Präsenzschulung oder E-Learning?

Hii!

Bei gewissen Fort-/Weiterbildungen sind Präsenzschulungen nicht wegzudenken.
Aber wie würdet ihr es finden, wenn man mal E-Learning einsetzen würde? Oder meint ihr, das könnte nicht funktionieren?

Freue mich auf eure Meinungen!

Zumindest im RK LV NÖ wird e-Learning bereits eingesetzt.

Einerseits gibt es (fast) jedes Jahr einen Online-Schwerpunkt und andererseits werden immer wieder NÖ-weite Themen als e-Learning angeboten. Außerdem gibt es dann noch verschiedene Angebote von einzelnen Bezirksstellen…

Eine Schnellschussantwort von mir:

Da die Arbeit im Rettungsdienst (als gemeiner RS) zu 90% praktische Arbeit am Patienten ist, bringt E-Learning nur bedingt was.
Man sollte sich genau Überlegen was man mit E-Learning abdeckt zB: Digitalfunk kann man schon machen, Arztvorträge eher nicht.
Man darf auch auf die Lernkontrolle beim E-Learning nicht vergessen.

Was wird in NÖ über e-learning gemacht?

Folgende Themen hab ich jetzt mal schnell auf der Lernplattform gefunden:
Schwerpunkt 2016: (Be)Atmung & Atemwegsmanagement
e-Learning 2015: Infektionserkrankungen
Soweit ich mich erinnere gab es auch schon welche zu G&K, Hygiene, und ich glaub noch ein paar mehr…

Zusätzlich bietet die Bezirksstelle Bruck immer wieder Fortbildungen sowohl als Präsenz- als auch als Online-Termin an.
Bei der Bezirksstelle Korneuburg gibt es kombinierte Fortbildungen, wo die Theorie im vorhinein als Online-Fortbildung zu absolvieren ist, und beim Präsenzteil direkt mit der Praxis gestartet wird.

Vermutlich gibt es noch ein paar weitere, die ich nicht kenne…

Beim ASB Wien wird die jährlich verpflichtende Hygienefortbildung als E-Learning angeboten.
Ich finde, dass das ein Thema ist, dass auch als E-Learning abgebildet werden kann.

Soweit ich informiert bin, war es zuerst geplant, dass diese Fortbildung nur als E-Learning angeboten wird. Auf Grund des Wunsches vieler Mitarbeiter wurde die Fortbildung dann aber auch als Präsenzveranstaltung angeboten.

Ich bin ein absoluter Gegner des E-Learning.
Man kann keine Fragen stellen, diskutieren oder das Level an die einzelnen Teilnehmer anpassen. Und das sind für mich alles Dinge, die eine gute Fortbildungen ausmachen.
Auch kann ich mich nur anschließen, dass Rettungsdienst eine sehr praxisorientierte Disziplin ist, es lassen sich also kaum Themen finden, die fürs E-Learning geeignet sind.

Abhängig nach Thema.

OÖ hatte 2018 „Datenschutzgrundverordung“ als Pflichtfortbildung auch in E-Learning. Perfektes Thema dafür, gut und einheitlich aufbereitet.

Nichts schlimmer als von xx kleinen Ortsstellen einen alt eingesessenen Lehrsanitäter über Datenschutz referieren zu haben der seine rechtsinterpretation wieder gibt die aber nicht stimmen muss.
und nicht jeder dienststelle hat einen juristen in den mitarbeiterkreisen als EA…

Kommt auf das Thema an - Hygiene wie oben besprochen kann ich mir auch gut als E-Learning vorstellen.

Andere Themen brauchen natürlich Praxis

@Einsatzleitner - es gibt sehr wohl E-Learnings die genau das können - nämlich die LIve Veranstaltungen wie zB bei GoToTraining wie beispielsweise MSF seine Erstschulungen mit (potentiellen) Mitarbeitern durchführt.
Hier kannst du über Knopfdruck aufzeigen, dann mit Mikrofon sprechen, fragen posten für alle sichtbar…

Ich weiß nicht womit Bruck an der Leitha das macht, die sind glaub ich auch oft LIve dabei

Die Online Fortbildungen in Bruck sind Videoübertragungen mit Chat, Fragen werden in den Vortrag eingebaut, da sitzt zusätzlich zum Vortragenden ein „Moderator“ der die Fragen dann stellt.
Das geht natürlich nur bei Themen die rein Theorie beinhalten.
Man muss im übrigen zusehen nicht nur zuhören, es werden immer wieder codewörter eingeblendet die man am Ende dann eingeben muss.
Für eine FoBi pro 2 jahre kann man das schon machen, Rest sollte aber schon praxis sein.

Ich würde das oder durch ein und ersetzen. Ich kenne sehr gute blended learning Modelle, wo die Möglichkeit von Streams, Lernprogrammen, interaktiven Vorlesungen, Diskussionen in Foren usw. genutzt werden. Nur muss dafür klar sein e-Learning ist nicht das Versenden von PowerPointFolien :angry: sondern ein Konzept wo ich wie zu altforderen Zeiten Lehrbriefe jetzt medial versende, damit alle einen gemeinsamen Abholpunkt haben. Problematisch wird es wenn jemand sagt mit e-learning oder derzeit ganz in Mode augmented reality können man das praktische völlig ersetzen und da muss ich sagen, dass ist dann gefährlich, weil selbst eine Übung stellt nur eine Simulation der Realität dar, aber am PC ist es immer nur if - then - else in vielleich 10.000 Verschachtelungen, doch das Problem ist in der Realität gibt es kein 0 oder 1 kein schwarz oder weiss, sondern meist ein 0,0001 bis 0,99999 und alle Grautöne.
Also zusammenfassend als Unterstützung und für bestimmte Themen wie Infektionserreger, aber auch Pharma, Saneinsatztaktik usw. sehr gut, doch die Hände und Fahrzeughygiene bringt am PC genauso wenig, wie das Spiegeln einer Infusion, oder die realistische Erkundung eines Einsatzgebietes, weil da spielt dann das Handling hinein.

Das allermeiste an Theorie kann man sehr gut als E-Learning umsetzen. Das braucht halt ein passendes Format, also entweder eine „Live-Veranstaltung“ in der man Fragen stellen kann (Chat, Mündlich, egal) oder aber als permanent verfügbares Event indem man die Fragen in einem Art „Moderiertem Forum“ stellen kann. Die müssen dann halt auch zeitnahe beantwortet werden - aber umsetzen lässt es sich grundsätzlich gut.

MMn ist das E-Learning für theoretische Inhalte sehr gut, aber nur in Kombination mit einem Präsenzunterricht um Fragen stellen zu können.

Im NFS-Kurs könnten Teile (Anatomie, Physiologie, Pathophysiologie, …) als E-Learning gemacht werden und im Präsenzunterricht nur kurz die Themen
wiederholt/Fragen beantwortet werden.
Dadurch könnten die Teilnehmer selbstständig einen großen Teil der theoretischen Inhalte zuhause lernen und die Stundenanzahl der Präsenzschulungen würde verringert werden,

Also ich finde das grundsätzlich mehr für E-Learning spricht als dagegen. Immerhin kann man so, egal wann und egal wo lernen. Jedoch muss das dann gut umgesetzt sein, z. B. dass man auf Informationen bzw. Unterlagen wiederholt zugreifen kann, da jeder beim Lernen eine andere Geschwindigkeit hat. Sollte es Live-Vorträge geben, dann sollte die auch danach als Aufnahme zur Verfgügung stehen. Außerdem können dadurch auch Kosten gespart werden, da man ja die Mitarbeiter nicht zu verschiedenen Präsenzschulungen schicken muss (Reisekosten, Aufenthaltskosten, Schulungskosten, Zeitaufwand, etc.). Der Nachteil ist halt, wie schon erwähnt wurde, dass man keine Diskussionen führen kann. Dann sollten man z.B. ein extra Forum oder einen Chat einrichten. Worauf man bei E-Learning auch achten müsste, wäre die Teilnehmerkontrolle. Immerhin müsst ihr ja sicherstellen können, dass die Mitarbeiter auch wirklich dabei sind und dies ernst nehmen.
Hier ist sonst noch ein interessanter Artikel dazu: teachtoprotect.de/praesenzs … -learning/

Also ich habe bisher durchwegs gute Erfahrungen mit E-Learning gemacht, ich setzte es, mit Maß und Ziel, sehr gerne ein. Wobei das jetzt weniger reine E-Learning-Veranstaltungen sind, sondern das ganze eher in die Richtung Blended Learning geht. Die Teilnehmer erhalten vor einer Präsenzveranstaltung entsprechende Unterlagen bzw. Zugang zu einer E-Learning-Plattform übermittelt, mit denen dann Inhalte vorab erarbeitet werden können bzw. müssen.

Vor allem um einen einheitlichen Wissensstand zu schaffen oder einen Teil der Inhalte vorab zu vermitteln ist das sehr angenehm. In der Präsenzveranstaltung kann dann mit diesem Vorwissen bereits gearbeitet werden und es steht z.T. deutlich mehr Zeit für praktische Übungen oder Skill-Training zur Verfügung, da man sich Teile der Theorie ersparen kann.
Natürlich benötigt man auch Lernerfolgskontrollen o.ä. um zu gewährleisten, dass die Inhalte auch wirklich verstanden wurden bzw. man die Möglichkeit hat Probleme als Trainer zu erkennen und das entweder vorab via Forum/Chat oder spätestens in der Präsenzveranstaltung aufzuarbeiten.

Bisher kam dieses Konzept bei den Teilnehmer immer ausgezeichnet an, ist aber auch deutlich aufwändiger als eine „normale“ Fortbildung.

Ich bin ja ein Fan davon, die auf diese Art und Weise freigespielten Stunden für praktische Trainings zu nutzen. Zumindest was was den Einsatz von E-Learning in der Ausbildung angebelangt, aber natürlich auch in der Fortbildung. (also nicht 4h Theorie (als Präsenz) + 4h Präsenz (Praxis) durch 4h Elearning + 4h Präsenz ersetzen, sondern die Präsenzveranstaltung unangetastet lassen (von der Dauer) und die Inhalte ändern).