Zukunft bei MA70

Hallo Community,

ich bin neu hier und möchte vorab mal die Gelegenheit nutzen um mich hier vorzustellen:

Ich bin mittlerweile 23 Jahre alt und leiste gerade (leider auf Grund von schulischer Verzögerungen) meinen Zivildienst beim Roten Kreuz als Sanitäter ab. Ich habe eine technische Ausbildung hinter mir (HTL Matura), spiele nun aber mit dem Gedanken den Beruf als Sanitäter zu meinem Hauptberuf zu machen.

Nun zu meinem eigentlichen Anliegen:

Wie oben erwähnt bin ich mir zur Zeit nicht sicher ob die Technik das richtige für mich ist. Ich fühle mich beim Roten Kreuz eigentlich ziemlich wohl, was mich in letzter Zeit immer mehr dazu verleitet, mit dem Gedanken, als hauptberuflicher Sanitäter zu arbeiten, zu spielen. Dies würde für mich eigentlich nur in Wien in Frage kommen (Gründe dafür werde ich jetzt nicht genauer erläutern). Das Ziel wäre natürlich dort die Möglichkeit einer Ausbildung zum NFS (bestenfalls mit Notfallkompetenz NKI) anzustreben. Ich habe persönlich in Sachen Ausbildung immer alles mir mögliche gegeben und habe auch vor das in Zukunft so fortzusetzen.

Die eigentliche Frage wäre nun wie es derzeit bei der Berufsrettung mit den Chancen einer Aufnahme als normaler RS steht? Vor allem auf Grund meines Alters und der doch noch nicht so langen Erfahrung… Hat man hier reelle Chancen aufgenommen zu werden? Werden einem die Möglichkeiten zur Fortbildung zur Verfügung gestellt?

Ich stecke persönlich gerade in einer ziemlichen Zwickmühle, mein Vater erwartet von mir ein Studium zu absolvieren, ich persönlich fühle mich aber im Rettungsdienst richtig wohl und bin mir ziemlich sicher, dass mir der Job für den Rest meines Lebens mehr Spaß macht als der eines Technikers.

Freue mich über jede Antwort, vielleicht findet sich ja auch ein Wiener Berufssanitäter der mir die Frage bezüglich Aufnahme und Personalstand beantworten kann.

Danke schonmal im Voraus und liebe Grüße, Drumatik

Persönlicher Tipp vorweg: fahr freiwillig bei einer der Organisationen und mache ein technisches Studium oder arbeite in dem Bereich. Dein Rücken, dein Herz und deine nerven werden es dir danken. Ebenso eine zukünftige Lebensabschnittsbegleitung und Kinder.

Was man so hört (Achtung Hörensagen, es sind hier genügend 70er angemeldet die das genauer wissen werden) sind aber gerade richtig Stellen zu besetzen und die Aufnahmequalifikation ist nurnoch knapp über dem Scheiben des eigenen Namens. Das ist bedingt durch die Umstellung von 24h auf 12.5h und dadurch höheren personalbedarf

Ich studiere auch und fühl mich auf der anderen Seite extrem wohl als Sani. Die eigentliche Frage ist halt ob man das ganze 40 Jahre lang machen will!?

An deiner Stelle würd ich was studieren das dich interessiert, vl kannst du es ja verknüpfen (Medizinprodukte-Entwicklung - Maschinenbau/Medizinische Informatik? Oder was mit Fahrzeugbau (Rosenbauer, etc)). Da gibt es ja ewig viele Möglichkeiten!

Mit dem Studium aufhören und als Sani arbeiten kannst du immer noch, aber erstmal studieren wenn du arbeitest, das funktioniert nicht wirklich.

Aus tiefster Überzeugung: Fang an zu studieren!

Und wenn dich Theaterwissenschaft interessiert - studier das und ned das, was dein Vater will. Aber studier :wink:

Mal die andere Seite beleuchten, mir ist es damals genauso wie dir gegangen. Ich hab auch nach dem ZD gemeint, der Sanitäterberuf ist der, den ich machen will bis Ende nie. Konnte nicht genug davon kriegen. Auf der anderen Seite stand Medizin, aber mich hat halt dann das Geld gelockt.
Nach ein paar Jahren kommst halt dann drauf, dass das nicht das wahre ist und dann hab ich halt doch noch zum studieren angefangen. Bloß Medizin war dann nicht mehr. Bissl zu alt.
Und im Bezug auf den Quote oben… Geht, aber auch nur weil ich absolut keine finanziellen Verpflichtungen hatte. Hätte ich zwischenzeitlich Familie gegründet… Naja.
nicht unerwähnt sollte bleiben, dass ich mir jeden Tag in den Hintern beißen könnt, dass ich damals nicht Med gemacht hab. Ich liebe meinen Job, wirklich, aber das wird halt immer ein bissl nagen…

Bitte lern was gscheits. In ein paar jahren wirst uns dafür danken :wink:
Nachn studium, ausbildung etc kannst immer noch zur rettung, aber dann hast immer noch plan b

Hallo und Willkommen!

Die Bewerbungsvoraussetzungen findest du hier: https://www.wien.gv.at/gesundheit/einrichtungen/rettung/organisation/sani.html
Die Bewerbung und Aufnahme als RS ist möglich und es werden ständig neue RS aufgenommen die erst kurze Zeit zuvor den Zivildienst absolviert haben. Grundsätzlich spricht also diesbezüglich nichts gegen eine Aufnahme.
Für die Bewerbung und die Aufnahmeprüfungen ist dies ausreichend - bevor es aber bei uns losgehen kann, muss der C-Schein (LKW) absolviert werden. Je nachdem wie gerade der Bedarf gegeben ist, kann es nach positiv absolvierten Aufnahmeverfahren sehr schnell bis zur Aufnahme gehen - es kann allerdings auch lange dauern.

Neuen jungen RS-KollegInnen wird mittlerweile bereits empfohlen bei nächster Gelegenheit den Einsatzlenker-Kurs zu absolvieren (Wenn ausgeschrieben formlose Anmeldung über den Vorgesetzten). Weiterbildungen sind sehr erwünscht. Ausbildungen zu den Modulen NFS, NKA/V, sowie NKI werden Herbst für das Folgejahr ausgeschrieben, auf die Ameldungen folgt dann ein theoretischer + praktischer Wissenstest (gefordert wird das sichere Beherrschen der aktuellen Ausbildungsstufe), wenn dieser positiv ist werden anschließend durch die Vorgesetzten die Kursplätze vergeben (Sollte es mehr positiv geprüfte geben als Kursplätze, so zählt das Prüfungsergebnis, die Anzahl der Fortbildungsstunden, das Dienstalter, die dienstliche Notwendigkeit, etc.). Die Kurse finden ausschließlich in der Dienstzeit statt, sämtliche Kosten werden übernommen.

Tja ob der RD der Job für dein Leben ist, oder nicht kann ich dir nicht sagen. Ich möchte dir aber ein paar Gedanken mitgeben:
Erwartest du dir die große Action im RD? - Ja da muss ich dich enttäuschen, ja ab und zu gibt es das, das ist aber nicht der Alltag. Das Alltagsgeschäft sind Bagatellfälle, psychiatrische Notfälle bzw. psychisch induzierte Probleme, soziale und gesellschaftliche Problemfälle (insbesondere Alk.+Obdachlosigkeit) - all das oft auch gepaart mit Undankbarkeit, Unfreundlichkeit und manchmal sogar Aggression. Die Rettung ist voll mit frustrierten Leuten, die es nicht Packen, dass ihr Fachwissen nur wenig gefordert wird und das man es mehr mit Husten und Schnupfen zu tun hat, als mit Polytraumen, Reanimationen, etc. - Man kann auch voll frustriert seinem Job nachgehen… im Sinne der KollegInnen, der PatientInnen - und vor allem aber der eigenen Psyche, rate ich davon allerdings ab. Man sollte also akzeptieren wie der Job ist.
Was erwartet einem noch? Viel Arbeit… - Im internationalen Vergleich ist die Anzahl der Notfallrettungsmittel in Wien nicht besonders hoch, die Auslastung dementsprechend hoch. - Doch dafür ist gemessen am Grad der Ausbildung, das Gehalt mittlerweile durchaus fürstlich. Ist die Arbeit körperlich anstrengend? Dank Raupen-Bergesessel und der hohen Zahl an Bagatellfällen kann man das meiner Meinung nach überwiegend verneinen. Natürlich gibt es ab und zu mal schwer zu schleppen, das ist aber auch eher die Ausnahme.
Was erwartet einem: Eine jedenfalls sehr abwechslungsreiche Tätigkeit, in der man viel aufregendes, schönes - aber auch abstoßendes, grausliches und tragisches Erleben wird. Will man sich seine Menschlichkeit bewahren, so ist ein dickes Fell, eine positive Lebenseinstellung, stahlharte Nerven - sowie ein Hauch schwarzer Humor von Vorteil.

Nun die Ausbildung zum Sanitäter in Österreich ist nichts sonderlich umfangreiches - ein Studium ist sicher etwas anderes und bietet sicher mehr Möglichkeiten. - Allerdings sollte schon auch angemerkt sein, dass die Arbeit bei der MA70 nicht eine Sackgasse für Sanitäter ist, sondern das es hier schon verschiedene Möglichkeiten für Tätigkeiten abseits dem Fahrdienst bestehen. Sei es am Katastrophenzug, am Intensivtransporter, in der Rettungsleitstelle, in der Rettungsakademie (Schulung), im unteren Management (Dienstführung auf einer Rettungsstation), bzw. im gehobeneren Management & der Dienstaufsicht bzw. der Leitung von Großeinsätzen. - Je nach Bedarf werden hier immer wieder Plätze bzw. Ausbildungen ausgeschrieben.
Mit 20 ist man gut und gerne körperlich und psychisch fit und den Herausforderungen des Rettungsalltages gewachsen, ob das aber mit 55 immer noch der Fall ist… - Wenn man das Gefühl hat, dass hier eine andere Orientierung notwendig oder aus persönlicher Motivation heraus sinnvoll wäre, sollte man sich halt rechtzeitig eine der oben genannten Alternativen suchen.

…für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung, gerne auch per PN.
lg

Zu letzerem möchte ich die mittlerweile beschlossene Dienstform der MA70 ergänzen: Tag 1: 7-19:30 Tag 2: 7-19:30 Tag 3: 19:00-7:30, Tag 4: 19-7:30 Tag 5, 6, 7, 8 frei - dann geht es wieder von vorne los. Also kurz gesagt: 2 Tag Dienste, 2 Nacht Dienste - 4 Tage frei. - Ob einem ein solcher Schichtdienst zusagt, muss jeder für sich selbst entscheiden - ja es gibt Nachtdienste, ja es gibt Wochenenddienste - und ja es gibt Überstunden die wahlweise (Entscheidung des Mitarbeiters) ausbezahlt oder durch Zeitausgleich abgegolten werden können.

  1. Diese Stellen sind momentan überwiegend bereits besetzt, allerdings werden wohl noch zahlreiche Pensionierungen folgen. Auch später gibt es laufend Pensionierungen, aber auch immer wieder andere Abgänge und damit auch wieder neue freie Plätze. 2. „Die Aufnahmequalifikation nur noch knapp über dem Schreiben des eigenen Namens“!? Sag mal geht’s noch!? - Die Aufnahmevoraussetzungen sind seit Jahren die gleichen. Vollpfosten gibt es überall, aber uns darzustellen als wären wir ein Verein der aus der Not jeden Vollidioten nimmt, ist einfach nur starker Tobak. :imp:

Tja ob du nun lieber studieren magst und damit weit mehr Möglichkeiten und wohl auch bessere Verdienstmöglichkeiten hast, oder ob du genug von der jahrelangen Schulbank hast, arbeiten und sofort etwas verdienen willst… - das ist deine Entscheidung und die kann dir keiner Abnehmen. Es gibt viele Gründe für das eine, es gibt auch auch viele für das andere.
Später kann man immer sagen: hätte ich nur… - ob man später die getroffene Entscheidung für richtig erachtet oder nicht, naja das wird man erst mit der Zeit wissen. - Ich sag was mich betrifft ganz ehrlich, ich bin zufrieden mit dem was ich mache und mit den Entscheidungen die ich getroffen habe. Für mich passt es so. - Andere mögen es anders sehen.

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Super Beitrag! Vermisse den „Blaulicht-Button“ :wink:

Liebe User,

erstmal ein wirklich herzliches Dankeschön für die zahlreichen, teilweise auch sehr umfangreichen Antworten, mit einer solchen Resonanz hätte ich nicht gerechnet!

Das mir die Entscheidung im Endeffekt keiner abnimmt ist mir durchaus bewusst, ich habe Gott sei Dank auch noch etwas Zeit mir das ganze genauestens durch den Kopf gehen zu lassen.

Ich freue mich natürlich sehr über die verschiedenen Antworten, je mehr ich weiß desto leichter wird es mir hoffentlich fallen eine endgültige Entscheidung zu treffen.

Ein weiteres persönliches Anliegen ist es, mir eine detaillierten Einblick in den Alltag bei der Berufsrettung zu verschaffen, um zu wissen was (im Fall einer Entscheidung für die MA70) auf mich zukommt. Gerne komme ich hier auf das Angebot einer privaten Unterhaltung mit @RedTiger zurück.

Freue mich natürlich auch sehr über weitere Beiträge und Meinungen von euch.

Was mir zur Zeit sehr zu denken gibt, ist die Dauer eines Studiums. Somit würden hier wieder 5 bis 6 Jahre (minimum) verloren gehen, in denen ich bereits gutes Geld verdienen könnte. Medizin kommt für mich als Studium leider nicht in Frage, da es dafür mittlerweile einfach zu spät ist. Für den Aufnahmetest hätte man sich bereits im März anmelden müssen, was ich leider verabsäumt habe. Ein Studium in Deutschland wäre zwar vom Notendurchschnitt her durchaus möglich, ist für mich aber finanziell nicht tragbar.

Denkt ihr es wäre möglich ein Studium während einer Tätigkeit bei der MA70 berufsbegleitend durchzuführen? Damit meine ich vor allem den Punkt Freizeit, von dem persönlichen Engagement mal abgesehen …

Wie gesagt, vielen Dank nochmal an alle von euch für die zahlreichen Antworten, hilft mir bestimmt weiter!

Lg Drumatik

Viele arbeifen neben dem studium teilzeit bei einer Organisation.

Viele arbeiten neben dem studium teilzeit bei einer Organisation.
Ob das bei den 70ern auch geht bezweifle ich aber das kann dir sicher jmd anderer verraten

Nur um noch so beim Thema „zu spät fürs Medizinstudium“ einzuhaken - ich hab erst mit 25 zu studieren begonnen und auch kein Problem damit…hab auch noch ältere bei uns auf der Uni getroffen…

Genau. Bei den Medizinern ist 25 eh ein gutes alter. Bei mir war der älteste damals 45 ^^

Zum Geld: Denk nicht zu kurzfristig! Auch wen das Geld JETZT vielleicht da ist - ein Akademiker hat den Sani sehr schnell überholt. Da kann man noch rechnen wie lange der Akademiker braucht um die Studienzeit aufzuholen, aber im Endeffekt wird der Akademiker jedenfalls ein höheres Lebenseinkommen haben.

Wenn dir also Geld wichtig ist, dann denk langfristig und studier.

Ansonsten: Kannst mir gerne schreiben, ich hab da durchaus Einblick :wink: es gibt auch berufsbegleitende Möglichkeiten etc. ich seh noch nicht was dich am studieren stört? Du könntest zb eine FH machen, dann hast du (sofern du mitkommst) garantiert in 3 Jahren einen Bachelor (es gibt auch Technik auf der FH), kannst dann arbeiten und einen berufsbegleitenden Master machen. Warum nicht?

Eine Teilzeitarbeit bei uns ist grundsätzlich nicht möglich - mit Ausnahme der Elternteilzeit.
Ein Studium nebenbei - nun keine Ahnung, aber wie gesagt das Dienstrad mit annähernd 4x 12,5 Stunden ist doch ein ordentlicher Zeitaufwand - auch wenn danach 4 freie Tage folgen. - Ob sich allerdings die Vorlesungen/Prüfungen mit den freien Tagen oder den Tagen mit den Nachtdiensten unter einen Hut bringen lassen - nun da bin ich leider überfragt. - Sicher eine Herausforderung… - Vermutlich ist es irgendwie möglich. Ob dann aber noch irgendwie echte Freizeit bleibt… naja?
Vielleicht überschätze ich das, ich mich oder bin ich nicht motiviert/engagiert/leistungsfähig genug oder zu alt… - Chancen auf einen Studienerfolg gibt es sicher, aber es ist wohl auch ein guter Weg ins Burnout.

Sag das nicht so pauschal, mag sein dass es für manche Studienrichtungen gilt, ich werd als Akademiker erst sehr sehr spät das verdienen, das ein Ma70-Sani als Einstiegsgehalt bekommt. Trotz ähnlichem Berufsfeld. Da sind die Aufwendungen fürs Studium noch gar nicht berechnet.

Genau das sind nämlich auch meine Gedanken. Die Einstiegsgehälter als Akademiker (natürlich nicht pauschal für alle Studienrichtungen geltend) sind sehr gering und auch die Aussicht auf Gehaltserhöhungen erst in ferner Zukunft wirklich umsetzbar.

Habe per Privatnachricht eine ausführliche Beschreibung über den alltäglichen Dienstbetrieb bei der MA70, sowie über Tätigkeiten abseits des regulären Rettungsdienstes bekommen. Hierfür auch öffentlich nochmal ein Riesen Dankeschön an den User @RedTiger!

Lg Drumatik

An eklass:
krone.at/tirol/Medizinstuden … ory-327618

Kopf hoch :slight_smile:

@redtiger ich habe extra geschrieben ich gebe Hörensagen wieder, das scheint also nicht zu stimmen. Danke für die Aufklärung diesbezüglich.

Wie lange bist du schon Zivi? Du wirst gar nicht glauben wie oft ich diesen Satz schon in der ersten Woche gehört habe. Auf die Frage was sie sich denn Vorstellen, was auf sie zukommen wird als Zivi, kam von fast allen, dass sie glauben auf schwere Unfälle, Erkrankungen usw. zu fahren.

Ich kann jetzt nur von den DST (Land) sprechen die ich kenne, aber das Leben als Zivi ist mit dem eine HA nicht zu vergleichen. Viele Zivis glauben halt, auch als HA in der Ausfahrtsfreien Zeit am Sofa vorm Fernseher schlafen zu können oder Playstation zu spielen. Das Leben als HA ist doch ein ganz anderes und es gibt viele Arbeiten zu erledigen, die nicht Sani Aufgabe sind - wie gesagt, gilt fürs Land.

Ganz Problematisch finde ich die, die ihren Job kündigen und dann teilweise Jahre Arbeitslos auf eine Anstellung warten. Ist zwar löblich dass sie viele Dienste fahren, aber für mich leiden diese Leut ein wenig an Realitätsverlust. Gerade wenn es sich um eine Dienststelle mit wenigen HA Kräften handelt und eine Neuanstellung nicht in Aussicht ist.

Ich würde dir raten ein Studium zu machen, nebenbei Freiwillig zu fahren und wenn du fertig bist, kannst du immer noch entscheiden. Vorallem kannst dir als Freiwilliger über Jahre auch ein nettes Bild machen, wenn die Anfangs Euphorie mal verflogen ist.

Schön gesagt, als HA am Land schiebt man zwar was Einsätze betrifft mehr die ruhige Kugel, dafür wird man oft für den Rest der Arbeitszeit mit Verwaltungstätigkeiten eingedeckt, da fällt schon vieles an, je kleiner die Dienststelle und je weniger HAs, umso mehr gibt es zu tun. Von Transportverrechnung, über Materialverwaltung, Öffentlichkeitsarbeit, Fuhrparkverwaltung, usw.

Das ist in Wien natürlich anders - nicht nur bei der BRW, sondern auch bei allen anderen Organisationen. Hier gibt es für die Verwaltungsaufgaben Verwaltungsbedienstete bzw. Sanitäter im Innendienst.
Hier ist abgesehen vom Fahrzeugcheck und dem Reinigen Autos und Nachfüllen des Materials die einsatzfreie Zeit eine die man auf der Couch verbringen kann. - Anders als am Land ist diese Zeit allerdings auch entsprechend spärlich.

Da du ja einen HTL-Abschluss hast, möchte ich dir raten, dir vorerst einen Job in der Industrie zu suchen und den RD nebenbei als EAM besser kennen zu lernen. So verlierst du, im Gegensatz zum Studium keine Versicherungsjahre, verdienst von Anfang an gutes Geld (bis zu 2500€ Einstiegsgehalt (y) ) und kannst immer noch später in den RD wechseln, wenn die Industrie wirklich nichts für dich ist.
Und wenns nur darum geht, es Daddy recht zu machen: Ich finde, sowohl Ingenieur als auch RS/NFS sind beides Berufe auf die man als Vater stolz sein kann!