rein und jeder übernimmt mal jede Position bei der Rea. Man bekommt genügend Zeit sich mit dem Equipment vertraut zu machen und es wird auch Rücksicht darauf genommen, dass du den Rucksack nicht kennst und es dadurch halt mal zu Verzögerungen kommen kann.
Hauptsächlich liegt das Augenmerk glaub ich auf dem leitliniengerechten arbeiten.
Es war eine sehr lockere Atmosphäre damals. Kein Stress.

Ob sie eine Quote für Externe haben, weiß ich nicht. In meinem Kurs waren wir recht viele externe und nur eine Hand voll Johanniter. Ich denke mal sie werden ihre Leute in den Kurs stecken und dann „auffüllen“.

Ich wünsch’ dir, dass du reinkommst. Die Leitlinien / Konzept der Johanniter Wien sind angenehm zum arbeiten und lassen einem eine gewisse Entscheidungsfreiheit bzw. -möglichkeit. Es wird sehr viel Wert auf Kommunikation und Teamleading gelegt. Die Instruktoren wissen wovon sie reden und können Fragen schlüssig klären. Und wenn nicht bekommt man verlässlich eine Antwort nachgeliefert.
Sie haben die Kurse und Lehrsanis in meinem LV ziemlich alt aussehen lassen.

Und woher weiß das Lehrpersonal der JUH in Wien, wie ein NKV aus einem anderen Bundesland bzw. einer anderen Organistion eine Reanimation durchführen soll/darf bzw. unterrichtet? Erkundigen sich diese im Vorfeld bei der Organisation?

Das würde dann ja bedeuten, dass ein NKV vom RK Landesverband Kärnten(?) nur BLS machen muss. Da gibt es afaik kein Adrenalin und Amiodaron auf der AML, wie hier an anderer Stelle geschrieben wurde - Edit: hab den Beitrag gefunden. Das klingt wenig plausibel für mich (also dass man in dem Fall nur mit BLS auskommt um zugelassen zu werden, da es in der eigenen Organisation derart unterrichtet wird).

Nein. Das wird im Anschluss besprochen. So war es zumindest bei mir.
In meinem LV ist es beispielsweise ein absolutes MUSS den Beatmungsbeutel vor einer defibrillation zu diskonnektieren. Bei der JUH ist das soweit ich weiß ein NO-GO.
Wir haben im Algo nur die erste Amiodarongabe drinnen. Die JUH haben die zweite auch dabei.
Cuffdruckmessung gibts bei uns am RTW auch nicht. Bei den JUH schon.
Wir hatten unterschiedliche Vorgaben bzgl. Magensonde oder dem Gerätemanagement (wer löst den Schock aus, etc.)

Diese Dinge haben wir dann im nachhinein besprochen.

Wow… Das mit Kärnten wusste ich nicht. Das ist dann wohl ein krasser Sonderfall.
Ich kann nur sagen wie es bei mir war.

Ich hatte den Eindruck es wurde mehr auf das „Wie“ anstatt auf das „Was“ geachtet.

hat sich jetzt aber gsd wieder geändert. die neue AML vom RK Kärnten is ganz gut meiner Meinung nach

EDIT: lt Mail, nachdem die „Anwendung der NKV im bisherigen Einsatz evaluiert wurde“ - unglaublich dass ich beim RK mal sowas wie QM erlebe :laughing:

Weshalb man bei der MA70 bei Einstiegstests (sowohl für Kursanwärter aber auch Bewerber) mittlerweile dazu übergegangen ist, dass einfach jeder der den Test machen will, rechtzeitig vorher die Lehrmeinung der MA70 bekommt und genau die wird auch geprüft. Angesichts des Lehrmeinungswirrwarrs die einfachste und objektivste Möglichkeit.

Beim RK OOE ist das auch so. Man fährt zu 2. Bedeutet, dass der NKV, selbst wenn er Supra dabei hat (mehr hat er eh nicht) keine Chance hat überhaupt einen Zugang zu etablieren. Zu 2. hat man auch bei BLS alle Hände voll zu tun.
Man will explizit nicht dass NKVs irgendwas machen. Es war nicht mehr möglich den NKVs die paar Medikamente vorzuenthalten. Schlusslicht in Ö will man da ja doch nicht sein… Ist man jetzt mit der neuen AML des RK Kärnten aber wieder :slight_smile:

Sowas wie First Responder, Ersthelfer, Angehörige gibts aber in OÖ auch, oder? :unamused:

Natürlich ist korrektes BLS wichtiger, keine Frage, aber im Rest von Österreich schaff mas auch, dass ma zu Zweit am Auto sitzen und mit ein bisschen Glück ALS mit mehreren Personen zambringen.

First Responder - Nein. Der LV OOE hat sich dezidiert gegen ein solches System ausgesprochen (entgegen den ERC Leitlinien 2021)
Ersthelfer - bedingt. Selten dass da wer „drückt“.
Angehörige - ja die gibt es manchmal. Es „drückt“ da aber keiner. Die stehen wie vom Blitz getroffen irgendwo und schauen zu.

Und leider gibt es im Leitstellenverbund OOE keine Ausrückeordnung und auch nur bedingte Anleitung der RLS an den Anrufer.
Konkret bedeutet das, dass es ein pdf gibt, wie man richtig HDM anleitet. Der eine Calltaker kennt und nützt es, der andere nicht. Je nachdem.

Es ist leider so. In der Praxis stehen wir zu 2. beim Patienten und versuchen noch was zu machen. Meist erfolglos weil eben niemand vorher gedrückt hat.
Eine einfache Maßnahme wäre die Gänsegurgel. Dann könnte einer alleine Beatmen und Drücken (Über Kopf ist den meisten jungen Kollegen nicht zumutbar), aber diese haben wir nicht und die wirds auch nicht im RD OOE so schnell geben.

Ich will hier kein Bashing betreiben. Aber wenn ich mir den Platz für einen Herz/ Kreislaufstillstand „wünschen“ könnte, dann wäre das in Wien. Denn da machen alle mit. Polizei, FW, First Responder (mit App). In OOE stirbst Du. Weil keiner da ist um zu drücken :frowning:

Moment. Wieso genau sollte da jemand beatmen und drücken? :confused:

Schon langsam sollte das RKOÖ mal den Entschluss fassen von der RD-Steinzeit zumindest in die Bronzezeit zu wechseln. Ich fürchte nur, dass wird erst passieren wenn die Dinosaurier-Führung ausgestorben ist und hoffentlich dann doch innovativere Personen folgen.

Ist der ASB OÖ auch so steinzeitlich unterwegs?

Nein, da muss ich neidvoll zugeben, dass der ASB uns um Jahrzehnte voraus ist.
Große Autos mit Corpuls und NFS die auch halbwegs als RTW eingesetzt werden.

Was mich, um da auch noch kurz OT dazu beizutragen, wirklich verwundert ist, wie sehr das RK OOE regelmäßig auf diversesten Plattform als klar schwächstes Glied in der Kettte der österreichischen Rettungslandschaft identifiziert wird und dies einfach wirklich niemanden der Entscheidungsträger interessieren dürfte. Weil dass da nie jemand mitliest, glaube ich nun wirklich nicht.

Geh bitte. Wir haben das BESTE Rettungssystem der Welt!
Stand vor ein paar Jahren genau so auf unserer Homepage :laughing:

Wäre es da für die interessierten Sanis nicht ne Option zum ASB zu wechseln - zumindest in den Gegenden, in denen der ASB nicht zu weit weg ist?

Würde dann vl. doch den antiquierten Dinosauriern zu Denken geben :smiley:

Was soll das zu denken geben?
Jeder ist ersetzbar. Je frischer und schlechter Ausgebildet ein Mitarbeiter ist, desto weniger wird er aufmüpfig

Damit der andere einen Zugang legen und die Medikamente aufziehen kann.

Und kneisst vmtl. nicht mal WAS denn hier falsch läuft.

Mmn. sollte bei zwei Personen der Fokus auf Thoraxkompressionen und suffiziente Beatmung gelegt werden und nicht auf Zugang + Medikamente. Wenn dann eine Person drückt und beatmet verlängert sich nur die Hands-Off-Time und es schleichen sich sonstige Fehler ein.
Man könnte ja als am Kopf arbeiteder die v. jugularis punktieren :smiling_imp:

Ich weiss nicht ob hier wer mitliest. Es ist halt so, dass in den Bezirken, welche ja alles andere als unabhängig sind keiner die „Schneid“ hat mal was zu sagen. Die BKs werden aus den eigenen Reihen rekrutiert und die Bezirksstellenleiter sind fast immer schwarze Politiker, welche ja schon vom Naturell eher nichts machen wollen.

Das RK OOE weiss, dass die Versorgung schlecht ist. Aber die Beste Versorgung für die Bevölkerung ist nicht das gesetzte Ziel des LVOOE.

Die Ziele sind in Erster Linie:

  1. So viele Transporte / Aufgaben wie möglich mit so geringem Personal und Materialaufwand wie es geht.
  2. Das System für freiwillige Attraktiv halten … weil → Punkt 1. Billig.

Wenn man nun auf RTW / KTW umstellen würde, müsste man mehr Hauptamtliche einstellen, da die Ausbildung für einen Freiwilligen zu langwierig ist. Das kostet wieder Geld und genau das will man eben nicht ausgeben. Auch die bessere Ausstattung der bestehenden NFS oder Fahrzeuge die den europäischen Standard erfüllen sind allesamt zu teuer.

Das RK kann das so machen, da Sie quasi Monopolist sind und das OÖ Rettungsgesetz aus dem Jahr 1988 auch nichts anderes bestimmt.
Wäre es so wie in NÖ, mit fast allen HiOrgs im Dienst, dann würde schon alleine durch die Konkurrenz ein „Wettrüsten“ stattfinden.

Ich schließe meinen Beitrag mit den Worten des Leiters der Bildungsakademie des RK OOE vom November 2021:
„Es gibt keinen Gund warum ein Sanitäter Blutzucker messen sollte. Blutzuckermessungen sind verschwendetes Geld“.