Gefilmt im Einsatz

Hallo zusammen,

wie geht ihr damit um, wenn ihr im Einsatz gefilmt werdet (von „Patienten“, sowie von unbeteiligten).

Ich hatte in letzter Zeit zwei Fälle.

  1. Einsatz in einer Imbissbude. Untrainierter Radfahrer der eine recht große Tour gemacht hat und Abends dann Aufgrund von Natriummangel heftigst zitternd umgekippt ist. Mitten in der Versorgung des Pat. fiel uns auf, dass ein anderer „Gast“ die Kamera mitten auf den Patienten und uns hält… Darauf angesprochen wurde dieser dann sogar noch ausfallend. Bis die Polizei eintraf war der dann natürlich schon über alle Berge mit dem Video (ist bisher aber nicht online gegangen).

  2. Grade letzten Monat wurden wir Abends zu einem Pat. (amtsbekannter Covid Verschwörungstheoretiker) gerufen mit „Handverletzung“. Diese hatte er von einer Verhaftung am selben Vormittag und wurde bereits von einem Polizeiarzt untersucht. Eine Untersuchung im örtlichen KH (nach selbsteinweisung) danach wurde ihm verweigert, da er den Covid Fragebogen nicht ausfüllen wollte. Abends dachte er sich dann er könnte ja mit dem RTW ins nächste KH gefahren werden. Wir haben ihn wegen fehlender Indikation natürlich belassen, woraufhin er uns am abrücken gehindert hat, wieder alles gefilmt und dieses Video inzwischen auch online gestellt hat.

Grundsätzlich ist im Video nix problematisches zu sehen und auch wir Sanis sind aufgrund der Masken nicht zu erkennen. Trotzdem kam mir gestern die Frage wie ich handeln würde, wenn ich nochmals zu der Adresse gerufen werden würde und WIRKLICH was zu tun hätte. Was würdet ihr tun?

Namensschilder abnehmen (bei mir steht der volle Name drauf)?
Auch in „nicht-corona-zeiten“ NMS tragen?
Mit der Behandlung abwarten bis Kamera weg ist, oder Polizei vor Ort ist?

Ich lasse mir sowas eher weniger gefallen und fordere auch ohne Diskussion eine Funkstreife nach. Ist leider (oft) das einzige Mittel, um solche Sachen zu Unterbinden…

Was aggressive Gaffer betrifft, bin ich bisweilen nur einmal zum Handkuss gekommen und hab diesen bis zum Eintreffen der Polizei auch fixieren müssen. Währenddessen konnte die EV weiterhin, mittels Fahrer und Azubi, durchgeführt werden.

Wären wir nur zu zweit gewesen, wäre die EV eventuell kurzzeitig unterbrochen worden.

Zum zweiten Punkt: why not?

Was die Namensschilder betrifft: Ich trag im Einsatz kein Namensschild. Wenn mich ein Patient mal nach meinem Namen fragen sollte, was nie passiert, gebe ich diesen meine Dienstnummer und das war es.

Gibt es einen Link zum Video? Danke

Problematisch aber für mich hat die Patientenversorgung vorrang, je nach Gewährleistung dieser gehe ich dagegen vor. Wenn ich Ressourcen hab wird einer komplett dafür abgestellt, wenn nicht, dann muss ich mir das halt gefallen lassen. Funkstreife geht immer.

Namensschild hab ich auch nicht, aber da ich selbst für eine Kennzeichnungspflicht bei beispielsweise Polizisten bin, habe ich meine Dienstnummer an der Jacke.
Das Instrument „Beschwerde“ halte ich ja prinzipiell für eine gute und wichtige Maßnahme der Qualitätssicherung, auch bei mir selbst

Ja. Gibt es. Wurde vom LV bereits mit einem Hinweis auf die Situation weiterverbreitet.

facebook.com/10404344759726 … /?vh=e&d=n

(Link zum Video im Text)

Da der „Patient“ über seinen youtube Kanal eindeutig identifizierbar ist, ist es leider unmöglich hier einen Einsatzbericht zu schreiben ohne gegen die Schweigepflicht zu verstoßen.

PS: Die Infos im Eingangsbeitrag beinhalten nur Informationen die aus seinen Videos sowiso öffentlich sichtbar sind.

Die RK Einleitung zum Video finde ich gut gemacht :astonished: .

Gratulation dem RK Vorarlberg. So gehört das gemacht, in die Offensive gehen, nicht immer den Schwanz einziehen.

Sehr gut gemacht vom LV. Da kann man euch nur gratulieren (y) .

Murphy’s law schläft nicht. Wieder hinfahren und den Patienten nach Lehrmeinung versorgen. Den Ärger herunterschlucken.
Ich hatte auch mal so einen. Da hat dann Polizei/FW/RK zusammengearbeitet und nach ungefähr 3 Jahren wurde er entmündigt und in ein Heim gesteckt. Ging nicht schneller, wenn man das über die Behörden durchzieht.

Die Patientenversorgung hat für mich Vorrang. Wenn mich jemand dabei filmt wird er einmal darauf hingewiesen, dass ich es ihm nicht erlaube Videos von mir zu machen und zu verbreiten und bei Uneinsichtigkeit kommt die Polizei.
Namensschild habe ich mehr keines im Einsatz und wenn ich mit Patienten/Unbeteiligten rede gibt es maximal meinen Vornamen, an sonst die Dienstnummer und die bitte sich an den LV zu wenden.

Gefilmt wurde ich schon oft. Nur einmal erst habe ich von meinem Team ein Mobiltelefonvideo, dass ein 3.er gefilmt hat gesehen.
Ich war ob der, ich kennen den richtigen Begriff nicht, Außenwirkung bass erstaunt. Versorgt haben wir einen Tecnofestlteilnehmer der sich mit Alkohol und Bespaßungsmedikamenten ziemlich zugedröhnt hat. Aber er konnte noch etwas stehen und fleißig debatieren ob er nun ins Auto einsteigen möchte oder nicht. Polizei war auch dabei. In Summe hat das Einsteigenhelfen in den Sanka von der Ferne „unmöglich“ ausgesehen. Da hätte mann alles hineiniterpretieren können

Bist du Mal zum Handkuss kommt, dass sich jemand über dich beschwert, der deine Dienstnummer irgendwo gesehen hat und du dich für etwas rechtfertigen musst, das du gar nicht gemacht hast.

Vor allem wenn da Vorwürfe erhoben werden, die vielleicht eine Suspendierung nach sich ziehen.

Zum Filmen - Solang das Ganze nicht aggressiv oder so statt findet, gibt es keine rechtliche Handhabe.
Auch die Polizei muss sich Filmen lassen.
Interessant dass du für diese eine Kennzeichnung verlangst, diese sich filmen lassen muss, aber wenn du selbst gefilmt wirst, willst du die Polizei holen?!

Nur das es kein Gesetz gibt, dass das verbietet. Ob du es erlaubst oder nicht, du musst es eben dulden.

Anders bei der Veröffentlichung. Da hast du dann die Möglichkeit zivilrechtlich vorzugehen, wenn man dich erkennt. Allerdings auch nur, wenn kein öffentliches Interesse daran besteht.
Ist aber mit Kosten und Aufwand für dich verbunden. Du bzw dein Anwalt müsst euch um alles selbst kümmern.

Na gut, wenn jemand Deppert sein will schafft er es auch ohne mein Brustschild zu lesen. Selbst wenn ich Fahrzeugkennungen runterkratzen oder Nummerntafeln abmontieren würd, irgendeinen Weg gibt’s immer…