Studie: Zivildienst auch wirtschaftlicher Erfolgsfaktor

orf.at/stories/3235855/

Wer hätte das gedacht, dass Zwangsarbeit zu Löhnen unterhalb des Existenzminimums sich wirtschaftlich für die Unternehmen rechnet.

Für ein paar Mille hätt ich die Studie auch zusammenkopiert in ein paar Stunden ???‍♂️

puh, ich kann dir gar nicht sagen, welcher teil deines Kommentares mir das meiste Kopfschütteln verursacht…
Da muss so viel Hass in dir aufgestaut sein in das System des österreichischen Rettungsdienstes kommt mir vor

  1. wie hast du aus dem Artikel gelesen, dass es wirtschaftlich für die Unternehmen ist?
    Im Gegenteil. Im Artikel steht, der „Die Zusatzkosten für Gemeinden und Länder wären enorm und nicht zu ersetzen.“
    Denkst du, wenn es keinen Zivildienst gäbe, würden die Unternehmen von denen du sprichst plötzlich nicht mehr Geld bekommen für die Durchführung des Rettungsdienstes?
    Es gäbe auch Rettungs- und Krankentransport, wenn es keinen Zivildienst gäbe, bzw FSJ bzw Ehrenamt. Es würden mehr Kosten entstehen, die wieder der Steuerzahler tragen müsste. Ob das Gut ist oder nicht, entscheiden andere und jeder kann seine Meinung dazu haben. Ich hätte auch lieber eine Berufsrettungs in ganz Ö, und glaube es wäre auch nicht unwirtschaftlich, aber da gibt es viele andere Blickwinkel.
    Sparen tut Gemeinde, Bund und Land und eben wir Steuerzahler. Für Die Unternehmen wäre es tatsächlich sogar leichter es wäre mit Hauptamtlichen besetzt - Zivis muss man alle 9 Monate neu ausbilden auf das niedrigste Level, Hauptberufliche bleiben länger und können ausgebildet werden.
    Der Grund warum die Unternehmen Zivildiener wollen ist nicht weil sie während des Zivildienstes besser sind (da wären hauptberufliche besser), aber das aus ihnen später häufig Ehrenamtliche werden, die sie im aktuellen System brauchen.

  2. es als Zwangsarbeit unter dem Existenzminimum zu bezeichnen ist für mich beeindruckend zynisch.
    Zwangsarbeit - tja, wenn du es so siehst, tut es mir leid das Österreich eine Bundesverfassung hat, die die allgemeine Wehrpflicht vorsieht (genau wie sehr viele andere Länder) und dort gleichermaßen als Alternative der Zivildienst genannt ist.
    Theoretisch, bis heute immer noch bei jenen, die es aus Gewissensgründen nicht mit Wehrpflicht ableisten können. Das ist ja wie wir wissen verglichen zur Kommission von früher deutlich aufgelockert.

Das Existenzminimum heranzuziehen ist finde ich herrlich. Was haben denn ein großer Teil von diesen Personen kurz vorher gehabt? Als sie bei Mama und Papa zu Hause gewohnt haben und Schüler waren? Bekommen Sie von den Eltern ein Taschengeld, dass das Existenzminimum überschreitet?

Das Existenzminimum ist gerechnet für Personen die selbstständig in einem Haushalt wohnen, quasi Erwachsene die kein Familienheim haben bzw. es nicht erwartet werden kann dort zu wohnen. Der Zivildiener bekommt signifikant mehr als der Grundwehrdiener, der nicht jeden Tag nach Hause fährt und bei Mama und Papa Abendessen bekommt. Als ehemaliger Grundwehrdiener fand ich das damals nicht fair, aber so ist es hald. Man kann es nicht jedem recht machen. Jeder hätte gerne immer mehr Geld für das gleiche
Übrigens, Nachher sind sie auch wieder häufig Studenten, und leben wundersamerweise auch unter dem Existenzminimum, sogar mit deutlich mehr kosten also während des Zivildienstes.

Jene die vorher schon Kosten hatten (wie Wohnung, weil durch Lehre schon ausgezogen oder Familie haben) bekommen ja, wie du sicherlich weißt, genau dafür mehr Geld (wodurch das von dir angesprochene Existenzminimum deutlich überschritten wird)

Deine Arrogante Aussage, die suggeriert, dass die vorhandene Studie nicht korrekt ist (wie ich vermute ohne sie gelesen zu haben, nur den ORF Artikel, wenn überhaupt) ist durch das Mangel an Einblick und Einsicht wie ich finde wertlos. Davon abgesehen beschuldigst du die Autoren des Plagiats.
Wenn du jedoch der Meinung bist, dass die Studie korrekt ist, nicht zusammenkopiert ist und du glaubst du hättest sie eben für Mille (sinngemäß wohl Millionen Euro der Bezahlung) ebenfalls geschafft, so frage ich dich aufgrund welcher Qualifikation du dies machen könntest?

Versteht mich nicht falsch. Ich möchte hier nicht den Zivildienst als besten Weg hervorheben - mir wäre es lieber ohne und mit Berufsrettung. Ich verstehe natürlich viel Emotion, aber die positiven Seiten von etwas so völlig auszublenden und dagegen zu hetzen ist keine sachliche Diskussion.
Glaubst du tatsächlich nicht, dass der Zivildienst einen Mehrwert bietet? Das glaub ich nämlich schon. Wirtschaftlich abhängig vom Blickwinkel bestimmt.
Gesellschaftspolitisch jedoch bestimmt. Da finde ich den Zivildienst wichtig.

Es ist die Möglichkeit mal etwas zurück zu geben. Bis dahin hat man als Schüler (wie ich einer War) quasi sein Leben Lang alles bezahlt bekommen vom Staat (und natürlich von den Eltern).
Meine Eltern mussten nicht für meine Schule bezahlen, nicht für meine Gesundheitsversorgung und nicht viele Andere Dinge. Auch später waren meine Studien die ich abgeschlossen habe vom Staat finanziert.
Das sind Situationen, die viele andere Länder nicht haben. Zum Beispiel die USA. Dort zahlt man für Gesundheit weil es keine zentrale Krankenversicherung gibt. Und auch für GUTE Schulbildung zahlt man dort Privatschulen, von den Universitäten nicht zu reden.

Jetzt 6 Monate oder 9 Monate für wenig Geld entweder den Wehrdienst anzutreten oder den Zivildienst abzuleisten ohne es als Zwangsarbeit zu bezeichnen, sollte wirklich nicht zuviel verlangt sein.
Es war sicherlich nicht die wertvollste Zeit meines Lebens, aber auch nicht die stressigste und härteste Arbeit.
Das trifft auch für den Zivildienst zu, schließlich machen es unzählige Leute ehrenamtlich im Rettungsdienst aber auch vielen anderen Bereichen gleichzeitig, und viele Zivildiener danach auch noch ehrenamtlich weiter.

Meine Abschlussfrage: Wie hat deine ehrenamtliche Tätigkeit beim Rettungsdienst begonnen? Durch den Zivildienst?
Und wenn nein, kennst du Kollegen, die nur durch den Zivildienst zum Rettungsdienst gekommen sind, und heute großartige Sanitäter und ehrenamtliche und auch teilweise hauptamtliche sind?
Ich jedenfalls schon. Dahingehend bin ich froh, dass sie über die „Zwangsarbeit“ den Weg zum Rettungsdienst gefunden haben - wenn man sie fragt, sie selbst übrigends meistens auch…

Hass… ein starkes Wort. Aber man könnte es evtl. durchgehen lassen. Allerdings nicht gegen das System des Rettungsdienstes, sondern gegen das „Konzept“ des Zivildiensten generell.
Stell’ dir mal vor es müssten NUR Frauen zum Zivildienst. Denkst du ernsthaft es wäre in der heutigen Zeit dann noch gängige Praxis? Sicher nicht. → Ungleichbehandlung

Und erinnere dich zurück an die Volksbefragung zur Abschaffung der Wehrpflicht. Da wurde von den Politikern für ein „NEIN“ mit den Mehrkosten durch den entfallenden Zivildienst argumentiert. Meiner Meinung nach haben wir die Wehrpflicht nur noch weil in dem Bereich gespart werden soll. Da wirst du mir sicher zustimmen.

Ich zum Beispiel hatte eine Lehre fertig, meine eigene Wohnung und hätte nebst dem Studium dann noch gearbeitet, hätte meine Wohnung selbst bezahlen können und kein Jahr „verloren“.

Wie zum Beispiel mich damals. Und die „Förderungen“ reichten damals nicht aus um nicht noch jeden Monat noch mein Ersparten anzapfen zu müssen.

Das Ganze wurde dann noch getoppt vom RK, welches nicht mal den gesetzlich vorgeschriebenen Essensbeitrag bezahlt hat. Zu den Verköstigungsnachforderungen bei div. Trägern findest du zu hauf Erfahrungen im Netz.

Pro Monat gesehen hast du sicher Recht. Aber aufs Jahr gesehen, kann ein Student mit einem kleinen Nebenjob + Vollzeitjob im Sommer DEUTLICH mehr verdienen und sich selbst erhalten.
Ich seh’s bei meinem Bruder. Ich hab damals noch 80% gearbeitet neben dem Studium.

Das ist deine Interpretation und nicht meine Aussage. Ich meinte damit, das Ergebnis der Studie könnte dir jeder Schüler vorhersagen, nicht das es nicht korrekt wäre. „Ein Zivi für 5€ die Stunde ist billiger als ein beruflicher MA für 50€ die Stunde.“ Wow… bahnbrechende Erkenntnis.
Das mit dem Plagiatsvorwurf kommentiere ich nicht einmal. ???‍♂️

Das war eine Anspielung auf die aktuelle politische Lage (ÖVP, Hebein, etc…).
Mit der Erstellung von Umfragen und Studien lässt sich anscheinend mancherorts viel Geld verdienen ohne irgendwas nützliches zu produzieren.

Ich finde die MÖGLICHKEIT so eine Erfahrung zu machen auch durchaus sinnvoll (-> ehrenamt). Aber dafür braucht es keinen Zwang und schon gar kein „Taschengeld“.
Auch Zivildiener dürfen ruhig genug bezahlt bekommen um nicht von den Almosen der Eltern abhängig zu sein nur weil der Staat in dem Bereich sparen will wo man sich (verfassungsrechtlich gedeckt) gar nicht wehren kann.

Achja. Stimmt. Bei uns dürfen ja bekanntermaßen nur junge österreichische Männer kostenlos zur Schule. Alle anderen bezahlen dafür. Oder warum müssen die nicht zum Zivildienst? Brauchen nur junge österreichische Männer die Möglichkeit etwas zurück zu geben? Gibt es nur diese eine Möglichkeit etwas für die Gesellschaft zu tun? Was machen die Deutschen denn seit der Abschaffung des Zivildienstes? Fragen über Fragen… Machen wir doch eine Studie dazu :smiley:

Nein. Ich war bereits Jahre vor dem Zivildienst dabei. Ich war damals schon NKV i.A. als ich Zivi wurde.

Summa summarum
Ich hab’ mit dem System „Zivildienst“ absolut ein Problem. Und das nicht nur aus eigener Erfahrung. Wenn man das Kind beim Namen nennt, werden hier junge Männer ausgenutzt um Kosten zu sparen. Punkt, aus. Aussagen wie „etwas zurückgeben“ etc. sind einfach nur Augenauswischerei.
Vor allem wenn man mit ansehen muss, wie das Geld an anderen Enden mit beiden Händen rausgeworfen wird, muss das jeden Menschen mit einem Sinn für Gerechtigkeit anwidern.

Da geb ich dir natürlich recht. Und ich vergewissere dir, dass ich neben dir stehen werde und gegen diese Ungleichbehandlung demonstrieren werde sobald der Gender Pay Gap und sonstige Benachteiligungen der Frauen abgeschafft sind.
Also wenn Männer gleichzeitig in Mutterschutz (dann Vaterschutz) gehen müssen, gleiche Dauer an Karenz in Anspruch genommen werden muss, das Pensionsantrittsalter gleich ist und auch sonst jegliche Maßnahme gesetzt wird, dass hier tatsächlich Gleichberechtigung herrscht.

Aber solange Gender Pay Gap aber noch erheblich ist, und sogar um 25% über dem EU Schnitt ist in Österreich und Frauen bei Jobs immer noch benachteiligt werden, nehme ich diese Ungerechtigkeit zur Kenntnis und akzeptiere sie. Außerdem machen viele junge Frauen mittlerweile ein FSJ als Ersatz (auch wenn die Zahl hier selbstverständlich nicht ausgeglichen ist zu den Zivildienern)

Das stimmt durchaus. Wir (Österreich, nicht du und ich) haben für den Wehrdienst und dadurch den Zivildienst aus den falschen Gründen gestimmt. Das bedeutet aber nicht, dass man ihn nicht aus den richtigen Gründen beibehalten kann :wink:
Das heißt nicht, dass ich umbedingt den Zivildienst beibehalten will. Ich meine nur, man muss sich über alle Auswirkungen im klaren sein, und diese Klarheit hab ich in deiner Aussage vermisst.

dazu weiß ich nichts, hab davon (obwohl durchaus involviert damit) nichts gehört. Erinnere mich aber an eine alte Dienststelle von mir zurück wo die Zivildiener kostenlos im KH Essen gehen können, da das RK das bezahlt (da es billiger ist für das RK). Unter diesen Umständen fände ich es dann durchaus okay. Auch wenn man natürlich als Zivildienstleistender lieber Bargeld hätte als das Geld, da man zu Hause eh was bekommt nach dem Dienst. Aber wenn man ein Essen bekommt, gibt es keinen Anspruch auf Essensgeld - wie beim Heer.

sehr löblich. Das mein ich Ernst (nicht sarkastisch) - von dir und deinem Bruder. Ich hab in meinem berufsbegleitenden Studium gelernt wie Anstrengend das ist.
Aber du wirst mir wohl zustimmen, dass das nicht die Mehrheit der Studenten ist. Es gibt viele, einige weil es nicht anders geht und andere weil sie es wollen. Es gibt aber auch jene die nichts nebenbei leisten und dann noch die Dreistigkeit haben auf der Uni nicht aufzutauchen und das Studium so schleppen zu lassen.
Einer meiner Vortragenden hat mal gesagt, zu studieren ist unser Job. Wir haben hinzugehen und volle Leistung zu bringen. Der Staat bezahlt uns dafür indem er das Studium bezahlt.

kommt auf den genauen Inhalt der Studie an. Da wird offensichtlich mehr drinnen stehen als deine Zusammenfassung.

Natürlich. würde jeder diese Möglichkeit in Anspruch nehmen wäre es toll. Studien sagen, dass die Gesellschaft sich nach wie vor gleich gerne Ehrenamtlich einbringt, aber keine Verpflichtungen mehr übernehmen möchte. Ich bin mit 16 zum RK und mittlerweile mehr als die Hälfte meines Lebens dabei. Das ist heute nicht mehr Standard. Langfristige Tätigkeiten werden weniger.
Jetzt hat der RD mit dem ausgesprochen niedrigen Ausbildungslevel des RS bereits Schwierigkeiten Leute zu finden, und wir alle wollen eigentlich mehr Ausbildung.
Ich glaube einfach, dass sehr viele Leute durch den Zivildienst das Ehrenamt im RK Entdecken (und dadurch dann ihre Freunde und Freundinnen indirekt, die das kennen lernen).
Wie viele Leute in unserer Gesellschaft hier etwas tun, aufgrund des Zivildienstes, ist finde ich nicht zu unterschätzen.
Das finde ich positiv. wenn auch nicht die einzige Existenzberechtigung für den ZD

Again, Gender Pay Gap.
Abgesehen davon, ich hab ja nicht gesagt das man es so sehen muss. Ich sehe es so für mich, weshalb ich positiv auf meinen Präsenzdienst zurück blicke.
John F Kennedy (nicht unser President, i know) hat einst sinngemäß gesagt: Frag nicht was dein Land für dich tun kann sondern was du für dein Land tun kannst.

So seh ich das einfach.
Ich finde wir sind gerade in einer gesellschaftspolitisch extrem schwierigen Situation. Jeder ist auf sich selbst fixiert und ist nicht bereit etwas für andere zu tun. Damit meine ich dich, wie mich genau so. Bei jedem prägt es sich in anderen Bereichen aus und wir tun durch unsere ehrenamtliche Tätigkeit mehr als die meisten.
Das Zivildienst Thema spiegelt das für mich etwas wieder (ich möchte dir nicht unterstellen, dass du das damit aussagen willst, aber wie gesagt, es assoziiert sich damit)

Es ist für mich das gleiche wie mit dem Impfen. Es gibt in Österreich einen erheblichen Anteil an Menschen die nicht bereit sind sich Impfen zu lassen, weil sie es für sich nicht wollen. Ich will hier jetzt keine Impfdiskussion losbrechen.
Aber nur andeuten, viele sind hier nicht bereit für die Gesellschaft einen Schritt zu setzen, weil sie es selbst nicht wollen. Das ist aber das gleiche bei Maske tragen, an Quarantäne halten oder sonstiges um nur die Beispiele aus der Corona Pandemie zu nennen.

Natürlich gibt es unzählige andere.

Manchmal muss man sich überlegen, was man bereit ist aufzugeben um das System besser zu machen. Das fehlt aktuell in der Gesellschaft.
Nochmals: Damit mein ich jetzt nicht dich, bzw. dich im gleichen Ausmaß wie mich.
Aber vielleicht weil ich das gerade So empfinde, reagiere ich jetzt auf deinen Post weil ich es jetzt ähnlich wahrgenommen habe.

Was für ein Totschlagargument. Aber ein super Beispiel dafür was in unserer Gesellschaft falsch läuft. Anstatt Ungleichbehandlungen abzuschaffen wo man sie findet, erst mal mit dem Finger zeigen und was anderes verlangen. Genau so passiert Stillstand.

Wenn du so argumentieren willst, könnte ich auch sagen der Pay Gap wird erst abgeschafft, wenn Männer nicht mehr 90% aller Sorgerechtsstreits verlieren. Nicht so toll, hä? Das kann man ewig so hin und her spielen und kommt zu rein gar nichts.

Oder wir lassen den Pay Gap wie er ist. Du meinst ja (im Umkehrschluss), weil (manche) Männer ja Wehr- Zivildienst leisten, können wir damit das Gehaltsplus argumentieren. Ein gutes Geschäft für die Männer. Klingt das für dich richtig? Für mich nicht. Ich kann mir nichts davon kaufen, wenn die Anna nebenan 50€ weniger in der Tasche hat jeden Monat. Also was für ein Interesse hätte ich daran, dass sie weniger verdient als ich?? Ganz im Gegenteil. Wenn sie mehr in der Tasche hat, kann sie mehr kaufen und unterstützt damit die Wirtschaft. Außerdem leben viele in einer Partnerschaft. Ich wäre doch froh wenn meine Frau mehr Geld verdient und mit nach Hause bringt. Welches Interesse hätten also Männer daran die Gehälter von Frauen niedrig zu halten?

Im übrigen. Ist zwar jetzt weit Off-Topic, aber wenn es auch nur ein paar Leute erreicht ist es das Wert.
Der Pay-Gap ist bei weitem nicht so dramatisch wie du ihn kolpotierst. Es wird leider von populistischen Medien arg vereinfacht dargestellt und viele glauben den Müll ohne zu hinterfragen und plappern stur nach. Die Gründe für den Pay Gap sind sehr komplex und sozio-ökonomischer Natur die man nicht einfach „abschaffen“ kann (gewisse Studien- bzw. Berufswahl vieler Frauen), oder auch evolutionär bzw. antropologisch begründet (Männer sind meist kompetitivier und mehr auf Karriere fokussiert).

Der bereinigte PayGap liegt aktuell bei grade mal 6%. Das ist nicht viel. Den Unterschied findest du schon zwischen einzelnen Angstellten (jeglichen Geschlechts) in jedem mittleren Unternehmen.

Mal ganz davon abgesehen, dass ja jeder ökonomisch denkende Mensch eine Frau einem Mann vorziehen würde, wenn diese die gleiche Leistung 25% günstiger bringen würde. Ich würds mal sicher so machen bzw. macht es fast jeder wenn er sich Angebote für irgendwas einholt. Wenn ich ein neues Bad haben will nehme ich auch den bei dem mir das Preis- Leistungsverhältnis passt. Egal ob der ein Spatzi hat oder nicht.

Da stimme ich dir zu. Aber sie haben die Wahl es so zu tun und werden nicht zwangsbeglückt.
Der Staat hat die Wahl die Förderungen zu streichen (grade erst so passiert mit der Mindestanzahl an ECTS die geleistet werden muss um weiter Förderungen zu beziehen).

Das interessante ist, dass eine Gesellschaft (oder Gruppe generell) nur gut funktionieren kann, wenn es auch Schmarozer gibt die keine Leistung bringen. Das hat eine Studie unlängst herausgefunden.
Aber schön, dass auch du von „jedem“ sprichst. Da wäre ich auch dabei. Wenn jeder der in Österreich wohnt und das Sozialsystem nutzen darf (egal ob Spatzi oder nicht, egal ob österreicher, deutscher, türke, russe) einen Dienst leisten darf, gerne, unterschreibe ich auch.

Die Unzulänglichkeiten des RK Leute zu finden oder die des Staates ein ordentliches System auf die Beine zu stellen, kann aber nicht das Problem aller jungen österreichischen Männer sein. Entweder müssen alle aushelfen oder keiner. Die selektive Diskriminierung ist einfach nicht korrekt.

Die Feuerwehr hat ja auch keine Nachwuchssorgen, wie machen die das ohne die Mitglieder zwangsweise vom Staat zu bekommen? Oder der örtliche Fußballverein? Man muss den Leuten halt auch einen attraktiven Verein mit Mehrwert bieten, damit sie sich gerne engagieren. Es gehen nur die Vereine unter (generell) die sich nicht verändern und an gesellschaftlichen Wandel anpassen.
Ich bin selbst noch in einem Billardverein, war viele Jahre Obmann und weiß wovon ich spreche. Ende der 80er (das kenne ich nur aus erzählungen :smiley: sooo alt bin ich noch nicht) gab es einen richtigen Billardboom und man hatte Mitglieder ohne Ende und musste sich um nichts kümmern. Heute ist das einfach anders und viel Arbeit Mitglieder zu gewinnen und zu halten.

Lies bitte was ich geschrieben habe. Ich habe nicht gesagt, dass man das Thema nicht angreifen dürfe. Ich hab dir sogar zugestimmt, dass es eine Ungleichberechtigung ist. Aber das trifft nicht nur das Männer-Frauen Thema beim Zivildienst. Das fängt schon mit Wehrdienst-Zivildienst an.

Ich habe aber klar gesagt, dass ich diese Ungleichgerechtigkeit (für mich) hinnehme, solange ein anderes Thema nicht gelöst ist. Das kannst du Stillstand nennen, ich nenne es Prioritäten.
Denn was in diesem Thema stupide wäre, wäre dein Umkehrschluss, dass man den Gender Pay Gap jetzt noch nicht angeht (weil eh nicht so schlimm wie du sagst), dafür zuerst die Frauen zum Zivildienst/Wehrdienst verpflichten, wodurch das andere Thema wissentlich erhöht wird. Wenn Frauen noch ein weiteres Erwerbsjahr verlieren, sinkt das Lebenseinkommen noch weiter und der Gender Pay gap öffnet sich noch weiter.
Also das, wie ich meine, gesellschaftlich größere Thema noch größer machen um ein kleineres zu schließen.

Ich bin bei Gott kein Freund von Quoten Regelungen und positive Action. Aber es wird immer wieder diskutiert und gesagt, es müssten gewisse Prozentsätze von Politikern und Führungspositionen Frauen sein.
Deine Argumentation ist quasi, nein das machen wir nicht, weil Männer gibt es viel weniger im Bereich der Friseure und des Reinigungspersonals - deshalb zuerst dort eine Verpflichtende Männerquote einführen bevor es eine Frauenquote in anderen Bereichen gibt…

Wirklich? Glaubst du tatsächlich, nachdem ich hier den GenderPayGap bekrittelt habe, dass ich denke, dass ich der Meinung bin, dass ich aufgrund des Wehrdienstes ein Gehaltsplus positiv finde und gerecht finde? Willst du wirklich so argumentieren.
Nein. Finde ich nicht. Natürlich nicht. Das wäre ja völlig schwachsinnig. Allein dass der Gedanke bei dir aufkommt, dass irgendjemand so denken könnte, schreckt mich.
Nichts, absolut nichts rechtfertigt den Gender Pay Gap. Und zwar den bereinigten. Da gebe ich dir durchaus recht, es gibt verschiedenen Berechnungsvarianten wie dieser erhoben wird. Manachmal werden da Sachen hineingerechnet, die man besser herausrechnet.
Aber selbst wenn alle Faktoren (unterschiedliches Pensionsantrittsalter, gleicher Berufsstand) herausgerechnet werden, exisitiert der Gender Pay Gap. Größter Faktor ist die Kindesgeburt und Erziehung - Karenzjahre fehlen der Frau im Lebenseinkommen.

Sogar Frauen die nie ein Kind bekommen (die es genau so gibt wie Männer die den Zivildienst/Wehrdienst nicht antreten), haben einen Einkommensnachteil gegenüber Männern im gleichen Feld der Privatwirtschaft. Das sehe ich als Problem.

Ich finde es tatsächlich beeindruckend, wie du den Gender Pay Gap hier kleinredest.
Es soll jetzt nicht dramatisch klingen. Ich habe jetzt nicht gesagt, er wäre 40% oder 20% oder sonst irgendwas.
Ich bin mir durchaus bewusst, dass es Faktoren gibt die hier einen Einfluss haben und zu berücksichtigen sind. Aber egal was du tust, der Gender Pay Gap geht nicht weg.
6,6% ist eine Studie dazu, die man leicht finden kann. Andere sind wieder höher. Geringere findet man dazu nicht.

Aber 6,6% Gehaltsverlust, rein Aufgrund des Geschlechts sind schon erheblich. Ich finde es schockierend. Das wäre bei mir ein sehr deutlich 3 stelliger Netto Betrag im Monat weniger. Wenn dein Chef dir sagen würde, du würdest von heute auf morgen 6,6% weniger verdienen als dein Kollege der direkt neben dir sitzt und die gleiche Arbeit macht (wie es bei Arbeitskollegen so ist, manchmal sogar schlechter), ohne dir einen Grund dafür zu nennen und das in irgendeiner Weise argumentieren zu können, dann wäre das für dich okay.
Bzw wenn er dir sagt, er ist hald "evolutionär bzw. antropologisch begründet er kompetitivier und mehr auf Karriere fokussiert als du? Das wäre für dich okay? Wie war das mit dem Totschlagargument nochmal?

Die Feuerwehr hat keine Nachwuchssorgen?

  1. Bei uns hat die Feuerwehr Zivildiener.
  2. Bei uns haben die durchaus Nachwuchssorgen. Gerade unter der Woche Tagsüber findet man niemanden für Einsätze.
  3. Manchmal kann man dich nicht an den Gesellschaftlichen Wandel anpassen bzw hald nur zu einem gewissen Teil. Feuerwehren können hald nicht sagen sie löschen Brände nur Nachts und und Wochenenden und die Rettung kann die Ausbildung auch nicht noch kürzer machen - ist eh schon viel zu kurz.

Man sollte halt auch nicht vergessen, die Zeiten ändern sich.
Leider zählt der Gemeinschaftsgedanke und der Gedanke etwas für die Gesellschaft zu tun im Ehrenamt zunehmend weniger, stattdessen will man etwas erleben.
So manche Freiwillige Feuerwehr hat wenig Probleme für einen Brand Leute zu finden, aber wenn eine Ölspur oder eine Fahrzeugbergung ansteht hat halt dann auf einmal niemand Zeit. Für irgendwelche Hilfeleistungen für die Gemeinde sowieso nicht…
Ist ja im RD auch nicht anders. Viele Freiwillige wollen eben nicht einen Krankentransport fahren, Bagatellen oder gar nix, oder Stunden lang bei einer Ambulanz stehen wo zu 99% eh nix passiert…

Ich nenne das Diskriminierung. Und zwar wie aus dem Bilderbuch.

Da muss man differenzieren. Meiner Meinung nach braucht es das schon. In Positionen wo es darum geht eine Vertretung zu haben (Volk generell, Betriebsräte, etc.) MUSS es auch Frauen geben wenn in der jeweiligen Gruppe auch Frauen zu vertreten sind. In Fühungspositionen oder anderen Jobs oder sonstigen sehe ich es als unangebracht an. Da sollte einfach die Person zum Zuge kommen, die am besten dafür geeignet ist. Man verwechselt hier leider oft gleiche Chancen mit gleichem Outcome.

Anscheinend verstehst du leider keine überspritzten Aussagen.

Sorry. 6,6% sind nicht viel. Ernsthaft. Das hast du in jeder mittleren Bude unter den Angestellten (egal welchen Geschlechts). Locker! Glaubs mir.

Da gehts halt einfach auch darum wer bei den Lohnverhandlungen besser argumentiert und da haben Männer nachweislich einfach einen Vorteil weil sie tendenziell einfach Aggressiver sind und den Konflikt weniger scheuen.

Und das letzte was ich jetzt zu dem Thema schreibe ist folgendes. Mir geht es nicht um den Gender Pay Gap vs. Zivildienst oder sonst was. Es gehört beides abgeschafft, keine Frage. Nur ist der Zivildienst etwas das ich in meinem Job als „Low hanging fruit“ bezeichnen würde. Es ist ein klar abgegrenztes Thema mit definierter Ursache die man mit einer einzigen Verordnung abschaffen könnte. Die Konsequenzen sind auch schon im vorhinein klar identifizierbar. Im gegensatz dazu der Gender Pay Gap ist so enorm komplex, dass es nicht einfach mal so geändert werden kann (man weiß ja noch nicht mal wie man ihn berechnen soll). Aber dafür hätten die Frauen ja eine eigene Frauenministerin die sich um solche Agenden kümmern sollte. Einen Männerminister gibts übrigens nicht mal…

Jedes Kuhkaff hat eine eigene Feuerwehr. Klar dass da bei der einen oder anderen Probleme auftauchen werden. Aber im Großen und Ganzen steht die Feuerwehr super da.
1 und 2: Bei uns hat die FW auch vereinzelt Zivis. Allerdings nicht für Einsätze, sondern für administrative Aufgaben unter Tags.
3: Man kann aber den Verein selbst anpassen. Das Vereinsleben modernisieren. Bei uns herrschen noch mittelalterliche Zustände teilweise. Angefangen von der Diensteinteilung, über gratis Obst / Getränke, bis hin zum gratis WLAN am Stützpunkt kann man sehr viele Kleinigkeiten anpacken um den Leuten das Dienst machen zu erleichtern. Das zwischenmenschliche klappt dann meistens fast von alleine, wenn die Rahmenbedingungen passen.

Ein grosses Lob für eine interessante Diskussion hier, die trotz unterschiedlicher Standpunkte das Niveau hält und lange argumentiert. Sehr interessant zu lesen!

Dem möchte ich mich anschließen! Schön, dass wir hier wieder Inhalte diskutieren. Wenn ich dann am Computer sitze, werde ich meine Gedanken auch noch beitragen.

Früher, als ich noch jung und politisch ein wenig engagierter und ein wenig grundsatzorientierter war, habe ich den Zivildienst ausschließlich als grundsätzlich abzulehnenden staatlichen Zwangsdienst gesehen.

Heute versuche ich mich dem etwas argumentationsbasierter zu nähern:

-) Der Zivildienst ist immer noch ein grundsätzlich abzulehnender staatlicher Zwangsdienst :wink:
-) Ich halte den Zivildienst für den wahren Hemmschuh für die Kompetenzentwicklung im Gesundheitsberuf „Sanitäter*in“ - zumindest beim RS. Beim NFS bremst vielleicht die Ehrenamtlichkeit, aber die Minimalausbildung für den RS hängt sicher am Zivildienst.

-) Durch den Zivildienst kommen viele junge Männer mit dem Gesundheits- und Sozialsystem in Kontakt. Viele Mitarbeiter in Gesundheits- und Sozialberufen wären sonst nie dort gelandet (da gibts Literatur dazu). Das wiederum trägt zu mehr Diversität in diesen Berufen bei, aber auch zu einem weiteren Zurückdrängen der überholten Rollenbilder/Arbeitsteilung.

Ich würde trotzdem ohne zu Zögern wieder gegen die Wehrpflicht und den Zivildienst stimmen - aber es hat auch dieses Phänomen verschiedene Seiten.