Unmut über Christophorus 17

kleinezeitung.at/steiermark … axb5TsAmrI (Leider hinter einer Paywall, Vielleicht kann ja jemand den Aritkel hochladen )

Finde den genannten Kollegen sehr merkwürdig…Er fährt nicht mehr im System und beschwerd sich dennoch das es „viele seiner Kollegen“ genau so sehen.

Gerade in der Murtaler Region (Wo einige Orte wirklich sehr periphere liegen) und die Schwerpunktzentren meist in Graz/Klagenfurt sind frage ich mich wieso hier der Ärger hoch kommt.

Zuvor wurden einige Gebiete (Hohentauern im Norden und Obdach im Süden) durch die beiden Stützpunkte in Klagenfurt (C11) und Niederöblarn (C14/C99) mitbetreut…Zumal der Anfahrtsweg von Zeltweg aus auch nicht ohne ist…

Glaub mir, man merkt den Anstieg der NAH Einsätze. Und nein, es ist bei weitem nicht jeder Gerechtfertigt. Wie im Artikel erwähnt wird, ist der NAH lt. System nur 1min schneller als das NEF am BO - wird der NAH alarmiert, auch wenns „nur“ eine Schmerztherapie, mit RTW Abtransport wird. Der NAH wird vom Disponenten als Notarztzubringer - gleichwertig wie das NEF gesehen.

So unrecht hat der Kollege nicht, intern wird viel darüber geredet - nur traut sich keiner laut was sagen.

Zum Thema Hohentauern - wird primär vom NEF in Rottenmann bedient - das 19km Entfernt ist.

Kritik aus dem MurtalFliegt der Notarzt-Hubschrauber unverhältnismäßig oft?
Langjähriger Notfallsanitäter aus dem Murtal übt Kritik am System: Viel zu oft werde seit Mai der ÖAMTC-Hubschrauber statt eines am Boden stationierten Notarztes alarmiert.

Von Sarah Ruckhofer | 05.30 Uhr, 05. September 2020

Eines ist fix: Den gelben Notarzt-Hubschrauber des ÖAMTC sieht man in der Obersteiermark seit Bau des Stützpunktes in St. Michael öfter als zuvor. Öfter – aber zu oft? Diese Kritik äußert der langjährige Notfallsanitäter Christian Pausch. 32 Jahre lang versah der hauptberufliche Polizist ehrenamtlich Dienst am sogenannten NEF-Stützpunkt in Zeltweg. Dort ist das Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) für die Region Judenburg und Knittelfeld stationiert, von dort rückt der Notarzt üblicherweise aus. „Über die Jahre sind wir im Murtal fast ohne Hubschrauber ausgekommen, seit Mai wird permanent geflogen“, sagt Pausch. Er beendete seine freiwillige Rot Kreuz-Karriere im April. „Viele Kollegen trauen sich damit nicht an die Öffentlichkeit. Aber besonders im Murtal, im Mürztal und auch im Raum Leoben ist der Frust groß.“

Kosten sind beträchtlich"

Immer öfter würde das NEF in der Garage bleiben. „Früher haben wir den Hubschrauber dann angefordert, wenn es medizinisch indiziert war oder der Patient mit dem Auto nur schwer erreichbar war“, erklärt Pausch. „Die Landesleitstelle hingegen entscheidet nur nach Zeit. Wenn der Hubschrauber in der Theorie eine Minute schneller ist, wird er ausgeschickt. Und wir sitzen ohne Arbeit da.“ Pausch geht es in seiner Kritik nicht um den Rettungshubschrauber an sich. „Aber es wird zu viel geflogen. Ich traue mich sagen, 50 bis 70 Prozent aller Flüge sind umsonst. Die unnötigen Kosten sind beträchtlich.“

Mit seiner Kritik an „Christophorus 17“ steht der Polizist aus dem Murtal nicht alleine da, allerdings will kein anderer Sanitäter oder Arzt namentlich genannt werden. „Der Hubschrauber boomt momentan“, bekräftigt etwa ein Notarzt. „Viele Menschen glauben, nur mit dem Hubschrauber gut versorgt zu sein. Das ist aus den Köpfen schwer heraus zu bringen.“ Auch der Notarzt sieht einen unverhältnismäßigen Anstieg an Hubschrauber-Einsätzen: „Seit Mai wird der Hubschrauber forciert, das fällt auf.“

Dabei sei die Zeitersparnis meist nur auf dem Papier gegeben: „Rechnet man die Vorlaufzeit mit, die der Hubschrauber bis zum Start braucht, wären wir mit dem NEF oft gleich schnell dort.“ Der Murtaler Arzt sieht die Flüge auch als Politikum: „Der Hubschrauberstandort in St. Michael wurde vielfach gefordert, jetzt muss er sich natürlich rentieren. Ich denke, das wird abflachen.“

Einsätze zurückgegangen

Fakt ist, dass sich die Zahl der NEF-Einsätze im Murtal um rund ein Drittel verringert hat. Gab es von Juni bis Ende August 2019 noch 240 abgerechnete Fahrten, waren es im gleichen Zeitraum 2020 nur mehr 173. Inwieweit die Reduktion wirklich dem neuen Hubschrauber zuzurechnen sind, ist Corona-bedingt freilich schwer zu sagen. „Christopherus 17“ ist seit Eröffnung des Stützpunktes am 20. Mai laut ÖAMTC jedenfalls 17 Mal in den Bezirk Murtal geflogen, ein Vergleich mit dem Vorjahr hinkt nicht nur aufgrund der Pandemie, sondern auch aufgrund des neuen Stützpunktes.

„Am schnellsten bei Patienten“

Welches Einsatzmittel bei einem Notruf ausrückt, wird nach definierten Kriterien vergeben, betont man beim Roten Kreuz. „Entschieden wird immer zum Wohl des Patienten“, so Pressesprecher August Bäck. „Jeder, der selbst betroffen ist, wünscht sich die schnellst mögliche Hilfe. Und natürlich wird jetzt, wo das Angebot in der Region da ist, auch mehr geflogen.“ Gewählt wird immer jenes Einsatzmittel, das am schnellsten beim Patienten ist – am Land häufig der Hubschrauber. Dass das Auswirkungen auf das bodengebundene System habe, sei klar.

Traurig dass es ernsthaft zu so einer Diskussion überhaupt kommt. Aber ich sag’s immer wieder, wenn so mancher nicht heldenhaft in Uniform in Erscheinung treten kann, dann leidet er…

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen das dies auch der Sinn und Zweck eines NAH in vielen Regionen ist, gerade wenn das Bodengebundene Mittel eine sehr lange Anfahrt hat oder paralell 2.Einsätze laufen.

Ich frage mich nur warum es keine gescheite Aussprache diesbezüglich gibt? Bis dato war es auch möglich Einsatzgrenzen zu definieren und mit den zuständigen FGG’s und den BrKdt. auch Pläne für definitive NAH Indikationen zu erstellen.

Es ist natürlich verständlich wenn man langjährig als NFS fährt und dann weniger Einsätze fährt…wenn ich mir allerdings einige Einsätzte durch den Kopf gehen lasse (Dich ich selbst aufgenommen und mitverfolgt habe) dann bin ich doch froh das dort nicht das bodengebundene Mittel gekommen ist sondern der NAH.

Zu Hohentauern : Ja wenn es denn zuhause ist ^^

Kannst du erklären was oder warum es für dich verständlich ist?

Zum Teil Prestige und zum Teil auch Gewohnheiten würde ich sagen (Rein spekulativ) ; Wenn du seit jahren als NFS auf einem System fährst das selten einen NAH im Bezirk hatte (und wenn dann nur in entsprechenden Gebieten wie Hohentauern oder Obdach oder auf Nachforderung vom NEF) dann ist dies sicher ein Punkt der a bissl am Ego oder der Gewohnheit nagt…

Gerade die in Knittelfeld nicht selten vorkommenden Herzkatheter Fahrten nach Graz (Bei denen das NEF doch einige Zeit weg ist) können dadurch abgefangen werden. Gerade dort wo das NEF länger unterwegs ist und eben nicht im Bezirk Einsatzbereit ist, kann der NAH eine Brücke schlagen…und das ist der Punkt an diesen System

Womit sich wieder zeigt dass viele den RD als Spielwiese für ihre Komplexe sehen…

In gewisser hinsicht für einige schon

Das sich Leute gegen Veränderungen wehren ist normal, vor allem wenn sie keine Verbesserung sehen oder es zu vermeintlich sinnlosen Aktionen führt (Schmerztherapie und dann doch mit dem RTW transportieren).
Ich denke mal, dass das Pendel jetzt am Anfang in Richtung Hubschrauber ausschlägt und sich dann ein gesundes Mittelmaß einstellen wird.

Eine Frage zu dem Thema habe ich, werden Flüge ohne Patiententransport von der ÖGK bezahlt?