Defi
2. Januar 2014 um 10:25
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Sani-Rauswurf in OÖ: Disco- Betreiber droht Haft
Dass ein Rotkreuz- Sanitäter Lokalverbot bekam, weil er - wie berichtet - in einer Disco in Vöcklabruck eine Verletzte versorgte und dem Betriebsleiter die Rettungsmaßnahmen zu lange dauerten, schlägt in Oberösterreich hohe Wellen. Die Polizei zeigte nun den Lokalchef, der die Helfer beim Verrichten ihrer Arbeit auch beschimpfte, an. Ihm droht wegen unterlassener Hilfeleistung sogar ein Jahr Haft.
Den 39- jährigen Betriebsleiter der erst im Oktober eröffneten Disco „G’spusi“ soll laut Polizeibericht gestört haben, dass die 25- jährige Verletzte, die beim Tanzen gestürzt war und sich das Schlüsselbein gebrochen hatte, bis zum Eintreffen des Notarztes auf der Tanzfläche lag - und damit „den Discobetrieb störte“.
Laut Polizei habe der Mann die Sanitäter beschimpft und das Opfer aufgefordert, endlich zu verschwinden. Als die Verletzte dann vom Notarzt versorgt wurde, soll der Betriebsleiter über die Lautsprecheranlage den Rettungseinsatz unflätig kommentiert haben.
Disco-Sprecher bestreitet Vorwürfe
„Alles nicht wahr“, meint nun ein Sprecher der Diskothek. Die 25- Jährige habe auf einem Podest getanzt und dann ihrem Freund in die Arme springen wollen, doch der habe sie nicht fangen können. Die Frau sei daher auf die Tanzfläche gestürzt. Eine Freundin der Verletzten habe dann lautstark die Räumung des Lokals gefordert, worauf ihr der Betriebsleiter androhte, sie an die Luft zu setzen.
„Der Verletzten aber hat er angeboten, sie zu einem Sofa zu bringen, beschimpft hat er niemanden, es gab auch kein Lokalverbot“, so der Sprecher. Das wird nun das Gericht klären müssen. Seitens der Polizei erging ein Bericht sowohl an die Bezirkshauptmannschaft als auch ans Gericht. Es steht der Verdacht der unterlassenen Hilfeleistung im Raum. Strafrahmen: bis zu ein Jahr Gefängnis.
Quelle: Krone.at (http://www.krone.at/Oesterreich/Sani-Rauswurf_in_OOe_Disco-Betreiber_droht_Haft-Alles_nicht_wahr-Story-388240 )
[size=75]-- Editiert am Do 2. Jan 2014, 11:31 --[/size]
Rettungssanitäter erhielten in Vöcklabrucker Disco Hausverbot
Nachdem Rettungssanitäter in der Nacht auf Sonntag einem schwerverletzten Mädchen in einer Vöcklabrucker Diskothek helfen wollten, erteilte ihnen der 39-jährige Betriebsleiter Hausverbot. Das 25-jährige Mädchen war gegen 02:30 Uhr ohne Fremdeinwirkung beim Tanzen in der Diskothek so schwer gestürzt, dass sie sich einen Bruch des Schlüsselbeines zuzog.
Die verständigten Rettungssanitäter des Roten Kreuzes Vöcklabruck leisteten der Verletzten noch auf der Tanzfläche Erste Hilfe. Weil das Mädchen so schwer verletzt war, musste der Notarzt verständigt und das Mädchen auf der Tanzfläche belassen werden. Dies dauerte dem Betriebsleiter aus Leonding offenbar zu lange. Er beschimpfte die Rettungssanitäter und forderte sie auf, das verletzte Mädchen sofort von der Tanzfläche zu entfernen, weil dadurch der Diskobetrieb gestört würde.
Discobetreiber erteilte Rettungssanitäter Hausverbot
Nachdem einer der Rettungssanitäter die Disko kurz verlassen hatte, um den Notarzt via Funk zu verständigen, sprach der Betriebsleiter ein Lokalverbot gegen den Sanitäter aus. Auch das verletzte Mädchen wurde vom 39-Jährigen beschimpft und bedrängt das Lokal schleunigst zu verlassen.
Die Verletzte wurde schließlich vom Notarzt erstversorgt und in das Krankenhaus Vöcklabruck eingeliefert.
Quelle: Salzi.at (http://www.salzi.at/2013/12/rettungssanitaeter-erhielten-in-voecklabrucker-disco-hausverbot/ )
bin mal über die realität gespannt!
irgendwas passt da nciht ganz! abgesehen davon warum ich nicht verstehe warum bei einer schlüsselbeinfraktur ein transport, bzw umlagerung nicht möglich ist. ist ja jetzt auch nicht umbedingt mein lieblingsplatz zu arbeiten, auf einer tanzfläche in einer disko! da schau ich ja das ich schnell weg komm
Defi
3. Januar 2014 um 08:42
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Ja, ich auch. Laut nachrichten.at schildert einer der Sanitäter seine Sicht der Dinge heute in den Oberösterreichischen Nachrichten, leider nur in der Printausgabe, online ist nur folgendes zu lesen:
„Bringt sie weg, sie spielt nur – sie blockiert die Tanzfläche“
„RK-Sanitäter Manuel Sterneder schildert im OÖN-Gespräch, dass er von den Disco-Betreibern angehalten wurde, die schwer verletzte Besucherin möglichst schnell von der Tanzfläche zu entfernen, weil sie die Verletzung nur vorspiele und die Tanzfläche blockiere.“
Quelle: nachrichten.at (nachrichten.at/oberoesterre … t4,1272549 )
Stellungnahme des betreibers
Nach all diesen schweren Vorwürfen und Gerüchten senden wir Ihnen hier unsere Stellungnahme zur Polizeiaussendung vom 29. Dezember 2013
Der Vorfall Ereignete sich wohl bemerkt bereits vor einem Monat zu später Samstag-Stunde.
Eine junge Dame hat an einem dafür vorgesehenen Podest getanzt und deren Freund stand unterhalb auf der Tanzfläche. Aus unerklärlichen Gründen wollte das Mädchen, ihrem Freund in die Arme springen, dieser fing sie jedoch nicht auf. In weitere Folge ist die junge Dame mit dem Oberkörper unglücklich auf der Tanzfläche aufgeschlagen. Sie lag auf der Tanzfläche und klagte über starke Schmerzen im Schulterbereich. Worauf der Betriebsleiter umgehend die Rettung alarmierte. Bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte vergingen ca. 30 Minuten. In dieser Zeit wurde von unserer Seite der Verletzen geholfen. Ihr wurde angeboten, sie in einen extra Raum mit Erste-Hilfe-Kasten, Liege- und Versorgungsmöglichkeiten zu bringen. Die verletzte Dame lehnte jedoch jegliche Hilfe ab. Während einige Lokalbesucher ebenfalls zu Hilfe eilten, wünschten andere Gäste - wohl in der Eile und Aufregung - die sofortige Schließung des laufenden Betriebes und die Räumung der Lokalität.
Nach Eintreffen der Rettungskräfte versuchten diese die Verletzte mit dem Rettungssessel aus dem Lokal zu bergen – dies wollte die verunglückte Person jedoch nicht, so wurde die Liegetrage aus dem Rettungswagen geholt. Nach Abtransport aus dem Lokal versorgte das Rote Kreuz die Verunglückte im Rettungswagen und transportierte das Mädchen ins Krankenhaus.
Die vielen Schaulustigen die teils die Rettungsaktion behindert haben, weil sie vom Eingangsbereich nicht weichen wollten – wurden vom Betriebsleiter aufgefordert den Bereich zu verlassen. Es wurde keinesfalls ein Betretungs-Verbot gegen eine Person der Einsatzkräfte noch sonst irgend jemandem ausgesprochen.
Missverständnisse kann man natürlich nie ausschließen – aber um ein solches handelt es sich unserer Meinung nach!
Etliche Zeugenaussagen die bei der Geschäftsleitung eingingen, erklären den Tatbestand völlig nach unserer Sicht und können an den Vorwurf nicht Teil haben.
Defi
3. Januar 2014 um 12:55
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Hm, ein Notarzt kommt in der Schilderung des Betreibers überhaupt nicht vor, umso interessanter wären Informationen aus erster Hand von den beteiligten Einsatzkräften. Was sicher überzogen bzw. meiner Ansicht nach unrealistisch ist, ist die Zeitangabe in dieser Stellungsnahme bis zum Eintreffen der Rettung - sage und schreibe 30 Minuten für eine laut Routenplaner ~3km lange Strecke von der RK Ortsstelle Vöcklabruck bis zum Einsatzort würde ich nur glauben, wenn zu dieser Zeit keine Fahrzeuge verfügbar gewesen wären und die Anfahrt von einer weiter weg gelegenen Dienststelle erfolgen hätte müssen.
nun ja, das wird vllt keine einsatzgemäße fahrt gewesen sein, und dann ist die ausrückzeit um 2 uhr morgens schon sehr stark verlängert
Joker
4. Januar 2014 um 00:19
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Dass der Disco-Betreiber eine Stellungnahme abgibt ist klar, hat ja doch den einen oder anderen bösen Kommentar auf deren FB-Seite gegeben, ist nunmal schlichtweg schlechte Werbung.
Ich würde mich als Sani halt nicht zu einem Interview hinreißen lassen, zumal wenn das Ganze dann noch mit einem Uniform-Foto im Internet zu sehen ist.
http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/Bringt-sie-weg-sie-spielt-nur-sie-blockiert-die-Tanzflaeche;art4,1272549
Alles in Allem sicher eine unglückliche Geschichte, und zwar für alle Beteiligten. Ich denke gerade an Wochenenden muss man bei Dienststellen in Disco-Nähe immer mit solchen Einsätzen und den damit verbundenen Schwierigkeiten rechnen und somit auch professionell damit umgehen. Auch ich habe schon ab und an die Erfahrung gemacht, dass Disco-Betreiber nicht sonderlich erfreut sind, wenn wir Patienten in der Lokalität versorgen. Mit den etwaigen Kommentaren muss man dann eben schon fast rechnen, das nehme ich maximal zur Kenntnis und mach meine Arbeit. Zur Not muss man sich halt mal die Polizei dazuholen, dann glätten sich die Wogen auch wieder ganz schnell.