[K] Rettung nur gegen Bezahlung?

Rettung nur gegen Bezahlung?

Ein Hoteldirektor von der Gerlitzen erhebt schwere Vorwürfe: Zwei Snowboarderinnen mit starken Kopfschmerzen und Übelkeit seien vom Samariterbund nicht befördert worden, weil sie den Transport nicht vorab zahlten. Der Samariterbund räumt ein Gespräch über Geld ein, habe aber Erste Hilfe nicht unterlassen.

Am Mittwochvormittag klagten zwei Studentinnen einer polnischen Reisegruppe über Übelkeit und starke Kopfschmerzen. Sie waren am Vortag beim Snowboarden auf der Gerlitzen mit den Köpfen zusammengestoßen. Für Hoteldirektor Marek Urban war dies ein Alarmsignal, denn mit ähnlichen Symptomen musste im Jänner ein Kind aus seinem Hotel stundenlang notoperiert werden, da eine schwere Kopfverletzung diagnostiziert wurde.

Hoteldirektor rief 144
Deshalb rief Urban Mittwochfrüh den Rettungs-Notruf 144: „Ich habe mitgeteilt, dass einer die Schülerin eine starke Kopfverletzung hat. Sie ist in schlechtem Zustand und ich bitte um Hilfe.“ Die Leitzentrale schickte ein Einsatzfahrzeug des Arbeiter-Samariterbunds auf den Berg, weil es in der Nähe zum Einsatzort stationiert war. Doch die Sanitäter wollten die Studentinnen angeblich nicht behandeln und auch nicht ins Krankenhaus fahren, weil sie nicht bar und im Voraus den Einsatz bezahlen konnten, schilderte der empörte Hotelchef: „Sie verlangen von den Leuten Geld für den Transport. Ich habe gesagt, das ist unglaublich, das ist noch nie passiert.“

Samariter: „Haben Erste Hilfe nicht unterlassen“
Die Studentinnen seien für einen Unfall im europäischen Ausland versichert, sagte Urban. Deshalb verstehe er das Vorgehen der Samariter noch weniger. Der Samariterbund weist die Vorwürfe des Hotelmanagers zurück. Geschäftsführer Wolfgang Dikanits sagte gegenüber dem ORF: „Unser Sanitäter war dort, hat den Allgemeinzustand festgestellt und gesagt, sofern das ein Fall ist, der nicht von der Versicherung bezahlt wird, ist er privat zu bezahlen. Der Sanitäter wollte dann mit der Person wegfahren. Da hat sich herausgestellt, dass noch zwei weitere mitfahren wollten. Erste Hilfe haben wir natürlich nicht unterlassen.“

Computer schlägt schnellstes Rettungsmittel vor
Der Samariterbund sei vom Hoteldirektor am Abtransport der beiden Studentinnen im Alter von 21 und 25 Jahren behindert worden, sagte Dikanits. Der Hotelmanager wollte angeblich nach dem Streit ums Geld, dass das Rote Kreuz die jungen Frauen versorgt und ins Krankenhaus bringt. Dass auch der Samariterbund zum Einsatz komme, wenn die 144 angerufen werde, sei gängige Praxis, sagte Georg Tazoll vom Roten Kreuz: „Unser Computer schlägt das schnellstmögliche Rettungsmittel vor.“ Der Näheste sei zuerst gereiht, in diesem Fall war das der Samariterbund, es könnte auch der ÖAMTC-Rettungshubschrauber gerufen werden.

Die beiden Studentinnen werden derzeit im Landeskrankenhaus Villach behandelt. Laut Rotem Kreuz bestand keinerlei Lebensgefahr. Eine Gehirnerschütterung wird vermutet.

Quelle: http://kaernten.orf.at/news/stories/2638348/

Lächerlich. Vielleicht ein Nebenschauplatz der Schlacht um Klagenfurt!?

Bei offensichtlich nicht vital bedrohten Patienten ist die Frage nach dem Geld völlig legitim. Es ist ja auch im Interesse der Patienten, ein Taxi kommt in der Regel billiger.

Ob ein Transport auch dann unterlassen werden darf, wenn die Patienten ausdrücklich mitfahren wollen, aber keine Versicherung haben UND keine Kostenübernahmserklärung unterschreiben wollen richtet sivh wohl nach den Landesgesetzen. Zivilrechtlich ist es kein Problem, wer mitfährt und weiß das es was kostet muss zahlen, da gibts nix.

Praktisch steht der Einbringungsaufwand in keinem Verhältnis zu den Transportkosten. Die paar Euro die die Rettungsdienste am Land bekommen sind ja wirklich nicht die Mühe wert…