Hallo,
Hatte vor kurzen einen dubiosen Einsatz und würde mich um eure Meinung interessieren.[emoji4]
Einsatzort 10.Wien
Weiblich 77 Jahre
Bei Eintreffen im BO-Objekt kommen wir in einer massive „Messi-Wohnung“ wo wir von der Patientin sitzend erwartet werden.
Pat. gibt an das sie starke Beinschmerzen hat und Blutdruckschwankungen (von ihr gemessen mit Handgelenks-RR…), weiters gibt sie Panikattacken an, da ihr Gatte vor 2 Wochen hospitalisiert wurde (zufällig ebenfalls von uns, also war Wohnung und Pat. uns in gewisserweise bekannt)
Pat. wach und orientiert + Belastungsdyspnoe
SpO2: 91% Raumluft
Puls: 121 arrythmisch
BZ: 143 nicht Nüchtern
RR: 280/110mmHg (manuell gemessen!)
Neuro: FAST negativ, o.B.
Temperatur: 38.0°C
Medikation: Lisinopril, OAK vorhanden, restl. Psychopharmaka
Allergie: keine bekannt
Vorerkrankungen: Stroke 2005, Niereninsuffizienz 3°, Adipositas 3° [44.1 BMI], Herzinsuffizienz, PAVK, mehrfache stat. Aufnahmen wegen kard. Dekomp., NIDDM
Während der Erhebung der Werte und Anamnese führt Pat. geringe Bewegungen durch im Sitzen und es erfolgt seit dem eine Tachykardie zw. 140/min bis zu Spitzen von 210/min.
(lt. mehreren vorliegenden Befunden kein VHF bekannt)
Es wird eine RR-Kontrolle durchgeführt: über 300/80mmHg
(Beide Arme und zusätzliche Kontrolle von Kollegen)
Nachforderung NEF<<<
SpO2: 97% mit 2l über Nasenbrille
Puls weiter schwankend wieder zw. 150 bis 190/min
Währenddessen 5 minütige RR-Kontrollen mit Werten zw. 290-220mmHg Systole stark schwankend.
20min später Ankunft des NEF.
Nach rascher Übergabe an NA bereitet NFS PVK, EKG und Ampullarium vor.
NA misst 1. Mal palpatorisch den RR.
Kurz darauf das 2. Mal mit Stethoskop.
Gleich danach ein 3. Mal da lt. NA nicht gut hörbar…
Kurz darauf erfolgt die Anweisung an uns das Pat. hospitalisiert wird auf die nächste normale Interne-Notfallambulanz und keine weitere NEF-Intervention erforderlich sei.
Auf Nachfrage bei NA was er gemessen hätte, wurde uns gesagt das Pat. 175/110mmHg hätte.
Ohne weitere Maßnahmen (EKG, Medikation, Zugang,…) wurde kurz darauf der Einsatzort vom NEF Team verlassen.
Augenblicklich wurde der RR von uns abermals überprüft und ergab 240/110mmHg…
Nach schwierigen Transport aus Wohnung wurde Pat. in die nächstgelegene Notfallambulanz gebracht.
Hierorts wurde von diensthabenden Ärztin ausgegangen, nach Übergabe, das nach diesen NEF Einsatz ein EKG vorliegt, Zugang mit inkl. entsprechender Therapie verabreicht wurde, usw. was zu großen Diskussionen führte, da uns anfänglich nicht geglaubt wurde das NA keine Maßnahmen setzte.
Diensthabenden Ärztin begutachtet im Fahrzeug Pat. und führte ebenfalls eine RR Messung durch was 290/100mmHg ergab. Pat. wird zunehmend eingetrübter.
Es wurde ein Herzüberwachungsbett organisiert, wo wir direkt Pat. übergeben haben.
Was haltet Ihr von diesem Fall?
Wie hättet Ihr reagiert bzw. anderes Verfahren?
Freue mich auf eure Antworten und unseren Austausch. [emoji3]