Interaktives Fallbeispiel 2

Wo diese Eigenfrequenz liegt ist halt auch bei jedem anderst.
Wenn der Pat. z.B. auch noch Kalziumkanalblocker nimmt als Antihypertensivum ist das eher nicht so toll…
Oder ACE Hemmer…

Die Eigenfrequenz des Sinusknotens beträgt ~ 90-100/min. Es ist der Parasympathikus, der ihn auf die allseits bekannte Ruhefrequenz von 60-80/min drosselt. Schön sieht man das an transplantierten Herzen, bei denen die sympathische / parasympathische Versorgung entfällt - diese Herzen schlagen mit ca 90-100x/min (–> Eigenfrequenz). Zurück zum nicht-transplantierten Herzen: da besteht immer eine sympathische Grundstimulation des Herzens, damit die HF durch den Parasympathikus nicht zu stark gedrosselt wird (Feedbackmechanismus). Gibt man nun einen Beta-Blocker, dann führt dies dosisabhängig zu Bradycardie, im Extremfall bis zur Asystolie, da die endogenen Catecholamine das blockierte Herz nicht mehr stimulieren können & parasympathische Effekte zusätzlich auch noch überwiegen. Deshalb ist Atropin oft 1. Wahl bei Bradycardie (aber nicht immer!; zB keine Indikation bei Bradycardie durch Hypothermie, AV Block Grad 2 Typ 2 oder AV Block 3 mit tiefen Kammerersatzrhythmus). :wink:

Der ventrikuläre Beat kommt bevor man den nächsten Sinusschlag erwarten würd („premature ventricular contraction“ auf engl.), also kein Ersatzsrhythmus sondern Extrasystolen mit kompensatorischer Pause.

youtube.com/watch?v=2XR6etAY_-w

Hier würd man z.B. das Ganze sonographisch sehen. Schön erkennbar, dass der endsystolische Durchmesser vom linken Ventrikel (vorne im Bild, längs angeschnitten) im Sinusschlag ca. 3-3,2 cm, in der VES ca. 3,5-3,8 cm ausmacht, sich das Herz also in der Extrasystole weniger gut kontrahieren kann. Leider ist hier die Aortenklappe nicht gut dargestellt, also kann man nicht sagen ob es sich bei diesem Beispiel um Extrasystolen mit oder ohne Auswurf handelt. Prinzipiell ist beides möglich.