Wie in den Rettungsdienst als Hauptamtlicher gekommen.

Hallo einmal eine provokante Frage: „Wie seid ihr als Hauptamtliche in den Rettungsdienst gekommen?“ Weil das jemand in der Schulzeit sagt, wie in Deutschland: „Ich will im Rettungsdienst arbeiten.“ ist doch eher selten, bzw. mir noch nicht unter die Ohren gekommen. Denn Weiterentwicklungsmöglichkeiten sind beruflich im Rettungsdienst ja eher nicht gegeben. PS die MA70 darf sich gerne äußern, aber die MA70 ist nicht Österreich :blush: Von daher ja bei der MA70 gibt es in jedem Fall die Möglichkeit bis zum NKI und als Modell darüber hinaus, nur für den Rest sieht es eher dunkel im beruflichen Werdegang aus.
Weiterhin stellt sich für jemanden der einsteigen wöllte auch die Frage: „Was bringt es mir, wenn ich mir den NFS usw. finanziere und ich dann doch nur „Taxi“ fahre und da besonders für maximal 80€ mehr im Monat als der RS mit 300h“ :unamused: Denn beim „Taxi“ ist die Ausbildung nicht gefordert und wenn man das nur fährt ist die Einsatzfähigkeit als NFS - NKA/NKV/NKI nach 6 Monaten nicht mehr gegeben und man selber demotiviert.
Vielfach stelle ich halt fest das hauptamtlich im Rettungsdienst Personen tätig sind, welche in vielen Fällen schon vorher lange ehrenamtlich gefahren sind und sich dann Situationen ergeben habe, wo es aus sozialen Indikationen notwendig wurde sie einzustellen.

Viel geht über freunderlwirtschaft auf kleinen dienststellen.
NFS+ sollt zwar heutzutage kein problem mehr sein aber ich kann nicht für alle sprechen

Zivildienst - nach dem Zivildienst einen Job gebraucht und schon ist man dabei.
NFS, NKA/V gemacht… da der Job bei den Privaten ja leider bekanntlicher Weise meist ein brotloser mit wenig Perspektive ist, landen viele dann nach ein paar Jahren bei der MA70.

Bzgl. der Motivation sehe ich ein großes Problem in der (natürlich sowieso zu kurzen) Ausbildung der Sanitäter in Österreich. Auch wenn natürlich die oberste Prämisse sein muss in schweren Notfällen kompetent handeln zu können, so gehört der Aspekt halt auch mehr auf den Hauptjob gelegt - und das ist nun mal nicht die Reanimation, das Polytrauma, etc. sondern soziale Problemfälle, psychiatrische Notfälle, mangelnde Kenntnis von Menschen über ihren Körper bzw. über das Gesundheitssystem, usw.
Wir sind eben nicht nur Sanitäter, sondern wir sollten oft auch Pfleger, Heimhilfe, Sozialarbeiter, Psychologe, etc. sein. - Doch haben wir dazu genau keine Ausbildung. - Eine falsche Grundeinstellung zum Job resultiert oft eben auch in Frustration.

Zu allen obigen Kommentaren bin ich gleicher Auffassung. Hauptberufliche Sani wie früher einmal gibt es ja nicht mehr!!! Heute ist doch kaum mehr einer über 40 Jahre und ehrlich, unsere tatsächliche Kompetenz ist doch bis auf einige Ausnahmen echt bescheiden.
Das Hauptinteresse der Dienstgeber liegt auf KT! Was ja verständlich ist, aber die Sanis deprimiert? Das muss man vorher wissen und akzeptieren, Sani zu werden / sein und auch noch für die Zukunft finanziell zu planen, das sind zweierlei Dinge.
Die Fluktuation ist enorm groß, wirtschaftlich zur Freude der Dienstgeber!!
Sani ist halt doch noch besser als arbeitslos, und das ist das eigentliche Dilemma.

Auf welche Basis bezieht sich diese scheinbare Feststellung? In OÖ gibt es sehr wohl an etlichen Dienststellen hauptberufliche Sanitäter, die älter als 40 Jahre sind und ihren Beruf ebenfalls jahre- bzw. teils auch jahrzehntelang ausüben.

Diese Erkenntnis ist wohl auch seiner magischen Glaskugel entsprungen, wäre ja offensichtlich nicht das erste Mal…

Bei der MA70 sind sehr viele Mitarbeiter über 40. Auch von den anderen Wiener Organisationen kenne ich viele hauptberufliche Kollegen über 40.

Lügen, nichts als Lügen…

Kann vielleicht jemand eine Umfrage implemtieren Fragen: Haupt oder Ehrenamt , Alter, Qualifikation und Dauer im Rettungsdienst als auch ob ueberhaupt sich jemand weierbilden moechte. Weil mit Luege, Luege Rufen hat man auch keine Datem. PS mir ist bekannt, dass die Daten nicht representativ sind. Doch lieber schlechte als garkeine Daten.

Gute Idee:
survio.com/survey/d/X6U4Q3K6V7J2J4I8X

Ach herrje, manche Leute sollten echt nicht alles gelesene/gehörte aufs Wort genau nehmen und ihren Ironiedetektor einer neuen Eichung unterziehen… :unamused:

Ich stelle mir regelmäßig die Frage, was wäre wenn ich nicht bei der Ma70 arbeiten würde oder es keine Ma70 gäbe.
Meine Ergebnis ist relativ klar. Ich würde bestimmt nicht für 1400 Euro oder weniger bei einer Hiorg und schon garnicht im Krankentransport arbeiten. Ergo ich hätte wohl mein Studium abgeschlossen oder in der Pflege Fuß gefasst und würde nicht im Rettungsdienst tätig sein.
Ich hab mich damals, bewusst dazu entschlossen Notfallsanitäter zu werden, den Krankentransportdienst möglichst schnell hinter mir zu lassen und bei der Berufsrettung anständiges Geld unter ordentlichen Arbeitsbedingungen zu bekommen. (Die RS Ausbildung hab ich beim ASB in Wien gemacht, wo ich auch ehrenamtlich tätig war)
Gleitzeit sah ich von Anfang an Zukunft in der Tätigkeit des Sanitäters, was auch zu meiner Motivation beigetragen hat und für mich ein Med Studium uninteressant gemacht hat. Bis jetzt haben sich meine Erwartungen erfüllt und ich bereue es nicht mich zu diesem Schritt entschlossen zu haben. Nichts desto trotz bereitet mir die österr. Gesamtsituation, was das Berufsbildung des Notfallsanitäters angeht, Sorgen und ich hoffe dass sich die positiven Entwicklungen der letzten Jahre in meinem Rettungsdienstbereich, auf die übrigen Regionen Österreichs ausweiten und weiterentwickeln werden.

Die klassische „Karriere“ - Zivi als RS gemacht, hat mir sehr gefallen, neben dem Studium ehrenamtlich jedoch war das Studium nichts für mich - und dann hauptamtlich geblieben :slight_smile:

Ja da muss ich dir tatsächlich recht geben.