mögliche falsche Werte bei Blutzuckermessung

Hallo zusammen,

gestern kam bei einem Einsatz die Frage auf, ob und wie der hydrationsstatus eines Pat. Einfluss auf die Werte der Gewebsblutzuckermessung hat.

Einige Dinge die ich herausgefunden habe bzw. glaube zu wissen:

  • Gewebeblutzucker hinkt dem venösen Blutzucker etwa 15-20 Minuten hinterher (je nach Funktion Mikrozirkulation)
  • Gestörte Mikrozirkulation (z.B. Schock) kann zu falschen Werten führen
  • Venöser Zucker ist etwas niedriger als der im Gewebe gemessene
  • Dehydratation führt zu erhöhten Blutzuckerwerten (Teufelskreis, da Hyperglycämie wiederum zu erhöhter Harnausscheidung führt).

Folgendes habe ich gestern in der Zusammenfassung einer Studie gelesen. Es leuchtet mir aber nicht wirklich ein. Meiner Meinung nach müsste es genau anders herum sein:

Wie sind eure Erfahrungen dazu?

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/18380985/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/2029097/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/7894555/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/18463040/

Ich werde künftig bei kritischen Patienten den Blutzucker wohl lieber (zusätzlich) mit dem Venflonmandrin bestimmen.

Steht eh so in dem verlinkten Text:

Die Limitation liegt hier anscheinend am Teststreifen, weniger am physiologischen Vorgehen im Körper.
Ich denke aber dass die Unterschiede so gering sind, dass es präklinisch keinen Unterschied macht. Ob da jetzt 10 oder 20 mg/dl Unterschied sind ist völlig egal…
Da man den HKT präklinisch sowieso kaum messen kann ist die Verknüpfung mit der Glukose auch hinfällig.

Das ist es in der Praxis vermutlich öfter andersherum: dass der Hydrationsstatus aufgrund des Blutzuckers verändert ist, nicht umgekehrt. Nicht selten landen Patienten mit hypoglykämischer Entgleisung oder hyperosmolaren Koma / ketoazidose auf der Intensiv.

Das ist eben meine Frage. Ich habe dazu leider keine Quantifizierungen gefunden und wollte wissen, ob jemand sowas schon gesehen hat und ob es um relevante Abweichungen geht.