Einführung Proficiency Check bei der Berufsrettung Wien

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Mir gefällt der zweite Teil. Reale Einsätze mit Supervisor.

Da bekommt man sicher mit wie die Mitarbeiter nach vielen vielen Einsätzen tatsächlich mit dem Patienten umgehen. Soft skills quasi.

Und wo anders die abgedroschene Lehrbuch-Rea die wenig mit dem echten Leben zu tun hat und sogar da wird oft weggesehn.

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Ich vergleiche die Situation mit der Lenkerausbildung in den .at Fahrschulen vor der Einführung des Übungsplatzes.

Es würde eine verpflichtende „Sanarena“ :unamused: in der Aus- und Weiterbildung der Sanitäterinnen schon etwas bringen.

Definitiv, vor allem ist alles im Kurs gelernte schwer umzusetzen da kein zusammenhängendes und verknüpftes Denken gelehrt wird, sondern einfach ein Schema abgearbeitet wird, lenkt man die Prüflinge irgendwie davon ab, dann sind sie aus dem Konzept und komplett aufgeschmissen.

Nur eine San-Arena alleine wird nichts daran ändern. Ein Trainer der immer ein Standard-Lehrsaal-Szenario macht, wird dies vermutlich auch in der San-Arena entsprechend beibehalten (nur ist er dann eben in einem anderen „Raum“). Imho bringt es viel mehr und vor allem auch nachhaltiger, wenn die methodisch-didaktischen Konzepte entsprechend geändert werden (frei nach „Ein guter Trainer kann auch mit einem Kartoffelsack ein gutes Simulationstraining gestalten“), allerdings bedarf dies u.U. einem Umdenken bei den Trainern (und auch einer entsprechenden Aus- und Fortbildung für diese), was in der Realität oftmals kaum umzusetzen ist.

Bevor man in eine San-Arena investiert, sollte man imho. zuerst in die Trainer und deren Ausbildung investieren (was ja auch die MA70 macht, denn die schickt ja ihre FiSus z.B. auf Kurse bei denen CRM, Debriefung, etc. Thema sind und gelehrt bzw. vertieft werden).

Die Frage ist halt was definiert man als Standard-Lehrsaal-Szenario. Ist es das „Motorradfahrer gestürzt“, „Person plötzlich umgefallen“, …?
Meiner Meinung nach sollten Fallbeispiele irgendwo in Realitätsnahe anzusiedeln sein.
Natürlich kann ich ein super highlevel Szenario kreieren, z.B. einen 10 Meter durch die Luft geschleuderten polytraumatisierten Motorradfahrer der gleichzeitig einen Spannungspneu, einen allergischen Schock wegen eines Wespenstiches und eine Hypoglykämie hat. Inwieweit das dann aber noch realistisch ist… - aber natürlich könnte ja sein… - klar.

Das nicht, aber inwiefern der umgestürzte Motorradfahrer auf einer Decke, bei bester Beleuchtung, genügend Platz und einem angenehmen Raumklima realitätsnahe ist, ist halt auch die Frage.

Die Frage ist doch eher, was ich mir von einer Schulung/Fortbildung/Training erwarte. Auch ein Fußballtraining bspw. ist nicht „realitätsnahe“ dem Gegner gegenüber. Klar, es wird mir den Realeinsatz nicht wirklich nahe bringen oder zum „ach, alles klar, hatte ich schon zig mal geübt, kenn mich aus“ Status führen, aber es wird mir schon eine Unterstützung und Hilfe sein.

Ich empfinde diese Übungen und Trainings eher so, dass ich mir mal wieder vor Augen führe lasse, was ich im „Dienstschlendrian“ so alles weg lasse bzw. vergesse bzw. bewusst nicht mache und worauf ich aber achten kann/soll/muss oder ob ich schon mal an „XYZ“ gedacht hätte. Sich einfach mal wieder die Meinungen von fremden Augen zu einer harmlosen Situation unter kontrollierten künstlichen Bedingungen zu holen, die eine ernste Situation spielt.
Die ganze Fragerei/Aussagerei etc. ist ja (bei uns jedenfalls) auch nicht real bzw. so gesehen „sinnvoll“, wie bspw. „ist der Blutdruck wie gemessen?“ oder „AB unauffällig, da XYZ“.

Allerdings muss auch ich sagen, dass ich nicht ganz verstehe, was jetzt an einer Videoüberwachung der Situation so herausragend sein soll. Bei einem Traumageschehen eventuell noch, wobei auch hier das Lehrpersonal anwesend ist und sowieso zuschaut. Bei internen Notfällen… Gerätemanagement sieht man als Beobachter sowieso, der Rest ist nur sehr bedingt bewertbar, weil das eben für alle bewusst eine gekünstelte Umgebung und Einsatz sind. Das zu bewerten ist meiner Meinung nach sehr, sehr fragwürdig.

Da finde ich die Begleitung zu Realeinsätzen VIEL sinnvoller und davon bin ich ein großer Fan!
Denn draußen am realen Patienten sieht man imho erst wirklich, was der Kollege macht/kann und wo sein Verbesserungspotential liegt. (y) Tolle Sache, das. :slight_smile: