Bringt das Ehrenamt auch Nachteile?

Bezugnehmend auf den Artikel über die Feuerwehr Orf-Link, wollte ich mal Fragen ob ihr auch schon sowas oder ähnliches Beobachtet habt?

Bei mir war bei einem Bewerbungsgespräch mein RK-Ehrenamt ein ziemlich großes (negatives) Thema. Hab den Job dann auch nicht bekommen.

Nein, ich persönlich habe hier nichts beobachtet aber ich mache meine Fixdienst am Sonntag und die sind auch langfristig planbar.
Bei der Feuerwehr ist das ja anders. Die sind bzw. sollten jederzeit abrufbar sein - wenn sie nicht auswärts arbeiten.

Wenn sie ihr Personal für das Absperren bei einem Radrennen (?) verheizen, hält sich mein Mitleid sehr in Grenzen. Hausgemachtes Problem würde ich sagen… Der LBD hat es schön auf den Punkt gebracht.

Habe auch noch nie Nachteike erfahren. Allerdings auch keine Vorteile.
Ich mache inzwischen nur mehr Dienst wenn ich am nächsten Tag frei habe oder an Sonn- und Feiertagen, weil ich sonst die Leistung einfach nicht mehr bringen kann. Somit beißt sich da nix.

Die Belastung außerhalb des Kernaufgabengebiets nimmt überall zu. Die Organisationen waren einfach verwöhnt duch zu viel Personal und haben unreflektiert zu allem Ja gesagt (weils halt Kohle bringt), dass sich das jetzt halt nicht mehr spielt ist noch nicht zu allen druchgedrungen. Und genau denen laufen jetzt die Leute weg.

Der Veranstalter hat pro Feuerwehrmann und pro Stunde 30 Euro gezahlt. Das Geld bekommt je nach Feuerwehr entweder der Feuerwehrmann oder die Feuerwehr, daher würde ich das nicht als verheizen bezeichnen. Wenn eine Feuerwehr die Ordner nicht stellen konnte, dann hätte einfach eine private Sicherheitsfirma diese Aufgabe übernommen.

Dann verstehe ich die Suderei nicht, wenn eh alles in Ordnung ist.

Das ist bei Weitem nicht so einfach wie du es darstellst. Das Kommando wird gefragt ob sie den Dienst übernehmen oder nicht. Und das Kommando sagt für gewöhnlich zu oder ab bevor die Info überhaupt an die Mannschaft rausgeht. Kurzfristige Absagen durch das Kommando werden kaum möglich sein, da die Sicherheitsfirma auch eine Vorlaufzeit braucht. Somit sind die Dienste zugesagt und müssen besetzt werden.

Je nachdem wie sorglos das Kommando also Dienste zusagt und den Mitarbeitern vorsetzt ist das ein echtes Problem.
Viele, vor allem Junge, besetzen diese Dienste dann aus falschem Pflichtverständnis heraus (und ja. ggf. auch weil das Geld verlockend scheint) und werden über die Zeit so verheizt.

Und nur weil ich für etwas bezahlt werde, heißt es nicht, dass es mich nicht ausbrennt über die Zeit.

Gratuliere zu diesem Posting!

Die Feuerwehr hat also eine Aufgabe übernommen, welche nicht ihr Aufgabenbereich ist und dafür auch noch Geld verlangt bzw bekommen. Also eine Gewerbliche Tätigkeit übernommen obwohl dazu eine Feuerwehr nicht berechtigt ist.

Hätte ich jetzt eine entsprechende Firma und mir daher der Auftrag entgangen sein, würde es jetzt sehr teuer für die Feuerwehr werden…

Auch wenn’s selten vorkommt, aber ein NFG ist nicht planbar. Außerdem will ich als AG dass meine AN ausgeruht sind und Leistung erbringen und nicht ganze Nacht gefahren sind.

Ich hatte mal einen Arbeitgeber, der mir mehr oder weniger „verboten“ hat unter der Woche Nachtdienste zu fahren, weil ich ja dann am nächsten Tag nicht leistungsfähig wäre (Bürojob).
Meine Antwort darauf war, dass ich in meiner Freizeit eigentlich tun kann was ich möchte und ob er den Kollegen die regelmäßig unter der Woche bis 2 Uhr in der Kneipe sitzen das auch verbieten möchte, oder den Kollegen die bis 3 Uhr am PC zocken und dann um 8 in die Arbeit kommen. Ich hab dann weiter gemacht und gefragt ob man den Kollegen die am Wochenende klettern oder Mountainbiken gehen das auch untersagen möchte, weil die könnten sich ja auch was brechen und fallen dann sogar für 6 Wochen aus. Mein damaliger Chef ist dann irgendwie sehr still geworden.

Ich war dann aus anderen Gründen nicht mehr lange bei dem Arbeitgeber und bin mittlerweile bei einem Arbeitgeber beschäftigt der sogar versteht wenn ich aus einem Kundenmeeting raus gehe weil ich zu einem FR Einsatz alarmiert werde - da habe ich echt einen Glücksgriff gemacht. Nachtdienste unter der Woche mache ich nur mehr wenn ich am nächsten Tag frei habe, weil ich werde leider auch nicht jünger und irgendwann merkt man, dass man das nimmer so wegsteckt wie mit 20.

Das ist so nicht korrekt. Der Arbeitgeber kann sehr wohl das eine, als auch das andere untersagen, wenn du deine Leistung nicht erbringst. Der Arbeitgeber hat sehr wohl das Recht von dir zu verlangen, deine Leistung in der Arbeit zu bringen.

Ich hab ja meine Leistung eh erbracht ganz unabhängig vom Nachtdienst - es stand auch nie zur Debatte dass meine Arbeit nicht passt. Der Kollege der in seiner „Restfettn“ drin gesessen ist hat leider seine Leistung nicht erbracht, weil der keinen geraden Satz herausgebracht hat.

Ich wüsste nicht wie mir mein Arbeitgeber vorschreiben kann was ich in meiner Freizeit mache. Man kann ja das Gedankenspiel weiter spielen und jedem frischgebackenen Vater bzw. jeder frischgebackenen Mutter die zur Arbeit geht sagen, dass sie nicht leistungsfähig wäre weil sie/er sich die ganze Nacht ums Baby gekümmert hat.

Du drehst dir alles so wie du es haben willst bzw. brauchst.

Ich bin zwar nur stiller Mitleser aber das musste ich los werden.

ich dreh gar nichts wie ich es brauche - ich hab eingangs geschrieben, dass der Arbeitgeber Bedenken geäußert hat dass ich nicht leistungsfähig WÄRE (=Konjunktiv also die Möglichkeitsform). Da ich aber stets leistungsfähig war, andere aber nicht aus anderen Gründen habe ich das in den Vergleich gebracht. Ich habe auch meine Argumentation gegenüber dem Arbeitgeber ausgeführt, die nochmal in meinem vorherigen Post untermauert wurde.

Sinnerfassend lesen hilft manchmal…

Nur ein Gedanke, aber wenn ich mich nebenbruflich selbstständig mache kann mir mein AG das schon untersagen, wenn meine Arbeitsleistung darunter leidet.
Ich weiß aber nicht ob man das so gesehen auch auf ein Ehrenamt zutrifft. Da gibts sicher Juristen die das einschätzen können.

Ja der Arbeitgeber kann selbständige zusätzliche Arbeit untersagen. Dabei geht es aber erstens um Gewerblichkeit und zweitens um eine Konkurrenzklausel die das möglich macht um nicht Firmeninterna zur Konkurenz zu tragen.

Da es sich beim Ehrenamt nicht um gewerbliche Tätigkeit handelt kann er das somit nicht verbieten.

Lies dir den Thread hier mal durch.
viewtopic.php?f=39&t=768&p=7141&view=show#p7141

Kurzum: Wenn Arbeit unter Nachtdienst leidet ist das ein Kündigungsgrund.
In Spezialfällen kann es wenn tatsächlich was passiert wegen der sogenannten „Einlassungsfahrlässigkeit“ auch nocht rechtlich haarig werden.

Nun ja das mit dem Alkohol ist so ein eigenes Thema in Österreich. Da wird überall einfach noch viel zu viel toleriert.

Natürlich kann er das in dem er sagt entweder du unterlässt es oder ich kündige dich. Ob du Leistung erbracht hast, ist halt deine subjektive Meinung.

Andersrum kann man sagen, wenn du unter Tags gearbeitet hast, wie viel Leistung kannst du im Nachtdienst noch bringen, wenn du diesen schon müde antrittst?
Da kann’s dann halt rechtlich auch haarig werden.

Ja, außerdem gehts auch um die Gesamtstundenanzahl, und eben darum, dass deine unselbstständige Arbeit nicht von deiner selbstständigen Tätigkeit beeinträchtigt wird.
Aber wie gesagt wurde gabs da eh schon einen Thread.

Da würde sich jeder AK-Jurist drauf stürzen, weil das rechtlich sowas von grenzwertig gegenüber eines Arbeitnehmers wäre, da der AG das nicht adäquat begründen kann so eine Kündigung.

Den Gedanken kann man auch wieder weiter führen und auf die Freiwillige Feuerwehr umlegen… Wenn das Mitglied der FF den ganzen Tag gearbeitet hat und am Abend ein Einsatz ist und der komplett fertig zB in einen Atemschutzeinsatz geht wird es dieser Theorie nach auch haarig wenn was passiert.